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Lesung "Guineoecuatorianas a principios del siglo XX en España" am 23.11.22

Die Lesung in spanischer Sprache findet am Mittwoch, 23. November 2022, um 16:00 Uhr am Graduate Center for the Study of Culture (GCSC) Otto-Behaghel-Str. 12, Gießen – der Justus-Liebig-Universität statt. Zu Gast sind der Autor Juan Tomás Ávila und die Ethnologin Yolanda Aixelà Cabré.

Wir schreiben die 1930er Jahre in Barcelona, es ist die Zeit der Zweiten Spanischen Republik. Damals war der Zugang von Frauen zu Bildung stark eingeschränkt. Trotzdem kam eine junge Frau aus dem heutigen Äquatorialguinea – damals spanische Kolonie – nach Barcelona und studierte dort. Wie war dies möglich? Welche Erfahrungen hat diese Frau gemacht? Und warum herrscht in der spanischen Erinnerungskultur eine Lücke hinsichtlich der Präsenz Schwarzer Menschen in Spanien lange vor den Migrationsströmen der Gegenwart?

Um diese und ähnliche Fragen kreisen zwei Werke, die wir im Rahmen der Veranstaltung vorstellen und diskutieren möchten. Juan Tomás Ávila Laurel, einer der produktivsten undrenommiertesten Gegenwartsautoren Äquatorialguineas, lässt uns in seinem neuesten Roman Dientes blancos, piel negra (2022; dt.: Weiße Zähne, schwarze Haut) in dieses historische Umfeld eintauchen. Die Anthropologin Yolanda Aixelà-Cabré (Consejo Superior de Investigaciones Científicas, Barcelona) wiederum fächert uns in ihrer neusten Monographie Africanas en África y Europa (1850-1996) (2022; dt.: Afrikanerinnen in Afrika und Europa) aus ethnologischer Perspektive unterschiedlichste Biographien Schwarzer Frauen in Spanien auf, die diese häufig vergessene Präsenz eindrucksvoll belegen.

Bei der Veranstaltung am 23.11.2022 sprechen Dr. Danae Gallo González (JLU Gießen) und Dr. Julia Borst (Uni Bremen) – zwei Expert:innen für Äquatorialguinea und die afrikanische Diaspora in Spanien – mit den beiden Gästen über ihre neusten Texte und beleuchten hierüber einen wenig bekannten Teil der spanischen (Kolonial-)Geschichte.

Im Anschluss an die Diskussion wird eine von Yolanda Aixelà Cabré, Juan Tomás Ávila Laurel und Mar García kuratierte Ausstellung mit dem Titel „Africanas en Europa. El caso krió fernandino entre Santa Isabel y Barcelona (1850-1992)“ (dt. Afrikanische Frauen in Europa: Der Krió Fernandino Fall zwischen Santa Isabel und Barcelona (1850-1992)) eröffnet, die eine Auswahl aus in Archiven gefundenen Fotos präsentiert und für das Publikum historisch einordnet. Zur Eröffnung der Ausstellung wird es einen Umtrunk geben. Die Ausstellung wird bis zum 22. Dezember 2022 im Foyer des GCSC zu sehen sein.

Die Veranstaltung sowie die Ausstellung sind eine Kollaboration der Uni Bremen und des Bremer Instituts für postkoloniale und transkulturelle Studien (INPUTS), des Graduate Center for the Study of Culture (GCSC), des Instituts für Romanistik sowie dem Zentrum für Medien und Interaktivität (ZMI) der JLU Gießen. Sie wird aus Mitteln der spanischen Botschaft in Deutschland finanziert.