Studierendenkonferenz
Studierendenkonferenz des Thematischen DAAD-Netzwerks „Kulturelle Kontakt- und Konfliktzonen im östlichen Europa“
Vom 14. bis 16. April 2014 fand die Studierendenkonferenz des Thematischen DAAD-Netzwerks statt. Zielgruppe der Veranstaltung waren fortgeschrittene Master-Studierende der Sprach-, Literatur-, Geschichts-, Politik-, Sozial- und Kulturwissenschaften an der JLU Gießen sowie den Partneruniversitäten in Łódź, Cluj-Napoca, Minsk, Kazan' und Almaty. Die sich auf den Schwerpunktbereich des thematischen DAAD-Netzwerks beziehenden, didaktisch und medial aufbereiteten Präsentation der MA-Studierenden, wurden unter Moderation der im Netzwerk assoziierten akademischen Lehrkräfte der JLU Gießen vorgetragen und anschließend im multidisziplinären Umfeld diskutiert. Eine Auswahl qualitativ hervorragender Vorträge wird in einem Sammelband publiziert. Arbeitssprachen der Studierendenkonferenz waren Deutsch und Englisch. Konferenzort war der Margarete-Bieber-Saal, Ludwigstraße 34 in Gießen.
Die Konferenz trug den Titel des Thematischen DAAD-Netzwerks „Kulturelle Kontakt- und Konfliktzonen im östlichen Europa“. Unter Kontakt- und Konfliktregionen werden hier imperiale und (national)sprachliche Rand-, Übergangs- und Kontaktzonen sowie urbane Räume verstanden, die durch sprachliche, ethnische, konfessionelle oder sonstige kulturell gefasste Kontakt- und Konfliktszenarien charakterisiert sind. Es werden auch solche Konflikt- und Kontaktzonen berücksichtigt, die heute die einmal bestehende kulturelle Pluralität nicht mehr aufweisen, wo diese jedoch in der Erinnerungs- und Identitätspolitik bzw. in der historisch-literarischen Reflexion noch eine wesentliche Rolle spielt. Die Skala an Kontakt- und Konfliktzonen reicht von konfliktarmer Koexistenz (wie zwischen Russen und Tataren in Kazan‘ oder Weißrussen und Russen in Minsk) über geschichts- und identitätspolitisch konflikthafte Rivalitäten (wie in den 1990er Jahren in Cluj-Napoca) bis zur gewalthaften Eskalation kultureller Konfliktmuster (wie 1939-1945 in Łódź und 1991-1995 in Kroatien). Zugrunde liegt eine geographisch breite Definition des östlichen Europas, die neben Ostmittel-, Südost- und Osteuropa auch die Interaktionszonen mit türksprachigen Kulturen in Nachfolgestaaten der Sowjetunion mit einbezieht.
Themenfelder der Vorträge
1) Imperien- und Nationalismusforschung
2) Multilingualismus- und Sprachkontaktforschung
3) Regional- und Regionalismusforschung
4) Stadtgeschichte und Urbanisierungsforschung
5) Translations- und Kulturtransferforschung
6) Narrativitäts- und Textsortenforschung
Vorträge der teilnehmenden Studierenden
Name und Universität der/des vortragenden Studierenden | Titel des Vortrags |
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Ekaterina Pankova (Gießen) | The role of Russian in the Soviet successor states |
Almat Nurtazin (Almaty) | Problem of imperialism and nationalism |
Dina Ildrovna Khairullina (Kazan') | Tatar tsarevich on the Russian throne |
Liubou Kravets (Minsk) | Human Trafficking in Post-Soviet States: Reasons, Peculiarities, Solutions |
Elena Chesnokova (Kazan') | Kazan in the early post-Soviet period. Space of the city (Based on the articles of the “Vechernyaya Kazan” (“Evening Kazan”) newspaper) |
Aleh Kazak (Minsk) | Kulturelle und gesellschaftspolitische Entwicklung der Karpatenukraine (Podkarpatskaja Rus) als Teil der Tschechoslowakei bei der Beleuchtung der lokalen Publizistik in der ungarischen Periode (1939–1944) |
Ekaterina Ippolitova (Gießen) | Das Gebiet Kaliningrad: eine Brücke zwischen Osten und Westen oder eine Konfliktzone? |
Ainur Almenova (Almaty) | Central Asia in a Focus of the Superpower’s Interests |
Valeriya Kazakova (Minsk) | Tourism as a factor of European integration of Belarus |
Franziska Ramisch (Gießen) | Der Kulturkampf und die polnische Nationalbewegung |
Azaliya Galieva (Kazan') | "Kazan words" in Russian regional lexicon: corpus approach |
Mariya Leont'eva (Kazan') | Turkic borrowings in Russian lexicon: Problems of linguographic description |
Alexandra Efimenko (Minsk) | Reshaping the face not reflected in the mirror. The case of Belarus |
Monica Fetke (Cluj-Napoca) | Die Deutschen aus dem heutigen Rumänien: von dem Status des Einwanderers zum Rumäniendeutscher. Schwerpunkt: Siebenbürger Sachsen und Banater Schwaben |
Alexandru Firus (Gießen) | Die Einwohner am Rande der Ortschaft. Geschichtliche und aktuelle Einblicke in die Wohnbedingungen der Roma in Rumänien |
Maja Dębska (Łódź) | Stadtnarration und Identität am Beispiel des musikalischen Diskurses. Zeitgenössische Klassik in Łódź |
Georg Scholz (Gießen) | Die Rolle der russischen Literatur bei der Entstehung der modernen tatarischen Literatur am Beispiel Ghabdulla Tuqaj´s |
Mauye Adyrbekova (Almaty) | Creative activity of Cecelia Ahern in the World Literature |
Kende Varga (Cluj-Napoca) | Rumäniendeutsche Literatur in den 1970-er Jahren mit Sicht auf die politisierende Lyrik der Aktionsgruppe Banat |
Maria Janus (Łódź) | Figurentheater als Kulturkontaktzone. Theaterpraxis und Ausbildung |
Nazira Iskakova (Almaty) | Analysis of “Text – Context – Media Text” interrelation |
Alexander Eckermann (Gießen) | Die Metaphorisierung und die Mythologisierung des Großen Vaterländischen Krieges und der Kriegserfahrung im zeitgenössischen russischen Kino am Beispiel des Spielfilms "Stalingrad" |
Ruslan Nuriev (Kazan') | Cultural contacts of Eastern European on the example of Azak in XIII-XV centuries |
Oksana Simov (Gießen) | Trilogie 'Unsere Mütter, unsere Väter' als Beispiel für die Weigerung der Diskussion zwischen Deutschland, Polen und Russland |
Moderierende akademische Lehrkräfte
Prof. Dr. Monika Wingender, Prof. Dr. Hans-Jürgen Bömelburg, Prof. Dr. Stefan Rohdewald, Daniel Müller M.A., Dr. Rayk Einax, Nazarii Gutsul M.A., Aksana Braun Dipl.-Phil., Diana Hitzke M.A., Katharina Bauer M.A., Prof. Dr. Thomas Daiber, Martina Lev M.A.
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