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Louisa Lorenz

Louisa Lorenz

Kulturwissenschaftlerin und Geschlechterforscherin

Louisa Lorenz arbeitet zum Thema Sexualität und Gesellschaft. Ihr Bachelorstudium in Kulturwissenschaft und Anglistik absolvierte sie an der Universität Potsdam. Ihren Master schloss sie 2020 an der Georg-August-Universität Göttingen in der Geschlechterforschung mit ihrer Forschungsarbeit zur symptothermalen Verhütung und zur Verteilung von Verhütungsverantwortung in heterosexuellen Sexualbeziehungen ab.
Seit 2016 ist Louisa Lorenz in der feministischen Bildungsarbeit tätig und gibt Workshops und Vorträge zur Anatomie und Kulturgeschichte der Klitoris, wozu auch 2022 ihr Sachbuch „CLIT - Die Aufregende Geschichte der Klitoris“ im Heyne Verlag erschienen ist.
Ihr Forschungsinteresse liegt vor allem auf der Analyse von Schnittstellen zwischen politischen Strukturen und privaten, gelebten Praktiken in Bezug auf Sexualität, Reproduktion und Beziehung.
Seit 2023 ist Louisa Lorenz an der Stabsstelle Forschungsnetzwerk Universitätsmedizin Göttingen beschäftigt.

Masterthesis

Emanzipatorisches Potential symptothermaler Verhütung
Betreuer*innen: Prof. Dr. Sabine Grenz (Universität Wien), Dr. Konstanze Hanitzsch (Georg August Universität Göttingen) 

Angestoßen durch die Beobachtung, dass sogenannte „natürliche Verhütungsmethoden“ gesellschaftlich einen schlechten Ruf zu haben scheinen, geht Louisa Lorenz in ihrer Masterarbeit den Fragen nach, wie dieser Ruf zustande kommt, in wie weit dieser gerechtfertigt ist und wie insbesondere Anwender*innen der symptothermalen Methode die zyklusorientierte Verhütung erleben.

Anhand der qualitativen Auswertung (Grounded Theory Methode) narrativer Interviews mit Anwender*innen der symptothermalen Methode analysiert Lorenz deren Verhütungserfahrungen und setzt diese zu kulturhistorischen Verhütungsdebatten und zu gesellschaftlichen Geschlechterstrukturen in Bezug. Dabei wird vor allem auf feministische Wissenschaftskritik, auf das Konzept des Mental Load und auf Pierre Bourdieus Theorie der symbolischen Herrschaft zurückgegriffen.

In den Ergebnissen der Arbeit wird zum einen deutlich, wie die Abwertung zyklusorientierter Verhütungspraktiken auf ein kulturell tradiertes, patriarchales Naturverständnisses zurückzuführen ist. Und zum anderen zeigen die Ergebnisse der Arbeit auf, wie patriarchale Machtstrukturen in der sexuellen Praxis heterosexueller Sexualbeziehungen wirken, selbst wenn diese sich als emanzipiert und gleichberechtigt verstehen. Die Arbeit zeigt auf, welche Mechanismen eine gleichberechtigte Verhütungspraxis verhindern, welche Handlungsoptionen bestehen, dies zu verändern und an welche Grenzen feministische Forderungen bezüglich gleichberechtigten Verhütungspraktiken stoßen.

Veröffentlichungen

Monographien

Lorenz, Louisa. CLIT - Die aufregende Geschichte der Klitoris. München: Heyne, 2022.

Aufsätze in Zeitschriften und Sammelbänden

Lorenz, Louisa. „Der gute Wille allein reicht nicht. - Aspekte vergeschlechtlichter Ungleichheit in der Schwangerschaftsverhütung.“ Politiken der Reproduktion. Umkämpfte Forschungspersepktiven und Praxisfelder. Marie Fröhlich, Ronja Schütz und Katharina Wolf (Hg.). Bielefeld: Transcript. (Erscheint 2022)

Lorenz, Louisa. „Frankenstein: Queering Reproduction.“ Alive at 200: Contemporary Perspectives on Mary Shelley's Frankenstein. Stephanie Sommerfeld (Hg.). Göttinger Universitätsverlag. (Erscheint 2022)

Vorträge

TitelVeranstaltung

„Questions of Equality and the Clitoris“

International Clitoris Summit, 2021

https://www.youtube.com/watch?v=j66EEAfcYRs

Warum Verhütung politisch ist“

Online Fachtagung des Netzwerkes Frauen/Mädchen und Gesundheit in Niedersachsen, 2021

https://www.youtube.com/watch?v=HlWFGjEEy7o

„A Clitoral Awakening“

TEDx Talk - Universität Göttingen, 2018

https://www.youtube.com/watch?v=Wq_VAEGpBW8&t=5s