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Grußworte des Instituts

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

 

es freut uns sehr, Sie in diesem Jahr zum gemeinsamen Kongress der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Psychologie und der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Soziologie nach Gießen einladen zu dürfen. Es ist das erste Mal nach der Coronapause, dass wir uns in dieser Konstellation wieder in Präsenz treffen werden. Welche Freude! Dabei wird es spannend sein zu sehen, was sich auch bei uns verändert hat in diesen bewegten Zeiten.

„Bewegte Zeiten – Lebenswelten im Wandel“ ist auch das Motto dieses Kongresses. Vieles, was uns selbstverständlich schien, wurde in den letzten Jahren in Frage gestellt. Deutlich wurde und wird uns vor Augen geführt, dass wir bei weitem nicht so unverletzlich sind, wie wir uns vor 4 Jahren noch fühlten: Ja, auch in Deutschland können sich Seuchen rasch verbreiten, die Menschenleben kosten und das gesellschaftliche Leben auf den Kopf stellen. Ja, auch in Europa kann ein Krieg ausbrechen, dessen Grausamkeit uns nun in der Nähe erschüttert, so dass es nicht mehr gelingen kann, die Augen zu verschließen. Und ja, auch hierzulande können Dürren und Unwetter daran erinnern, dass auch wir von dieser einen Erde abhängig sind und kein Planet B zur Verfügung steht.

Unsere Lebenswelten sind nicht nur im Wandel, sie müssen es auch sein, um den - größtenteils selbstgeschaffenen – Herausforderungen dieser Zeit angemessen zu begegnen. Welchen Anteil können unsere Fächer daran haben? Es ist vielleicht am ehesten die ganzheitliche Betrachtungsweise, die Teil unserer fächerspezifischen DNA ist und die sich im biopsychosozialen Modell von Gesundheit und Krankheit manifestiert. Unsere Fächer haben in der Vergangenheit an zahlreichen Beispielen gezeigt, dass medizinisches Handeln erfolgreicher wird, wenn es die wechselseitige Bedingtheit der Bio-Psycho-Sozialen Dimensionen berücksichtigt und nicht nur eine dieser Dimensionen fokussiert. Wir können diese Erfahrungen hinaustragen und auch jenseits der Medizin dafür werben, stets das Ganze im Blick zu behalten und auf scheinbar schnelle eindimensionale Problemlösungen zu verzichten, die letztlich meist neue Probleme aufwerfen und, wenn überhaupt, dann in der Regel nur wenig nachhaltige positive Wirkungen entfalten.

Ganz in diesem Sinne verbindet unser Kongress auch die großen Themen der Zeit mit unserem Kernthema, Gesundheit und Krankheit. In Symposien und Keynote Lectures werden wir analysieren, welche Bedeutung der Klimawandel und das Leben in einem permanenten Ausnahmezustand für Gesundheit und Krankheit haben. Dabei wird es nicht nur um die Gesundheit des Einzelnen gehen, sondern auch um die der sozialen Systeme, in die wir unmittelbar oder mittelbar eingebettet sind.

Neben diesen großen Themen wird genügend Zeit sein, sich im Detail mit einzelnen aktuellen Forschungsarbeiten, aber auch mit neuen Entwicklungen in der Lehre und in den Curricula auseinanderzusetzen. Nicht zuletzt werden die formellen und weniger formellen Zusammenkünfte in Form von Come together, Mitgliederversammlung, Gesellschaftsabend und Pausen Zeit und Gelegenheit zum kollegialen Austausch bieten, auf den wir uns alle freuen.

In diesem Sinne sagt das Team des Instituts für Medizinische Psychologie in Gießen: „Herzlich willkommen in Gießen vom 20.-22.9.2023.“

 

Nils Berneburg,                Christin Burgdorf,            Carlotta Bottenbruch,    Renate Deinzer,
Rolf Deubner,                   Zdenka Eidenhardt,        Jörg Kupfer,                  Peter Müller,    
Johanna Munz,                 Marcel Schepko,            Christina Schut,            Ulrike Weik,       Lisa Wilhelm