Inhaltspezifische Aktionen

Meine ersten 100 Männer

„Es ist gerade diese gefühlte Freiheit, die Proteste unmöglich macht. Man kann den Neoliberalismus nicht marxistisch erklären. In ihm findet nicht einmal die berühmte "Entfremdung" von der Arbeit statt. Heute stürzen wir uns mit Euphorie in die Arbeit bis zum Burn-out. Die erste Stufe des Burn-out-Syndroms ist eben die Euphorie. Burn-out und Revolution schließen sich aus. [...] Der Kapitalismus vollendet sich in dem Moment, in dem er den Kommunismus als Ware verkauft. Der Kommunismus als Ware, das ist das Ende der Revolution.“
(Byung-Chul Han)

„Alles was unmittelbar erlebt wurde ist in eine Vorstellung entwichen.“
(Guy Debord)

„I am what I am.“
(Gloria Gaynor)

Nach seinem 20-jähruigen Bühnenjubiläum im vergangenen Jahr gewährt Thomas Bartling private Einblicke in sein Liebesleben und zieht Bilanz über seine ersten 100 Männer. In der 1:1 Begegnung mit jeweils einem Zuschauer blickt er auf jeweils eine Männergeschichte zurück. Diese Soloperformance sucht im semi-privaten backstage den Kontakt zu den Zuschauer_innen. Wird auch dieser Ort zum Arbeitsraum der Performance löst sich so scheinbar das etablierte Verhältnis zwischen Performer und Zuschauer auf. Die Fallhöhe zwischen egozentrischer Selbstdarstellung hin zu intimer Verletzbarkeit bietet dem Vorhaben das möglichst größte Risiko zu scheitern. Vor diesem Hintergrund, in diesem diffusen Raum werden so Themen der Privatheit, (Selbst-)Inszenierung und dessen Verwertbarkeit verhandelt.


Performance
von Thomas Bartling 


Bisherige Aufführungen

  • 15.1.2015, Theater im G-Werk, Marburg
  • 16.1.2016, Theater im G-Werk, Marburg