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SFB 299 1. Phase

Aufnahmepotential der Standorte für organische Abfälle als Bestandteil von Landnutzungsoptionen

Bearbeiter/Bearbeiterin:

Dr. Bettina Schug, Dr. Rolf-Alexander Düring

Laufzeit:

1997 - 1999

Schlagwörter:

Kompost, Klärschlamm, Bilanzierung, Schwermetalle, Sorptionsisothermen, Pedotransferfunktionen

Kurzbeschreibung:

Die Arbeitshypothese für das Vorhaben im Sonderforschungsbereich "Landnutzungskonzepte für periphere Regionen" lautet, daß Landschaften, die nicht mehr landwirtschaftlich genutzt werden, auch keine organischen Abfälle aufnehmen können. Im Projektgebiet Lahn-Dill-Bergland soll daher untersucht werden, wie groß das Aufnahmepotential für organische Abfälle in landwirtschaftlich extensiv genutzten Räumen ist. Im Vordergrund steht dabei anfangs die modellhafte Bearbeitung in Zusammenarbeit mit verschiedenen Teilprojekten des Sonderforschungsbereichs mit dem Ziel der Übertragbarkeit auf andere Regionen.

Für die Bewertung des Aufnahmepotentials müssen Nährstoffe (vor allem Stickstoff, Phosphor, Kalium und Kalk) und Schwermetalle als persistente Schadstoffe berücksichtigt werden. Als Bewertungsinstrumente dienen, neben der Bilanzierung, die Bestimmung von Sorptionsisothermen als Funktion der Bodenart, des Humusgehaltes, der Sesquioxidkonzentration und des pH-Wertes. Anhand der Sorptionsisothermen und der Berücksichtigung tolerierbarer, humantoxikologischer Grenzwerte von Schwermetallen in der Bodenlösung soll der tolerierbare Festphasengehalt des Bodens quantifiziert werden. Der Vergleich mit den aktuellen Schwermetallgehalten liefert darauf aufbauend das Schwermetallaufnahmepotential bzw. über die Schwermetallkonzentration im Kompost/Klärschlamm das Aufnahmepotential für organische Siedlungsabfälle.

Die Übertragung der Untersuchungen auf andere Landschaftsräume soll mittels Pedotransferfunktionen in einem Geographischen Informationssystem durchgeführt werden, die gleichermaßen eine Prognose der Schwermetallmobilität bei geänderter Landbewirtschaftung (z.B. Bodenversauerung) erlauben (Szenarien). Das Verlagerungspotential von Schwermetallen ins Grundwasser (und Oberflächenwasser) soll dabei mit dem sog. Retardationsfaktor abgeschätzt werden.

Projektträger:

Deutsche Forschungsgemeinschaft

Veröffentlichungen:

Schug B, Düring R-A, Gäth S, 2000. Improved cadmium sorption isotherms by the determination of initial contents using the radioisotope 109Cd. J Plant Nutr Soil Sci 163, 197-202.

Gäth S, Schug B, 2000. Regionalisierung der Filter- und Verlagerungseigenschaften von Böden gegenüber Schwermetallen am Beispiel des Cadmiums. Bodenschutz 1, 6-10.

Gäth S, Schug B, Düring R-A, 1999. Szenarien zur Bioabfallverwerung - Ansätze zur nachhaltigen Kreislaufwirtschaft im ländlichen Raum. Z Kulttech Landentw 40, 240-245.