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Rehabilitationssport

Nordic Walking-Angebot für Diabetiker

 

Zusammenfassung

 

Der Verein für Gesundheitssport, Sporttherapie und Rehabilitation Gießen bietet jeden Dienstag von 14:30-15:30 Uhr einen Nordic-Walking Einsteigerkurs für Diabetiker an. Geschulte Übungsleiter führen die Teilnehmer schrittweise in die Sportart ein und verbinden dabei ein effektives Ausdauertraining mit Kräftigung und Gymnastik. Das langfristige Ziel besteht in einer Verbesserung der Leitungsfähigkeit und des Krankheitsbildes. Bei Bedarf werden Nordic-Walking Stöcke zur Verfügung gestellt. Interessenten können sich telefonisch Montag-Donnerstag 10.00-12.00 Uhr unter der Telefonnummer 0641-9925211 (Sekretariat, ggf. Anrufbeantworter) informieren und anmelden oder per Email Kontakt aufnehmen ().

Diabetes mellitus Typ 2 – Eine Wohlstandserkrankung
Mit der in den letzten 150 Jahren zu beobachtenden Reduktion körperlicher Arbeit, dem zunehmenden Nahrungsmittelangebot und steigender Lebenserwartung nahm das Auftreten sogenannter Wohlstandserkrankungen Adipositas, metabolisches Syndrom und Diabetes mellitus Typ 2 dramatische Formen an. Zur Jahrhundertwende näherte sich die Prävalenz (Auftretenswahrscheinlichkeit) dieser Erkrankungen in Deutschland der 8%-Marke. Auch das Manifestationsalter des Diabetes Typ 2, dessen frühestes Auftreten um das 40. Lebensjahr beschrieben war, verschiebt sich immer mehr in jüngere Altersgruppen. Die Gründe für das epidemieartige Auftreten sind eine Zunahme der Bewegungsarmut, der Verzicht auf eine ausgewogene Ernährung und in der steigenden Lebenserwartung zu suchen.

Auswirkungen körperlicher Aktivität auf Stoffwechsel und Kreislauf von Personen mit gestörter Glukosetoleranz und Typ-2-Diabetes

Regelmäßig durchgeführte körperliche Betätigung hat eine Vielzahl von günstigen Auswirkungen auf Kreislauf und Stoffwechsel, die eine Verbesserung des Risikoprofils bei Patienten mit Typ-2-Diabetes bewirken können. Die Glukoseaufnahme der Muskelzelle nimmt unter verstärkter Arbeit um ein Vielfaches zu und es findet sich eine Zunahme der Zahl der Glukosetransporter sowie eine der Glykogeneinlagerung in die Muskelzelle. Diese Stoffwechselveränderungen führen zu einer Verminderung der Insulinresistenz, es kommt zu einer Zunahme der Verbrennung von Kohlehydraten und Fettsäuren begleitet von einer Abnahme der Blutzuckerwerte und einem verbesserten Lipidprofil.
Ausdauersport bewirkt zudem positive Veränderungen von Kreislaufparametern, die zusammengenommen zu einer Blutdruck- und Frequenzsenkung im Sinne einer Ökonomisierung des Kreislaufes führen. Muskelarbeit und körperliches Training sind hierbei nicht nur eine ideale Waffe gegen die Auswirkungen des Diabetes, sondern können auch präventiv die Entstehung von Typ-2-Diabetes bei bereits vorliegender pathologischer Glukosetoleranz verhindern.
 
Unsere Ziele
Durch eine regelmäßige Teilnahme am Training erhoffen wir uns ein(e):

  • Kurz- als auch langfristige Senkung des Blutzuckers
  • Verbesserte Blutzuckerkontrolle
  • Reduzierten Insulinbedarf
  • Allgemeine Verbesserung des Krankheitsbildes, d.h. eine Senkung des HbA1c
  • Gewichtsabnahme
  • Erhöhung der Leistungsfähigkeit zur Bewältigung von Alltagsanforderungen
  • Vermeidung von Akutkomplikationen
  • Verminderung von Folgekrankheiten
  • Abbau von Alltagsstress
  • gesteigerte Lebensqualität    …und nicht zuletzt:
  • Spaß und Freude an Bewegung in der Gruppe und Motivation zu einem aktiven und gesunden Lebensstil!!!


Gefahren und Ausschlusskriterien

Einerseits verhindert oder verzögert Bewegung das Auftreten von Diabetes Typ 2 sowie die damit einhergehenden Folgeschäden des Diabetes. Andererseits kann Bewegung jedoch auch Diabetiker mit Folgeschäden gefährden. Um Komplikationen und Gefahren durch Sport zu vermeiden, gelten folgende Ausschlusskriterien:

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Unsere Übungsleiter

Der Einsatz von Training als Therapie bedarf qualifizierter Betreuung. Seine Anleitung und Begleitung stellen eine besondere Herausforderung an Sachverstand, Verantwortung, Souveränität und Erfahrung der Übungsleiter dar. Insbesondere die Auswahl von geeigneten Bewegungsformen und Sportarten sowie die differenzierte Belastungsgestaltung sind Anforderungen des Übungsleiters. Unsere lizensierten Übungsleiter entwickeln auf Grundlage aktueller wissenschaftlicher Empfehlungen effektive und abwechslungsreiche Trainingsprogramme, wobei Training in diesem Zusammenhang bedeutet, Sport

1.    zielgerichtet

2.    geplant

3.    regelmäßig

4.    strukturiert und

5.    Reize setzend

unter Berücksichtigung einer optimalen Mischung aus Häufigkeit, Dauer und Intensität einzusetzen.


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Psychologische Aspekte

 „Sport ist Mord“ oder „Wozu gibt es Tabletten“ sind oft zitierte Aussagen von überzeugten Nichtsportlern. Sport als wichtige Therapiesäule im Sinne regelmäßiger Aktivität sollte idealerweise dreimal in der Woche praktiziert werden. Wenn selbst sportbegeisterten Menschen aus Zeitnot die Aufrechterhaltung regelmäßiger körperlicher Aktivität schwerfällt, wie lassen sich dann Nichtsportler von einer grundsätzlichen Lebensstilumstellung überzeugen? Häufig sind es lange zurückliegende Erinnerungen und Erfahrungen, welche die negative Wahrnehmung von Sport prägen. Deshalb steht gerade zu Beginn der Aufnahme körperlicher Aktivität weniger der reine funktionelle Nutzen körperlicher Aktivität im Vordergrund sondern die Initiierung positiver Erfahrungen mit dem eigenen Körper, der Bewegung, der Umwelt und nicht zuletzt den anderen Menschen in einer Sportgruppe. Die Übungsgruppe trägt hierbei Züge einer Selbsthilfegruppe, in der sich Menschen mit gleichartigen Krankheiten, Beschwerden und Ängsten sowie ähnlichen Problemlagen treffen und miteinander austauschen können. Hierbei gilt weniger Überzeugungsarbeit zu leisten, dass Sport Spaß machen kann als vielmehr Bedürfnisse und Motive der Teilnehmer zu erkennen und darauf einzugehen. Die Vermittlung von positiven Gruppenerlebnissen und ein besseres Lebens- und Selbstwertgefühl können Schlüsselfunktionen einnehmen.

Für eventuelle Nebenwirkungen wie Fitness, Gesundheit und einen eigenverantwortlichen Umgang mit dem Diabetes übernehmen wir gerne die Verantwortung!

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Für weitergehende Informationen und Empfehlungen zur Sporttherapie bei Typ-2-Diabetikern klicken Sie hier.