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Fragen und Antworten

Allgemeines

Wie schützen die Baumreihen die Fläche vor Erosion?
Die Baumreihen sind quer zur Hangneigung angelegt und reduzieren so bei einem Starkregenereignis den Oberflächenabfluss. Zudem wird die erosive Hanglänge verkürzt und abfließendes Wasser in den Baumreihen umgeleitet. Durch die variable Landnutzung ist davon auszugehen, dass insgesamt eine höhere Infiltrationsleistung der Landschaft erreicht wird.
Was ist ein sukzessionales Agroforstsystem (Kombi-Reihen GH1)?
In einem sukzessionalen Agroforstsystem (SAFS) wird angestrebt, die Struktur und Dynamik natürlicher Ökosysteme mit Nutzpflanzen zu kopieren. Schnell wachsende Pflanzengruppen sollen hierbei (u.a. durch Anregung des Bodenlebens) die Bedingungen für benachbarte langsamer wachsende Pflanzengruppen verbessern. SAFS wird bislang v.a. in den Tropen praktiziert, auf dem Gladbacherhof wollen wir dieses, von Ernst Götsch in Brasilien entwickelte System, auf einen gemäßigten klimatischen Kontext anpassen und untersuchen. Mehr Informationen gibt es z.B. hier: https://agendagotsch.com/en/

Zu GH1

Welche Baumarten wurden gepflanzt?
Es wurden fünf verschiedene Wertholzbäume (Walnuss, Kirsche, Speierling, Elsbeere und Birne), vier Apfelsorten (Graue Herbstrenette, Jakob Lebel, Danziger Kantapfel und Finkenwerder Herbstprinz) und fünf unterschiedliche Pappelklone (Matrix 11, H275, Max 3, Fastwood I und Trichobel) gepflanzt.
Warum wurden so viele unterschiedliche Baumarten gepflanzt?
Im ersten Agroforstsystem auf dem Gladbacherhof stehen vier verschiedene Arten von Baumlinien, die verglichen werden können. Von besonderem Interesse sind die gemischten- bzw. Kombireihen. Bei ihnen ist es die Absicht, ein Mehretagensystem (oben: Wertholz, Mitte: Apfel, unten: Sträucher) zu schaffen. Hierdurch wird u.a. eine hohe Flächenproduktivität, Artenvielfalt, Anregung des Bodenlebens, Durchwurzelung (mit damit verbundenem Erosionsschutz) angestrebt.
Wie breit sind die Baum und Ackerstreifen?
Die 3 m breiten Baumstreifen wechseln sich mit 18 m breiten Ackerstreifen (doppelte Bearbeitungsbreite) ab.

Zu GH3

Was bedeutet Keyline Design?
Beim Keyline Design (Yeomans 1958) geht es darum Wasser in der Landschaft richtig zu lenken und damit zu halten. Dies ist möglich unter Berücksichtigung der Geomorphologie der Fläche bei der Bearbeitung und Pflanzung mit beispielsweise Bäumen. Entlang der Geländekontur können durch diese Maßnahme Oberflächen- und Bodenwasser geleitet werden, was sich positiv auf die Verteilung, Aufnahme und Speicherung von Wasser auswirkt. Weiter Informationen sind z.B. auf der Seite von Philipp Gerhard zu finden http://baumfeldwirtschaft.de/keyline-design/ oder in dem Buch von Yeomans, P. A. (1958). The challenge of landscape: the development and practice of Keyline. Keyline Pub. Pty; First Edition.