Inhaltspezifische Aktionen

Informations- und Praxistag 2018

Studium - und dann?
Beim Informations- und Praxistag geben Psychologie-AbsolventInnen Einblicke in ihre Tätigkeitsfelder

 

 

Am 16. Mai 2018 fand der Informations- und Praxistag 2018 des Schwerpunktes Personnel Psychologie & Organizational Behavior an der JLU statt. Bevor die ReferentInnen von ihren jetzigen Tätigkeitsbereichen berichteten, wurden von den beteiligten Abteilungen (Sozialpsychologie, Psychologische Diagnostik und Arbeits-und Organisationspsychologie) Themen für Abschlussarbeiten und der zugehörige Masterschwerpunkt den Studierenden vorgestellt.

Das Psychologiestudium bietet vielfältige Möglichkeiten im späteren Berufsleben. Während in einigen Bereichen jedoch das Berufsfeld schon relativ klar ist, gibt es in der Arbeits- und Organisationspsychologie nahezu unzählige Möglichkeiten - viele Türen stehen offen. Welche Türen es dort aber gibt und was sich dahinter verbirgt, ist oftmals nicht ganz klar. Umso besser ist es, einen Einblick in mögliche Wege nach dem Studium zu bekommen - persönlich und von Personen, die selbst ihr Studium an der JLU absolviert haben. Vier ReferentInnen berichteten persönlich von ihrer täglichen Arbeit und ihrem Weg dorthin.

 

Den Anfang machte Nadine Zimmermann, die als Senior Recruiting Managerin bei der Shopgate GmbH tätig ist. Das Start-Up ist seit 2009 in der mobilen Shopping-Branche ansässig. Sie zeigte den Studierenden die Schritte des Recruiting- und Auswahlprozesses auf. Gerade bei gefragten Fachkräften, wie zum Beispiel Node.js (Programmiersprache)-Entwicklern muss eine aktive Recherche und anschließendes Recruiting betrieben werden, um Personen auf die eigene Firma aufmerksam zu machen. Sie zeigte spontan, wie die einzelnen Portale und Schritte auf diesem Weg aussehen, noch bevor der eigentliche Auswahlprozess beginnt. Sogar eine Vorlesungsfolie aus ihrer damaligen Diagnostikvorlesung begleitet sie noch heute.

 

Daran anschließend wurde ein deutlich anderes Betätigungsfeld eines Arbeits- und Organisationspsychologen vorgestellt: Dr. Thorsten Dlugosch arbeitet im Veränderungsmanagement bei der Deutschen Bahn. Er zeigte an studentischem Beispiel die Problematiken auf, mit denen er während seines Alltags konfrontiert ist und wie er diese löst. Er macht deutlich, wie wichtig im Veränderungsmanagement die Kommunikation ist. Zum einen mit den Mitarbeitern, deren Arbeitsalltag beeinflusst wird, aber auch mit den Führungskräften, die sich der Tragweite ihrer Entscheidungen oftmals nicht bis ins Detail bewusst sind. Außerdem muss er die Prozesse so gestalten, dass das tägliche Geschäft nicht darunter leidet und alle Beteiligten behutsam an die Veränderungen herangeführt werden. Je nach Projekt dauert dies Monate oder Jahre. Viele seiner Projekte zur Umgestaltung einzelner Arbeitsprozesse hängen mit der Digitalisierung zusammen. Da dieses Thema für die Unternehmen immer wichtiger wird, sieht er auch einen steigenden Bedarf an Psychologinnen und Psychologen im Veränderungsmanagement.

Es folgte Claudia Zakreis. Nach einer abgeschlossenen Berufsausbildung zur Werbekauffrau, gelangte sie 2007 an die JLU und begann ihr Psychologiestudium. Heute, 6 Jahre nach dem Abschluss, arbeitet sie bei Intersnack, zu deren Gruppe u.a. Marken wie CHIO oder FunnyFrisch gehören. Als Junior Human Resources Managerin beschäftigt sie sich mit allerlei Aufgaben im Personalbereich. Gerade in den strategischen Bereichen ihres Jobs, wie z.B. der Prozessoptimierung, greift sie auf ihr Wissen aus dem Studium zurück. Aber sie hat auch festgestellt, dass Eigeninitiative und Motivation an den Tag gelegt werden müssen, um sich weitere Notwendigkeiten selbst anzueignen, wie z.B. das Arbeitsrecht. Sie arbeitet aktuell in Teilzeit und konnte daher auch aus erster Hand über die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sprechen.

 

Das spannende Quartett wurde von Dr. Anne Marit Wöhrmann, die als einzige Referentin nicht an der JLU, sondern in Göttingen Psychologie studiert hat, komplettiert. Sie ist aktuell bei der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin in Dortmund beschäftigt. Die BAuA ist eine Forschungseinrichtung, die an der Schnittstelle zwischen Politik und Wissenschaft arbeitet. Auch Anne Wöhrmanns Alltag ist sehr vielfältig und spannend. Sie forscht vor allem zu Arbeitszeiten, der Work-Life-Balance und Gesundheit. Eine Besonderheit ihrer Stelle ist das vielfältige Aufgabenprofil: Neben eigener Forschung als Projektmitarbeiterin und -leiterin, betreut sie Studierende und Praktikanten, die ihre Abschlussarbeiten dort schreiben. Besonders spannend ist die enge Zusammenarbeit mit der Politik, wie z.B. das Beantworten von Anfragen aus dem Bundestag.

 

Zum Abschluss des spannenden Tages standen noch alle vier gemeinsam Rede und Antwort: „Welche Rolle spielen Noten auf dem Weg nach dem Studium? Was würdet ihr heute anders machen? Wie finde ich überhaupt heraus, was am Besten zu mir passt?“ waren nur einige Dinge, die die Studierenden interessierten.