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Institutionelle und rechtliche Rahmenbedingungen

Für die Umsetzung eines IWRM sind in erster Linie vier indonesische Institutionen von entscheiden-der Bedeutung; die Planungsbehörde BAPPEDA, die Baubehörde DPW, die Trinkwasserbehörde PDAM und die Gesundheitsbehörde DINKES. Diese vier Institutionen agieren sowohl auf der Provinzebene DIY wie auch auf der Bezirksebene (Kabupaten).

Die Planungsbehörde BAPPEDA koordiniert die Aktivitäten aller anderen Behörden. Gleichzeitig verwaltet und vergibt sie Gelder an die einzelnen Behörden. BAPPEDA auf Provinzebene organisiert alle Maßnahmen zur Erreichung des von Sultan Hamengku Buwono X ausgeschriebenen Programms zur Gesundheitsverbesserung bis zum Jahre 2010. Die Wasserver- und -entsorgung zu sichern, ist dabei ein wichtiger Baustein zur Erreichung der aufgestellten Ziele. BAPPEDA auf Bezirksebene wäre für die Koordination aller Aktivitäten eines IWRM in Gunung Kidul zuständig.

Das DPW ist für alle Baumaßnahmen zuständig. Von ihm werden Neu- und Umbauten geplant und deren Durchführung an Baufirmen vergeben. Das DPW ist die Behörde, die für alle Fragen bezüglich der geplanten Baumaßnahmen innerhalb des IWRM anzusprechen ist.

Die Trinkwasserbehörde PDAM verwaltet die vom DPW gebauten Trinkwassersysteme. PDAM ist für das Management inkl. sämtlicher Unterhaltskosten und Reparaturen zuständig. Die Bevölkerung entrichtet ihre monatlichen Leitungswasserkosten an PDAM. PDAM ist der Ansprechpartner für alle Managementfragen bezüglich Trinkwassers, ist aber nicht für Abwasser oder Nutzwasser zuständig. Für Nutzwasser übernimmt zum Teil die Baubehörde DPW das Management. Für Abwasser gibt es bisher keine zuständige Institution. In erster Linie fühlt sich die Umweltüberwachungsbehörde BAPEDAL (auf Provinzebene) bzw. KAPEAL (auf Bezirksebene) für Abwasserfragen verantwortlich.

Die letzte der vier wichtigen Institutionen ist die Gesundheitsbehörde DINKES. Sie überprüft die Wasserqualität und klärt die Menschen über einen hygienischen Umgang mit Wasser auf. Bei DINKES ist das von Sultan Hamengku Buwono X ausgeschriebene Programm zur Verbesserung der Gesundheitssituation verankert.

Im Zuge des Dezentralisierungsprozesses hat Indonesien auch die Gesetzgebung für Wasser geändert. Seit Januar 2004 gilt das neue Wassergesetz No. 7. Darin heißt es, dass die Distrikte für ihre Wasserversorgung selbst verantwortlich sind. Die Praxis zeigt, dass es dadurch zu Problemen zwischen den Distrikten kommen kann. Das geplante IWRM beschränkt sich auf den Distrikt Gunung Kidul und wird die Wasserversorgung anderer Distrikte nicht beeinträchtigen. Es sind demnach keine Konflikte mit der neuen Gesetzgebung zu erwarten. Auch innerhalb Gunung Kiduls sind bisher keinerlei Rechtsansprüche bekannt, die die Umsetzung des IWRM beeinträchtigen oder gar behindern könnten.