Dezember 2020
Weißes Labkraut blühlt noch Mitte November am Gitter eines Erwärmungsringes der Umweltbeobachtungs- und Klimafolgenforschungsstation Linden
(Foto: Gerald Moser)
Der Klimawandel hat einen erheblichen Einfluss auf die Blühzeiten von Wild- und Kulturpflanzen. Die Freiland-CO2-Anreicherungssysteme das Giessen FACE (Free Air CO2 Enrichment) der Umweltbeobachtungs- und Klimafolgenforschungsstation Linden (UKL) simulieren, wie sich Grasland-Ökosysteme unter dem Einfluss des Klimawandels zukünftig entwickeln werden.
Unter erhöhter CO2-Konzentration wird im FACE meist ein 2-4 Tage früher einsetzenden Blühbeginn beobachtet bei Arten, die vor der ersten Mahd (Ende Mai) blühen. Wird zugleich noch die Temperatur erhöht (Kombination +20% CO2-Anreicherung und +2°C Temperaturerhöhung), ist der Effekt noch deutlicher, so dass bei den früh blühenden Arten die Blüte schon ca. eine Woche früher einsetzt.
Im Herbst sind die Veränderungen weniger deutlich und einheitlich - da ist oft die Bodenfeuchte ein wichtiger Faktor. So gab es ja 2018 Apfelbäume die im trockenen Sommer in eine (winterähnliche) Ruhephase eintraten und als im Herbst die ersten Regen ausreichend Wasser lieferten neu austrieben, so dass einzelne Bäume gleichzeitig neue Blüten und reife Äpfel trugen.
Für weitere Informationen:
Dr. Gerald Moser, Prof. Christoph Müller PhD, Pflanzenökologie
Blühtermine im Jahresvergleich zeigt die Phänologische Uhr des Deutschen Wetterdienstes (DWD).