Projekte
Der Planetary Futures Wettbewerb wird in den Jahren 2022-2025 einmal jährlich ausgeschrieben, um die Drittmittelakquise für transdisziplinäre Projekte an der Justus-Liebig-Universität zu unterstützen. Aktuell läuft der Bewerbungszeitraum für das Jahr 2023.
Klicken Sie hier um eine PDF-Version der Ausschreibung herunterzuladen.
PLANETARY FUTURES
Wettbewerb um Förderung zur Drittmittelakquise
Das
Panel on Planetary Thinking
schreibt den Planetary Futures Wettbewerb (2022-2025) aus. Ziel ist die finanzielle Förderung transdisziplinär ausgerichteter Forschungsvorhaben, die sich in der Anbahnungsphase für einen Drittmittelantrag befinden. Es werden dabei Projektideen mit einer Förderung von bis zu
5.000 Euro
ausgezeichnet, die sich über innovative Ansätze und Methoden der Erforschung planetarer Phänomene widmen. Vor allem soll dabei explorative Forschungsvorhaben der Weg geebnet werden, die eine Forschungspraxis jenseits disziplinärer Grenzen erfordern und somit besondere Risiken, Herausforderungen und Chancen mit sich bringen.
Im Einklang mit dem Hessischen Hochschulpakt 2021-2025 hat es sich die Justus-Liebig-Universität zum Ziel gemacht, eine planetare Wissenschaftskultur zu fördern und transdisziplinäre Anknüpfungspunkte zu schaffen. Das Panel on Planetary Thinking bildet dabei einen zentralen Knotenpunkt für ein wachsendes, internationales Netzwerk für planetare Forschung.
Planetares Denken
zielt darauf zu verstehen, was es bedeutet, Teil eines Planeten zu sein. Es beinhaltet das Abrücken von einer rein anthropozentrischen Perspektive hin zu ganzheitlichen Betrachtungen eines sich ständig wandelnden Planeten. Menschliche Gesellschaften werden dabei als Akteure in komplexen (inter-)planetaren und intertemporalen Wirkungsgefügen verstanden, deren Gestaltungsmöglichkeiten planetare Prozesse weit über ihre eigene Existenz hinaus beeinflussen können. Mögliche Themenfelder für die Teilnahme am Wettbewerb sind dementsprechend breit gefächert – Anregungen sowie exemplarische Pilotstudien oder Kunstprojekte, etwa unserer derzeitigen
Planetary Scholars & Artists in Residence
, sind auf unserer Webseite ersichtlich.
Bewerben können sich Angehörige der JLU aller Fachrichtungen, vorausgesetzt sie sind für die jeweilig angestrebte Förderlinie antragsberechtigt. Es können Sachmittel für die Durchführung eines Vorbereitungsworkshops oder anderer Formate, die der Antragstellung dienen, eingeworben werden. Die Mittel sollten bestenfalls bis Ende des Ausschreibungsjahres, spätestens jedoch bis zum Ende des darauffolgenden Jahres verausgabt sein. Die Bewerbung sollte Folgendes beinhalten:
- Abstract zum Forschungsvorhaben (~500 Wörter)
- Ausführungen zur Verwendung der benötigten Mittel (z.B. Skizze Workshop)
- Darlegung der für die Antragsstellung vorgesehenen Fördermittellinie (z.B. DFG)
- Kurzlebenslauf aller beantragenden Personen
Bitte senden Sie die Unterlagen auf Deutsch oder Englisch als eine einzelne PDF-Datei und bis zum 30.06.2023 an panel@planet.uni-giessen.de .
Hier finden Sie Informationen zu unseren aktuellen Forschungsprojekten sowie eine Übersicht über vergangene Projekte und eine Liste unserer Publikationen.
Publikationen
Bevorstehende Veröffentlichungen |
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2024 |
Bauer, L.B.: Livestock in the Laboratory of Literature. Postanimal Companion Species in Literary Thought Experiments. Cham: Palgrave. |
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Leggewie, C.: Kosmo.Polis. Eine Revision. C.H. Beck: München. |
2023 |
Bauer, L. B., Hanusch, F., Leggewie, C.: Planetary Paradigm. Cambridge: Cambridge University Press. (Open Access Cambridge Elements) |
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Hanusch, F.: Introduction, in Hanusch, F., Katsman, A. (eds.): Interventions on the Future of Democracy. Bielefeld: transcript. |
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Hanusch, F.: Radical Inclusivity. Towards Planetary Democracy, in Hanusch, F., Katsman, A. (eds.): Interventions on the Future of Democracy. Bielefeld: transcript. |
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Hanusch, F.: The United Times. A Thought Experiment for Planetary Law, in Kotzé, L. (ed.): Principles of Earth System Law. Cambridge: Cambridge University Press. |
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Hanusch, F., Biermann, F.: Deep-Time Governance. Cambridge: Cambridge University Press. (Open Access Cambridge Elements) |
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Hanusch, F., Leggewie, C.: Agenda, in Wallenhorst, N., Wulf, C. (eds.): Handbook of the Anthropocene. Basingstoke: Springer Nature. |
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Hanusch, F., Leggewie, C.: Thought, in Wallenhorst, N., Wulf, C. (eds.): Handbook of the Anthropocene. Basingstoke: Springer Nature. |
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Leggewie, C.: Art. “Thought” and “Boundaries”, in Wallenhorst, N., Wulf, C. (eds.): Handbook of the Anthropocene. Basingstoke: Springer Nature. |
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Leggewie, C.: Chittagong Schiffbruch. Visuelle Evidenzen zur Globalisierungskritik. Spectorbooks: Leipzig. |
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Morán, A., Hanusch, F.: The Potential of Pluralizing Participation? The Consultation Processes in Santa María Cahabón. |
Veröffentlichungen |
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2023 |
Leggewie, C.: Die Konsultative. Mehr Demokratie durch Bürgerbeteiligung. 5. Aufl. Wagenbach: Berlin. |
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Leggewie, C.: Lone LA oder Die Kunst, unter vier Millionen einsam zu sein. Anmerkungen zu Fotoreportagen von Janet Sternburg und Christian Werner, in Claudia Hattendorff et al. (Hrsg.): Bilder der Pandemie. Campus: Frankfurt am Main. |
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Leggewie, C.: Review. Sturmnomaden. Wie der Klimawandel uns Menschen die Heimat raubt von Kira Vinke, München. |
2022 |
Bauer, L.: Reading to Stretch the Imagination. Exploring ‘Livestock’ Animal Representations in Literary Thought Experiments, in Hübner, A. (ed.): Multispecies Futures. New Approaches to Teaching Human-Animal Studies . Berlin: Neofelis, 95-114. |
Hanusch, F., Meisch, S.: The Temporal Cleavage. The Case of Populist Retrotopia vs. Climate Emergency. Environmental Politics, 31:5, 883-903. DOI: 10.1080/09644016.2022.2044691 . |
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Leggewie, C.: Eine bestimmte Idee von Freiheit. André Gorz zum 100. Geburtstag, in WestEnd, Neue Zeitschrift für Sozialforschung H. 1/202; AS. 185-201. |
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Leggewie, C.: Reparationen. Im Dreieck Algerien, Frankreich, Deutschland. Verlag Donata Kinzelbach: Mainz. |
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Leggewie, C.: Review. Das Klima der Geschichte im planetarischen Zeitalter von Dipesh Chakrabarty. Frankfurter Rundschau. |
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Leggewie, C.: Technocracy revisited? Rezension zu "Anpassung - Leitmotiv der nächsten Gesellschaft" von Philipp Staab. Soziopolis: Gesellschaft beobachten. |
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Leggewie, C., Hanusch, F., Bauer, L., Hartl, C., Finkelstein, C.: Das Planetarische Politisch(e) Denken. Politische Vierteljahresschrift/German Political Science Quarterly, 63:4, 703-728. https://doi.org/10.1007/s11615-022-00433-3 . |
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2021 |
Asenbaum, H., Hanusch, F.: (De)Futuring Democracy. Labs, Playgrounds, and Ateliers as Democratic Innovations. Futures, 134, 1-11. https://doi.org/10.1016/j.futures.2021.102836 . |
Bauer, L.: Eating Kin or Making Kin? Farm Animal Representations in Twenty-First Century Fiction, in Ansgar Nünning and Alexander Scherr (eds.): Literature & Literary Studies in the 21st Century. Cultural Concerns – Concepts – Case Studies. Trier: WVT. |
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Bauer, L.: Introduction. Ecocriticism and Narrative Form. SubStance, 50:3, 3-13. DOI: 10.1353/sub.2021.0015 . |
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Bauer, L.: Mit anderen Tieren leben. Lernen an der Schnittstelle zwischen fiktiven Tiertexten, lebendigen Tieren und tierethischen Bestrebungen, in Simone Horstmann (ed.): Interspezies Lernen. Grundlinien interdisziplinärer Tierschutz- und Tierrechtsbildung. Bielefeld: Transcript. |
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Hanusch, F.: Embeddedness as a Quality Assessment Tool for Teaching- Learning Processes. HINT. Heidelberg Inspirations for Innovative Teaching. https://doi.org/10.11588/hint.2021.1.84509 . |
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Hanusch, F., Leggewie, C., Meyer, E.: Planetar denken. Ein Einstieg. Bielefeld: transcript. Rezensionen bei Bayern 2, socialnet, Spektrum Wissenschaft etc. |
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Leggewie, C.: In Place of an Afterword. Report from an Ongoing Selfexperiment, in Schwedes, O., Keichel, M. (eds.): The Electric Car. Mobility of Upheaval, Wiesbaden: Springer, 141-144. DOI:10.1007/978-3-658-29760-2_7 . (Open Access) |
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Leggewie, C.: Neues vom Grand Hotel Abgrund. Der Paradigmenwechsel vom Kosmopolitismus zur Kosmo-Politik, in Zeitschrift für Vergleichende Politikwissenschaft 15, 119–136. DOI:10.1007/s12286-021-00479-4 . (Open Access) |
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Leggewie, C.: Quivive: Der Kuss des Bären und die Lehren der Ungewissheit, in MerkurHeft 868, 75. Jahrgang, S. 74-78. |
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Leggewie, C., Kübler, L., Nanz, P.: Demokratische Innovation durch Bürgerräte, in APuZ 26/27 . |
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Leggewie, C., Lenger, F.: Reformunfähigkeit des Kapitalismus? Zur Möglichkeit eies Green New Deal, in Shalini Randeria (Hg.), Kapitalismus im 21. Jahrhundert, Passagen: Wien. 117-140. |
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Leggewie, C., Ouaissa, R. Algerien: Das Ancien Régime vor der Implosion? Blätter , 66:7, 33-36. |
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2020 |
Hanusch, F.: Demokratie und Klimawandel, in Demokratie gegen Menschenfeindlichkeit, 5:1, 18-21. |
Hanusch, F., Biermann, F.: Deep-time Organizations: Learning Institutional Longevity from History. The Anthropocene Review, 7:1, 19–41. https://doi.org/10.1177/2053019619886670 . |
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Leggewie, C.: BRÜDER, ZUR SONNE... Wie das Wettrennen ins All die planetare Achtsamkeit bestärkte. Lettre International, 129, 60-63. |
Hier finden Sie Informationen zu den aktuellen Kunstprojekten unserer Fellows.
Das Resort (2022). Ein Film von Mathias Kessler
Der Kurzfilm “Das Resort” unseres Fellow Mathias Kessler entstand unter den Eindrücken des ersten Covid-19 Lockdowns. Adaptiert nach einem Drehbuch des Autors Ron Kanecke und übersetzt ins Deutsche durch Chiara Juriatti, erzählt der Film von der Suche des namenlosen Erzählers nach seinem Vater in einer Welt, in der der Mensch durch einen Virus verstummt ist. Vor der Kulissen eines nicht näher bestimmten Bergdorfs entspinnt sich eine Narrative abseits der linearen Zeit, entlang von Erinnerungen an die Kindheit, den Vater und die Welt vor und nach der Katastrophe. Ausladende und eindrucksvolle Landschaftsaufnahmen einsamer Berghütten, schneeüberzogener Ski-Pisten und verlassener Dörfern zeigen dabei eine geisterhafte Leere, die die Abwesenheit des Menschen in dieser dystopischen Welt betonen. Kesslers preisgekrönter Film lädt ein zu Reflexionen über den unausweichlichen Einfluss des Menschen auf die Natur und den Zustand einer Gesellschaft, in der technischer Fortschritt zum Selbstzweck wird. Seine Thesen sind eindringlich: Die Idee, durch den Rückzug des Menschen zu einer unberührten Natur zurückzukehren, ist naiv. Menschliche Aktivität hat ihre Spuren bereits so allumfassend hinterlassen, dass selbst die verlassendsten Orte von ihnen gezeichnet sind. Und letztlich versperrt unsere gesellschaftlichen Entwicklung hin zu immer mehr technologischem Fortschritt die Sicht darauf, was tatsächlich für menschliches und nicht-menschliches Wohlergehen notwendig wäre. Ein Trailer zum Film ist hier zu finden.
“Das Resort” ist seit Veröffentlichung vielfach für Preise nominiert und mit ihnen ausgezeichnet worden. In der Auswahl/Selection ist der Film etwa beim Seattle Film Festival (30.09.2022), The IndieFEST Film Awards (01.11.2022) und für das Amsterdam Lift-Off Film Festival (01.10.2023). Halfinalist bei den Berlin Shorts Awards (21.10.2022) und Finalist für NewFilmmakers NY (04.01.2023), gewann der Film Preise bei den Phoenix Shorts (28.10.2022) und den Independent Shorts Awards, LA (12.11.2022).
Wir freuen uns berichten zu können, dass eines der ersten Screenings dieses eindrucksvollen Films im Planetary Hub stattfinden konnte! Ein weiteres Screening findet beispielsweise am 10.12. ab 20:00 Uhr im Rahmen einer Finissage des Twenty Magazines mit Filmen von Rosa Aiello, Rachel Ashton und Mathias Kessler im Cittipunkt Berlin statt.
Mehr Informationen zu “Das Resort” und weitere Arbeiten von Mathias Kessler können hier gefunden werden.
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Planetary Forest: Bringt den Wald in den Garten
Das partizipative Kunstwerk Planetary Forest: Bringt den Wald in den Garten nimmt Bezug auf die wissenschaftliche und kulturtechnische Konstruktion von Welten. Platziert auf einer freistehenden Grünfläche neben den neu errichteten Gewächshäusern des Botanischen Gartens wird regionaler Waldboden als Skulptur künstlich nachgebildet. Das planetare Material entstammt einer ökologischen Störungsfläche aus dem vom Waldsterben betroffenen Stadtwald Rosbach vor der Höhe. Der vermeintlich natürliche Wald wird in die menschengemachte Welt des Botanischen Gartens getragen. Dort dient er als ethisches, ästhetisches, ökologisches und politisches Störungselement, das Besucher:innen bezüglich des Waldsterbens und der Künstlichkeit der Natur sensibilisiert. Wie ein Riss in der perfekt konstruierten Realität eröffnet sich hier ein Diskurs über die durch den Klimawandel und menschliches Handeln hervorgerufenen Probleme im heimischen Wald und im planetaren Kontext. |
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Wir laden Sie alle herzlich dazu ein, das lebendige Kunstwerk zu besuchen und datierte Fotos an panel . Machen Sie sich selbst ein Bild vom Rosbacher Stadtwald im Botanischen Garten Gießen!
Ein Projekt von Dr. Claudia Hartl, Mathias Kessler und Clemens Finkelstein; Fellows am Panel on Planetary Thinking der Justus-Liebig-Universität Giessen
Mit freundlicher Unterstützung des Botanischen Garten Giessen, des Neuen Kunstverein Giessen e.V. und der Stadt Rosbach vor der Höhe
Zwei Wochen lang zeigte der Neue Kunstverein Gießen e.V. in seinen Räumlichkeiten zudem eine begleitende Ausstellung, welche die Arbeit der drei Fellows am Panel on Planetary Thinking dokumentierte. Zu sehen waren u.a. Line Drawings und „Das Eismeer – die gescheiterte Hoffnung“ von Mathias Kessler, Vibrascapes von Clemens Finkelstein und Dendro Art von Claudia Hartl.
Mai 2022 - Beiträge von Clemens Finkelstein zu SICK ARCHITECTURE
“Concerns of human and planetary health have always been closely entangled, growing increasingly closer at a moment when public discussions shift focus to lament the Earth’s transformation from a
biosphere
(a sphere of life) to a
thanatosphere
(a sphere of death). Yet, instead of evolving towards equilibrium—as entangled objects do according to current physical theories of thermodynamics and quantum mechanics—their relationship has unraveled into sustained disequilibrium. Planetary infirmity is materialized through significant climatic shifts, excessive anthropogenic vibrations, the resultant corruption of its biospheric system, as well as the redistribution of its mass and axis through glacial melting.”
Planetary Scholar und aktueller Fellow des Planetary Scholars and Artists in Residence Programs Clemens Finkelstein hat zuletzt das Essay “Planetary Disequilibrium”, die inter-aktive Ausstellung “sick world building syndrome”, sowie den gleichnamigen Vortrag im Rahmen seiner Zusammenarbeit mit SICK ARCHITECTURE erarbeitet, veröffentlicht und vorgetragen. SICK ARCHITECTURE ist eine Kollaboration zwischen Beatriz Colomina, e-flux Architecture, dem CIVA Brüssel, und der Princeton University. Die Ausstellung im CIVA Brüssel ist vom 06. Mai bis zum 28. August 2022 geöffnet. |
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