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Ökophysiologie der akustischen Kommunikation

Parasitische Fliegenmade
Die akustische Kommunikation erlaubt den Insekten eine Partnerfindung und Interaktion auch in komplexen Habitat. Die ökologischen Bedingungen der akustischen Kommunikation werden in verschiedenen Projekten näher untersucht. Ein Projekt befasst sich mit der Gesangsemission in Abhängigkeit von ökologischen Bedingungen, z.B. abiotischen Faktoren, anthropogene Umweltbedingungen oder circadianen Rhythmen.

Ein weiteres Projekt befasst sich mit den Risiken der akustischen Signale für die Sender. Die akustischen Locksignale von den Männchen der Zikade Okanagana rimosa werden von Weibchen der parasitoiden Fliege Emblemasoma auditrix zur Ortung ihrer Wirte genutzt.  In einer umfassenden Systemanalyse werden verschiedenen Stufen des Parasitierungsprozesses in dem System kombiniert im Labor und im Freiland untersucht. Bei der Wirtslokalisation liegt der Schwerpunkt auf verhaltensphysiologische und biophysikalische Untersuchungen zur Präzision der Schallortung. Bei der Wirtsselektion stehen multimodale Anpassungen zur Diskriminierung von bereits infizierten Tieren im Mittelpunkt. Bei der Wirtsinfektion werden der Zeitverlauf der Parasitierung und die spezifischen Anpassungen analysiert. In experimentellen Freilanduntersuchungen werden die Auswirkung des Selektionsdrucks durch den Parasitoiden auf das Verhalten und auf Infektionsvermeidungsstrategien des Wirtes erfasst. In nur wenigen Parasitoid-Wirt-Systemen lassen sich die Reize und Sinnesleistungen mit ihren Auswirkungen so detailliert im Labor und gleichzeitig im Freiland untersuchen. Mittelfristig sollen die Daten in vergleichende Modelle zur Evolution des Systems, zur Populationsökologie und zur Suchstrategie des Parasitoiden einfließen.

Studierende sind herzlich eingeladen in dem Projekt mitzuarbeiten; die Untersuchungen im Freiland finden jeweils im Juni an der Biologischen Station der Universität Michigan statt (siehe auch den newsletter vom August 2013).