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Schutzwert

Die nachempfundenen Pflanzengemeinschaften der verschiedenen Ausgangsgesteine repräsentieren alle nährstoffarme Lebensräume des Grünlandes. Ganz allgemein und ohne Berücksichtigung des Ausgangsgesteins werden diese oft unter dem Begriff "Magerrasen" zusammengefasst. In der Natur kommen sie meist verzahnt mit Zwergstrauchheiden oder felsigen Strukturen vor.
Magerrasen-Komplexe auf Tonschiefer, Diabas und Basalt (Fotos: Leo Meier, Hermann Falkenhahn)
Magerrasen zeichnen sich durch eine niedrige Vegetation bestehend aus Gräsern, Kräutern und vereinzelt auch Sträuchern aus. Die teilweise extremen Standortbedingungen bedingen eine hochspezialisierte Flora und viele der nur dort vorkommenden Blütenpflanzen besitzen morphologische Anpassungen gegenüber Trockenheit, Nährstoffarmut oder Beweidung (der traditionellen Nutzung solcher Biotope). Mit über 500 Arten Höherer Pflanzen tragen Magerrasen erheblich zur Biodiversität Mitteleuropas bei. Einige dieser Arten sind übrigens gärtnerisch durchaus attraktiv und sollen in den angelegten Blühgärten propagiert werden.
Magerrasen sind durch menschlich Nutzung entstanden und machen deutlich, dass sich Mitteleuropa nicht mehr in seinem ursprünglichen Zustand befindet. Statt dichter Wälder haben sich durch die Jahrhunderte lange Nutzung des Menschen Kulturlandschaften mit vielfältigen Offenlandlebensräumen geformt. Mit der Intensivierung der Landwirtschaft einerseits, aber auch mit der Aufgabe bestimmter Kulturtechniken andererseits, hat die Fläche und die Vielfalt von Magerrasen erheblich abgenommen. So sind die Pflanzengesellschaften der Magerrasen aktuell alle bestandsgefährdet, und mit ihnen auch viele ihrer charakteristischen Pflanzenarten. Als wichtiges Rückzugsgebiet für zahlreiche bedrohte Tier- und Pflanzenarten ist ihr Erhalt jedoch von großer Bedeutung für den Naturschutz.