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Formen guten Lebens: Literatur als Archiv, Kritik und Laboratorium

Projektbeschreibung

Im Lichte globaler Krisenerfahrungen wie dem Zusammenbruch von Friedensordnungen, dem Klimawandel oder der Corona-Pandemie sowie der durch sie verursachten ökonomischen und sozialen Veränderungen stellt sich vermehrt die Frage, wie wir in Zukunft leben wollen und wie zeitgemäße Formen guten Lebens aussehen könnten. Literarische Entwürfe eines ›guten Lebens‹ können Dimensionen aktueller Herausforderungen adressieren, die jenseits von Fragen der technischen Machbarkeit liegen. Die Literatur stellt andersartige Mittel bereit, um das Nachdenken über das gute Leben im Kontext historischer Formen gleichsam in einem Archiv zu situieren, kritische Distanz zu etablierten Vorstellungen aufzubauen und unter experimentellen Bedingungen Perspektiven auf mögliche Formen guten Lebens zu gewinnen.

Das Projekt »Formen guten Lebens: Literatur als Archiv, Kritik und Laboratorium« nimmt die gesellschaftliche Rolle und die Leistung der Literatur in den Fokus. Diese steht mit soziologischen, ökologischen, medizinischen und ethischen Diskursen im Austausch, geht bei ihrer Diskussion des guten Lebens letztlich aber eigene Wege und nutzt ihre eigenen ästhetischen Mittel und Freiheiten, um Lebensentwürfe im fiktiven Raum durchzuspielen. Zentral ist hierbei ein epochen- und kulturübergreifender Blick, der geeignet ist, ganz unterschiedliche Entwürfe und Artikulationen des guten Lebens zu begreifen: sei es in Einsamkeit und Muße, als aktives Mitglied einer Gemeinschaft oder des Staates, in Harmonie mit der Natur, oder als gemeinsamen Schatz an Erfahrungen und Lebensexperimenten, die in ihren jeweiligen Kontexten verstanden werden müssen und sich dennoch gegenseitig kommentieren und bereichern.