Antago Senecio
Integrierte Bekämpfung von Senecio durch Antagonisten und Produktionstechnik
Projektleitung: Prof. Dr. Till Kleinebecker
Bearbeitung: Johanna Lill, M.Sc.
Laufzeit: April 2022 - Juni 2025
Kurzbeschreibung
Das Projekt setzt sich zum Ziel, eine naturverträgliche und integrierte Bekämpfungsstrategie von Kreuzkräutern zu entwickeln. Die Giftpflanze Jakobskreuzkraut (Jacobaea vulgaris, Syn.: Senecio jacobaea, Abkürzung: JKK) breitet sich vor allem auf extensivem Wirtschaftsgrünland immer weiter aus, was diese Wiesen für die Verwendung von Nutztierhaltung und auch zur Heu- oder Silageherstellung gefährdet. Projektbeteiligt sind die Justus-Liebig-Universität Gießen, das Julius Kühn-Institut (JKI, Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen) und 8 landwirtschaftliche Betriebe aus dem Westerwaldkreis.
Hintergrund & Herausforderung
Kreuzkräuter nehmen in ihrem Bestand erheblich zu, vor allem auf extensiv bewirtschafteten Flächen. Sie enthalten die für Weidetiere hochgiftigen Pyrrolizidin-alkaloide. Grünfutter, das Kreuzkräuter enthält, darf deshalb nicht verfüttert werden.
→ Dies gefährdet die Nutzung von Wirtschaftsgrünland als Futterbasis zunehmend.
Gleichzeitig ist der Erhalt des artenreichen Grünlands abhängig von der Bewirtschaftung durch Landwirte.
→ Eine Nutzungsintensivierung, der Einsatz von Herbiziden oder eine Nutzungsaufgabe der Wiesen würde den Naturschutz vor große Herausforderungen stellen.
Geplante Innovation und Zielsetzung
Ziel des Vorhabens ist es, die Fraßgifte enthaltenden Kreuzkräuter effektiv, bei gleichzeitiger Erhaltung der Artenvielfalt, zu regulieren. Dafür sollen biologische und landtechnische Verfahren zur Populationskontrolle eingesetzt werden.
Die Innovation des Vorhabens zeichnet sich durch folgende Punkte aus:
- Integrativer Ansatz von Prozesstechnik und biologischen Methoden
- Kombination von On-Station und On-Farm Research
- Flächendeckende Regionalstudie mit einer Vielzahl beteiligter Landwirte
- Betrachtung des gesamten Spektrums der Senecio-Arten
Durchführung
1. On-Station Research: Durchführung der biologischen und landtechnischen Verfahren unter kontrollierten Bedingungen. Anlage von Versuchsanbauten der Senecio-Arten unter Gewächshausbedingungen (JLU). Diese dienen der Klärung pflanzenspezifischer Fragestellungen.
2. Senecio-Kulturen werden am JKI als Futterquelle für Züchtung und Vermehrung herbivorer Insekten (Antagonisten) angelegt. So können Biologie der Insekten und Wechselwirkungen zwischen Futterpflanze und Insekt unter kontrollierten Bedingungen nachvollzogen werden. Gezüchtete Insekten werden in einem Feldversuch im Untersuchungsgebiet eingesetzt.
3. On-Farm Research: Praxisversuche auf 8 landwirtschaftlichen Betrieben in der Modellregion Westerwald. Erfassung von Umweltvariablen für Boden- und Vegetationsanalysen, sowie Aufzeichnung von Bewirtschaftungsvariablen unter Nutzung von GIS.
4. Ergebnisse führen zur Auswahl an biologischen und landtechnischen Maßnahmen.
Beteiligte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler:
Professur für Landschaftsökologie und -planung (Justus-Liebig-Universität Gießen)
Professur für Ökologischen Landbau (Justus-Liebig-Universität Gießen, JLU)
Dr. Peter Ströde
Institut für Biologischen Pflanzenschutz (Julius Kühn-Institut, JKI) - Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen
Finanzierung
Weiterführende Links: