Inhaltspezifische Aktionen

Kunstprojekte

 

Das Resort (2022). Ein Film von Mathias Kessler

 

Der Kurzfilm “Das Resort” unseres Fellow Mathias Kessler entstand unter den Eindrücken des ersten Covid-19 Lockdowns. Adaptiert nach einem Drehbuch des Autors Ron Kanecke und übersetzt ins Deutsche durch Chiara Juriatti, erzählt der Film von der Suche des namenlosen Erzählers nach seinem Vater in einer Welt, in der der Mensch durch einen Virus verstummt ist. Vor der Kulissen eines nicht näher bestimmten Bergdorfs entspinnt sich eine Narrative abseits der linearen Zeit, entlang von Erinnerungen an die Kindheit, den Vater und die Welt vor und nach der Katastrophe. Ausladende und eindrucksvolle Landschaftsaufnahmen einsamer Berghütten, schneeüberzogener Ski-Pisten und verlassener Dörfern zeigen dabei eine geisterhafte Leere, die die Abwesenheit des Menschen in dieser dystopischen Welt betonen. Kesslers preisgekrönter Film lädt ein zu Reflexionen über den unausweichlichen Einfluss des Menschen auf die Natur und den Zustand einer Gesellschaft, in der technischer Fortschritt zum Selbstzweck wird. Seine Thesen sind eindringlich: Die Idee, durch den Rückzug des Menschen zu einer unberührten Natur zurückzukehren, ist naiv. Menschliche Aktivität hat ihre Spuren bereits so allumfassend hinterlassen, dass selbst die verlassendsten Orte von ihnen gezeichnet sind. Und letztlich versperrt unsere gesellschaftlichen Entwicklung hin zu immer mehr technologischem Fortschritt die Sicht darauf, was tatsächlich für menschliches und nicht-menschliches Wohlergehen notwendig wäre. Ein Trailer zum Film ist hier zu finden.

“Das Resort” ist seit Veröffentlichung vielfach für Preise nominiert und mit ihnen ausgezeichnet worden. In der Auswahl/Selection ist der Film etwa beim Seattle Film Festival (30.09.2022), The IndieFEST Film Awards (01.11.2022) und für das Amsterdam Lift-Off Film Festival (01.10.2023). Halfinalist bei den Berlin Shorts Awards (21.10.2022) und Finalist für NewFilmmakers NY (04.01.2023), gewann der Film Preise bei den Phoenix Shorts (28.10.2022) und den Independent Shorts Awards, LA (12.11.2022).

Wir freuen uns berichten zu können, dass eines der ersten Screenings dieses eindrucksvollen Films im Planetary Hub stattfinden konnte! Ein weiteres Screening findet beispielsweise am 10.12. ab 20:00 Uhr im Rahmen einer Finissage des Twenty Magazines mit Filmen von Rosa Aiello, Rachel Ashton und Mathias Kessler im Cittipunkt Berlin statt.

Mehr Informationen zu “Das Resort” und weitere Arbeiten von Mathias Kessler können hier gefunden werden.

 Planetary Forest: Bringt den Wald in den Garten

 

 

Das partizipative Kunstwerk Planetary Forest: Bringt den Wald in den Garten nimmt Bezug auf die wissenschaftliche und kulturtechnische Konstruktion von Welten. Platziert auf einer freistehenden Grünfläche neben den neu errichteten Gewächshäusern des Botanischen Gartens wird regionaler Waldboden als Skulptur künstlich nachgebildet. Das planetare Material entstammt einer ökologischen Störungsfläche aus dem vom Waldsterben betroffenen Stadtwald Rosbach vor der Höhe. Der vermeintlich natürliche Wald wird in die menschengemachte Welt des Botanischen Gartens getragen. Dort dient er als ethisches, ästhetisches, ökologisches und politisches Störungselement, das Besucher:innen bezüglich des Waldsterbens und der Künstlichkeit der Natur sensibilisiert. Wie ein Riss in der perfekt konstruierten Realität eröffnet sich hier ein Diskurs über die durch den Klimawandel und menschliches Handeln hervorgerufenen Probleme im heimischen Wald und im planetaren Kontext.

Unsere Fellows laden zum Mitmachen ein!

Wir laden Sie alle herzlich dazu ein, das lebendige Kunstwerk zu besuchen und datierte Fotos an panel. Machen Sie sich selbst ein Bild vom Rosbacher Stadtwald im Botanischen Garten Gießen! 

Ein Projekt von Dr. Claudia Hartl, Mathias Kessler und Clemens Finkelstein; Fellows am Panel on Planetary Thinking der Justus-Liebig-Universität Giessen

Mit freundlicher Unterstützung des Botanischen Garten Giessen, des Neuen Kunstverein Giessen e.V. und der Stadt Rosbach vor der Höhe

Zwei Wochen lang zeigte der Neue Kunstverein Gießen e.V. in seinen Räumlichkeiten zudem eine begleitende Ausstellung, welche die Arbeit der drei Fellows am Panel on Planetary Thinking dokumentierte. Zu sehen waren u.a. Line Drawings und „Das Eismeer – die gescheiterte Hoffnung“ von Mathias Kessler, Vibrascapes von Clemens Finkelstein und Dendro Art von Claudia Hartl.

Mai 2022 - Beiträge von Clemens Finkelstein zu SICK ARCHITECTURE

 

“Concerns of human and planetary health have always been closely entangled, growing increasingly closer at a moment when public discussions shift focus to lament the Earth’s transformation from a biosphere (a sphere of life) to a thanatosphere (a sphere of death). Yet, instead of evolving towards equilibrium—as entangled objects do according to current physical theories of thermodynamics and quantum mechanics—their relationship has unraveled into sustained disequilibrium. Planetary infirmity is materialized through significant climatic shifts, excessive anthropogenic vibrations, the resultant corruption of its biospheric system, as well as the redistribution of its mass and axis through glacial melting.”

–Clemens Finkelstein, "Planetary Disequilibrium”

 

Planetary Scholar und aktueller Fellow des Planetary Scholars and Artists in Residence Programs Clemens Finkelstein hat zuletzt das Essay “Planetary Disequilibrium”, die inter-aktive Ausstellung “sick world building syndrome”, sowie den gleichnamigen Vortrag im Rahmen seiner Zusammenarbeit mit SICK ARCHITECTURE erarbeitet, veröffentlicht und vorgetragen. SICK ARCHITECTURE ist eine Kollaboration zwischen Beatriz Colomina, e-flux Architecture, dem CIVA Brüssel, und der Princeton University. Die Ausstellung im CIVA Brüssel ist vom 06. Mai bis zum 28. August 2022 geöffnet.

Clemens Finkelstein during his SICK ARCHITECTURE lecture on sick world building syndrome on Mai 6, 2022 © Finkelstein-Moreno