Inhaltspezifische Aktionen

Zusammenfassung Dr. Tim Meyer & Leon Budde Tierschutz aus Sicht von Gewebeingenieuren

Just.Us+Tierschutz am 17.05.2023: Dr. Tim Meyer & Leon Budde (Gewinner des 41. Tierschutzforschungspreises (BMEL)): Tierschutz aus Sicht von Gewebeingenieuren

    

Dr. Tim Meyer und Leon Budde, Gewinner des 41. Tierschutzforschungspreis des BMEL, haben am 17.05.2023 im Rahmen von Just.Us&Tierschutz den Tierschutz aus Sicht von Gewebeingenieuren beleuchtet und sich der Fragestellung gewidmet, wie sinnvolle Alternativen für Tierversuche nach deren Entwicklung anschließend in die breite Anwendung getragen werden können.
Am Anfang des Jahres gab es die erfreuliche Nachricht, dass von nun an in den USA Tierversuche nicht mehr zur Zulassung von Medikamenten notwendig sind. Jedoch bedeutet dies nicht, dass dadurch auch in der praktischen Umsetzung auf Tierversuche verzichtet werden kann. Weshalb das, was in der Forschung an Alternativen möglich ist, nicht gleichzeitig das ist, was in der Pharmaindustrie im breiten Stil umsetzbar ist, erklären Dr. Tim Meyer und Leon Budde in ihrem Vortrag. Die beiden Referenten starteten mit einem Überblick über den Weg der Medikamentenherstellung und zeigten anschließend anhand ihrer Forschung zur Herstellung von künstlichem menschlichen Herzgewebe, welche Schritte zur Herstellung von Organoiden notwendig sind. Für die Zuhörenden wurde hierbei schnell deutlich, dass dieser Prozess, der über 500.00 Arbeitsschritte beinhaltet, einen immensen personellen Aufwand mit sich bringt. Dass ohne eine Automatisierung dieser Schritte Tierversuche weitaus kostengünstiger und wirtschaftlicher sind, ist so leider nicht verwunderlich. An dieser Stelle beschreiben die Referenten ihre Entwicklungen bei der Verfolgung des Ziels, die Prozesse in solchem Maße zu automatisieren, dass diese für die breite Anwendung durchführbar sind. Die Entwicklung des Automatisierungsvorgangs wurde dabei anhand der Analyse der Arbeitsschritte erklärt. Ebenso wurde auf die Problemstellung hingewiesen, dass Gelder häufig nur für Grundlagenforschung und industrielle Forschung zur Verfügung stehen und die Transfer-Forschung, welche es braucht, um solche Ersatzmethoden alltagstauglich zu machen, oft keine ausreichenden Förderungen erhält. Dass diese Forschung jedoch langfristig für einen möglichen Verzicht von Tierversuchen essentiell notwendig ist, dürfte nach diesem interessanten Vortrag jedem der Zuhörenden klar geworden sein.