Newsletter 1/2023
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Editorial
Liebe Kolleg:innen, Mitglieder und Freund:innen des ZMI,
die Semesterpause fühlte sich wie immer zu kurz an und mit Blick auf die Temperaturen der letzten Wochen konnte man das Gefühl haben, im Wintersemester stecken geblieben zu sein. Aber Temperaturen und Tageslicht nehmen langsam zu und auf dem Campus gibt es wieder ein Leben, das nicht mehr (nur) von kalten Büros, dunklen Fluren und fehlender Energie handelt – sondern vom Frühling! Dieser Frühling steht für das ZMI im Zeichen des Umbruchs: Seit einigen Monaten gibt es Überlegungen zu einer kompletten thematischen Neuaufstellung, bei der andere Fragestellungen, neue Strukturen und weitere Fachbereiche in das Zentrum der Forschung rücken. Theoretische und empirische Ansätze zu „Medien und Interaktivität“, die die inhaltliche Ausrichtung und den Leitgedanken des ZMI in den letzten 20 Jahren bestimmt haben, sollen in neuen interdisziplinären Themenclustern und Arbeitsgruppen zu Diversity, Critical Media Literacy und Borders of Law aufgehen. Das sei an dieser Stelle nur angedeutet und noch nicht ausbuchstabiert, weil wir uns derzeit in einem intensiven Konzeptions- und Abstimmungsprozess mit dem Präsidium und den Fachbereichen befinden. Zu diesem Prozess der Neuaufstellung gehört auch, dass wir am ZMI Julian Ernst begrüßen dürfen, der dem Ruf auf die vom ZMI initiierte Tenure Track Professur „Medienpädagogik“ gefolgt ist, die gleichermaßen am Fachbereich 03 und am ZMI angesiedelt ist. Herzlich willkommen, lieber Julian!
Wir freuen uns auf ein anregendes Semester mit spannenden Veranstaltungen, vielfältigen Forschungsvorhaben – und einigen Umbrüchen.
Herzlich,
Katrin Lehnen
Inhalt ZMI-NEWSLETTER 1/2023
Julian Ernst tritt neue Professur für Medienpädagogik an der JLU an
„Alles nur geklaut?! Ein kopierethischer Blick auf ChatGPT“: Vortrag von Amrei Bahr, 19. April 2023
Zweiter Gießener Netzwerktag am 28. April 2023 zum Thema „Sprachdiagnostik“
Aktivitäten und Events der letzten Monate
„Deutsch als Fremdsprache“: Vortragsreihe der Sektion „Educational Linguistics“ im Januar 2023
„Stimmen aus der Praxis“-Reihe: Luna Ragheb über den Einstieg ins Berufsleben als Journalistin
Neues aus dem DaF-/DaZ-Bereich
Keynote von Tamara Zeyer auf der 5. Cornelsen DaF-Online-Konferenz
Webinar von Tamara Zeyer für DAAD-Lektorinnen und -Lektoren
Neues aus der Georg Büchner-Seniorprofessur
Ausführliche Analyse zu „Liberté d’Action“ in Actualité de la Scénographie
„A House of Call“ in Wien, Porto und London
„Songs of Wars I Have Seen“ in Stockholm und Lugano
„Happy New Ears“: Portraitkonzert des Ensemble Modern zu Heiner Goebbels
Heiner Goebbels an der Goldsmiths University London
Weltpremiere des Filmportraits über Heiner Goebbels: „To Stage the Music“
„Seven Columns“: Multimediale Installation in Elefsina
Medieninstallation, Konzert und Buchvorstellung in Vilnius
Videoinstallation „The Last Painting“ von Heiner Goebbels auf „Machinations“-Ausstellung in Madrid
Performative Installation von Heiner Goebbels im Weltkulturerbe Völklingen
Reformvorschläge zum Wissenschaftszeitvertragsgesetz: Elif Özmen in der Jungen Welt
„Auf dem Weg in die Sechste Republik“: Claus Leggewie über die aktuellen Proteste in Frankreich
Nachwort und Anmerkungen von Sascha Feuchert zu Ewald Palmethofers Drama „die unverheiratete“
Claus Leggewie erhält Bundesverdienstkreuz 1. Klasse
Nicole Zillien folgt Ruf an Universität Koblenz-Landau
News
Julian Ernst tritt neue Professur für Medienpädagogik an der JLU an
Das ZMI freut sich sehr, Prof. Dr. Julian Ernst an der Justus-Liebig-Universität Gießen willkommen zu heißen. Er ist zum 1. März 2023 dem Ruf auf die neu eingerichtete, vom ZMI initiierte Professur für Medienpädagogik gefolgt. Die Professur ist am Institut für Kindheits- und Schulpädagogik (IKuS) des Fachbereichs 03 und am ZMI angesiedelt und setzt sich mit Fragen von Bildung, Sozialisation und Didaktik in einer digitalisierten Lebenswelt auseinander. Im Fokus von Forschung und Lehre stehen u. a. der Erwerb von Medienkompetenzen bei Kindern und Jugendlichen, die Bedingungen des Aufwachsens mit digitalen Medientechnologien, die Medienbildung und -sozialisation im Kontext sozialer Ungleichheit(en), Ansätze zur Förderung der Medienkompetenzen in der Schule und das Lehren und Lernen mit digitalen Medien.
Nach seinem Studienabschluss mit dem Ersten Staatsexamen für das Lehramt für Sonderpädagogik promovierte Julian Ernst 2021 im Fach Erziehungswissenschaft an der Humanwissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln mit einer Arbeit zur Medienkritikfähigkeit Jugendlicher in Bezug auf digitale Hass- und Gegenrede. Aktuell steht im Zentrum seiner Forschung die Sozialisation von Kindern im Kontext digitaler Plattformen, auf denen – basierend auf dem Nutzerverhalten und den Interessen – Inhalte automatisch durch Algorithmen ausgewählt und präsentiert werden.
Das ZMI freut sich auf gemeinsame Projekte und Veranstaltungen mit der neu eingerichteten Professur.
Veranstaltungsankündigungen
„Alles nur geklaut?! Ein kopierethischer Blick auf ChatGPT“: Vortrag von Amrei Bahr, 19. April 2023
Jun.Prof. Dr. Amrei Bahr ist Juniorprofessorin für Philosophie der Technik und Information an der Universität Stuttgart. Sie ist Autorin von „Was ist eine Kopie?“ (Hamburg 2022) und Mitinitiatorin der Twitter-Aktion #IchBinHanna.
„Stimmen aus der Praxis“-Reihe: „Familiensache: Recherchieren und Schreiben persönlicher Geschichten“ mit Gregor Lischka, 20. April 2023
50 Jahre lang hat die Familie von Gregor Lischka ein altes Hofgut in Mittelhessen gepachtet und dort Landwirtschaft betrieben. Als die Familie im vergangenen Sommer den Hof abgibt, entschließt er sich dazu, den Abschiedsprozess mit dem Mikrofon zu begleiten: Die letzte Ernte, die Abgabe der Tiere, das Ausräumen des Hofguts. Dabei entdeckt und sammelt er viele kleine Geschichten – über seine Familienmitglieder und den Ort, an dem er großgeworden ist. Die insgesamt 50-minütige Reportage wurde anschließend im Deutschlandfunk ausgestrahlt. In seinem Vortrag am Donnerstag, den 20. April 2023, berichtet Gregor Lischka über die Herausforderungen des persönlichen Schreibens und diskutiert die Frage, welche Relevanz dieses Genre überhaupt hat. Die Veranstaltung ist Teil der Reihe „Stimmen aus der Praxis“ der ZMI-Sektion „Medien und Geschichte“ in Kooperation mit dem Studiengang Fachjournalistik Geschichte und findet ab 18:15 Uhr in Raum C214 (Philosophikum I, Otto-Behaghel-Straße 10 C, Gießen) statt.
Gregor Lischka ist im Umkreis von Gießen auf einem landwirtschaftlichen Betrieb großgeworden und hat im Sommer 2022 sein Volontariat beim Deutschlandradio abgeschlossen. Seitdem berichtet und moderiert er zu Wirtschafts- und Umweltthemen im Deutschlandfunk und Deutschlandfunk Nova. Davor studierte er in Marburg, Freiburg und Bordeaux.
Hier hören: „Abschied von Hof und Heimat – Eine Landwirtfamilie hört auf“
„Was ist DaZ? Zur Entwicklung des ‚Kindes der Praxis‘“: Vortrag von Jana Gamper an der Universität Wien, 24. April 2023
Zweiter Gießener Netzwerktag am 28. April 2023 zum Thema „Sprachdiagnostik“
Nähere Informationen, das vollständige Programm sowie die Möglichkeit zur Anmeldung finden sich hier.
„Mütter in der Wissenschaft“: Buchvorstellung und Gespräch mit Sarah Czerney und Lena Eckert am 3. Mai 2023
(Wie) sind Mutterschaft und Wissenschaft vereinbar? Inwiefern und warum sind Wissenschaftler*innen mit Kindern und insbesondere Mütter in der Wissenschaft benachteiligt? Wie lässt sich diese strukturelle Benachteiligung überwinden?
In den letzten Jahren ist die prekäre Situation von Wissenschaftler*innen mit Kindern, insbesondere Müttern, in den Fokus der Aufmerksamkeit gerückt. Wissenschaftler*innen, Aktivist*innen und Institutionen arbeiten daran die Mechanismen und Strukturen zu erfassen und aufzudecken, die zu einer Benachteiligung in der Vereinbarkeit von Kindererziehung und wissenschaftlicher Tätigkeit führen und entsprechende Wege zur Verbesserung zu entwickeln.
Das Netzwerk „Mothers in Academia (MiA) Gießen“ lädt am Mittwoch, den 3. Mai 2023, dazu ein, über dieses Thema ins Gespräch zu kommen: „Mütter in der Wissenschaft – Status quo, quo vadis?“ In einer Lesung mit anschließender Diskussion soll nicht nur der aktuelle Status Quo der Vereinbarkeit von Mutterschaft und akademischer Laufbahn beleuchtet, sondern konkret danach gefragt werden, wie die Situation von Personen mit Kindern, insbesondere Müttern verbessert werden kann. Zu Gast sind Dr. Sarah Czerney (OVGU Magdeburg) und Dr. Lena Eckert (Europa-Universität Viadrina Frankfurt/Oder), die mit ihren Büchern die bundesdeutsche Debatte in den vergangenen Jahren stark geprägt haben. Moderiert wird die Veranstaltung von PD Dr. Birte Christ (JLU Gießen). Teil des Netzwerkes MiA ist die Sprecherin der ZMI-Sektion „Educational Linguistics“ Prof. Jana Gamper.
Die Lesung findet von 16 bis 18 Uhr im Seminarraum 315, im Uni-Hauptgebäude (Ludwigstraße 23, Gießen) statt.
Um unverbindliche Anmeldung an MiA wird gebeten. Die Veranstaltung dient auch dazu, Netzwerke zwischen Müttern zu stärken. Die Organisator*innen laden daher alle herzlich ein, nach der Veranstaltung zu einem „meet&greet“ im Ihrings (Ludwigstraße 10, Gießen) zusammenzukommen.
Digitaler Habitus: Veranstaltungsreihe „Social Media in der Wissenschaftskommunikation“ 8. und 9. Mai 2023
Auch in diesem Jahr widmet sich eine Veranstaltungsreihe dem digitalen Habitus in der Wissenschaft zu. Mit praxisorientiertem Blick diskutiert die Veranstaltungsreihe „Social Media in der Wissenschaftskommunikation“ Nutzungsmöglichkeiten von sozialen Medien durch Forschende. Die Reihe findet am 8. und 9. Mai 2023 jeweils online statt.
Die zweitägige Veranstaltung ist praxisorientiert, soll aber auch zu einer konstruktiv-kritischen Reflexion sozialer Medien anregen. Eingeleitet wird die Reihe mit einem Vortrag über wissenschaftliche Perspektiven auf Social Media. Es folgen Praxisworkshops zu crossmedialer Wissenschaftskommunikation und zu Twitter und Mastodon für Wissenschaftler*innen. Den Abschluss bildet die Podiumsdiskussion „Follow me? – Social Media in der Wissenschaftskommunikation“. Es diskutieren Prof. Judith Ackermann, Boris Geiger und Dr. Solvejg Nitzke die Rolle von sozialen Medien und der Wissenschaftskommunikation. Die Moderation übernimmt Dr. Jutta Hergenhan.
Die Veranstaltung wird gemeinsam von folgenden Einrichtungen der JLU Gießen organisiert: Gießener Graduiertenzentrum Kulturwissenschaften (GGK) / International Graduate Centre for the Study of Culture (GCSC), Gießener Graduiertenzentrum Sozial-, Wirtschafts- und Rechtswissenschaften (GGS), Postdoc Career and Mentoring Office (PCMO) und Zentrum für Medien und Interaktivität (ZMI).
Die Workshop-Teile sind unabhängig voneinander belegbar. Die Anmeldung erfolgt über ein Anmeldeformular.
Jutta Hergenhan an der Universität Würzburg zu (fehlenden) Frauenrechten in der Allgemeinen Menschenrechtserklärung von 1789 am 23. Mai 2023
Im Dezember 2022 jährte sich die Verkündung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte durch die Vereinten Nationen zum 75. Mal. Ein Zusammenschluss aus Wissenschaftler*innen der Universität Würzburg hat dies zum Anlass für eine Ringvorlesung genommen, die im interdisziplinären Zuschnitt Genese und Aktualität der Menschenrechte diskutiert. Mit Blick auf genderbezogene Auseinandersetzungen in der Entwicklung der Erklärung, wird Dr. Jutta Hergenhan, am Dienstag, den 23. Mai 2023, um 19:30 Uhr zum Thema „Ein Universalismus, der nie einer war: von Männer-, Frauen- und Menschenrechte in Frankreich“ sprechen.
Auszug aus dem Veranstaltungsflyer: Am 10. Dezember 2022 jährte sich die Verkündung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte durch die Vereinten Nationen zum 75. Mal. Ihr gingen zahlreiche Auseinandersetzungen und ideengeschichtliche Entwicklungen voraus, und sie war eine Antwort auf Unrechtserfahrungen, v.a. des Zweiten Weltkriegs und des Holocaust. Im Ringen um Freiheit und Gleichheit sind über Jahrhunderte – mit einigen Widerständen – Weichen gestellt und Grundlagen geschaffen worden für die verschiedenen Menschenrechtserklärungen und die darauf aufbauenden völkerrechtlichen Verträge, die bis heute ebenso relevant wie bedroht sind. Die Vorlesung wird exemplarisch Stationen und Motive dieses Ringens in der Geschichte entfalten. Sie blickt auf Genese und Entstehung der Menschenrechte, ebenso wie auf deren Begründung. Und sie fragt nach Geltung und Überzeugungskraft der Menschenrechte angesichts von aktuellen Herausforderungen und Problemen.
Die Ringvorlesung findet im Toscanasaal der Residenz (Südflügel, Residenzplatz 2, 97070 Würzburg) statt. Es ist auch möglich, online teilzunehmen. Weitere Informationen finden Sie hier. Der Eintritt ist frei.
„Infrastrukturen“-Vortragsreihe: Kornelia Hahn zu „Soziale Digitalisierung. Wie gesellschaftliche Transformationen die Digitaltechnik beförderten“ am 31. Mai 2023
In der Reihe „Infrastrukturen“ der ZMI-Sektion „Medium – Macht – Gesellschaft“ des ZMI spricht die Soziologin Prof. Kornelia Hahn (Paris Lodron Universität Salzburg) zum Thema: „Soziale Digitalisierung. Wie gesellschaftliche Transformationen die Digitaltechnik beförderten“. Der Vortrag behandelt die Thematik der jüngsten Monografie von Kornelia Hahn, in der sie sich mit gesellschaftlichen Vorbedingungen der Digitalisierung befasst – ein Beitrag, der auf soziologischen Konfrontationskurs mit technizistischen Internetnarrativen geht.
Der Vortrag findet am Mittwoch, den 31. Mai 2023, ab 18:15 Uhr in Raum 315 im Hauptgebäude der JLU (Ludwigstraße 23, Gießen) statt.
Aktivitäten und Events der letzten Monate
”The Utopian Desire for a Just Legal Order and Rechtsgefühle” – Keynote by Greta Olson at Junges Forum Rechtsphilosophie conference in Hamburg
In her keynote on ”The Utopian Desire for a Just Legal Order and Rechtsgefühle” Prof. Greta Olson explores the concept of affective and subjective experiences of law as legality in Rechtsgefühlen. Understanding legality as an expanded view of lived law – the totality of whatever people feel to be ’lawful’ takes in a pluralistic account of law and can be expressed in various ways such as images, sounds, narratives, metaphors, and performances relating to law. Observing the affective in law as legality suggests an alternative legal order that goes beyond law on the books and argues for an inseparability of language and law. This negates the dualistic contrast made between law as factual, and poetry, as fictional. Recourse to the aesthetic and consideration of legality create an alternative legal order or reform the current one, such as in the arts of Black Lives Matter. Olson speculates that the recognition of the affective in law might include the legal recognition of an altered temporality or the non-human as bearers of intensity. Based on this speculation, other non-human or non-narrative entities might advocate for themselves – the environment might express itself in terms of how it suffers from human destruction. This speculation opens the space for utopian, alternative, normative orders and considers law as a creative process. The keynote opened the conference ”Utopie einer neuen normativen Ordnung – Alternativen im Recht /Alternativen zum Recht” at the Junges Forum Rechtsphilosophie on March 9, 2023. The conference took place in Warburg-Haus, Hamburg.
H-SOZ-KULT Conference report: ”The Emergence of Gendered Power Structures since Early Modern Times: Practices, Norms, Media”, November 2022 in Marburg
A conference report on this event was published in ”H-SOZ-KULT”, written by Katharina Simon and Anja Krause.
Neues aus den Sektionen
„Infrastrukturen“: Sozial- und geisteswissenschaftliche Vortragsreihe der Sektion „Macht – Medium – Gesellschaft“
Den Anfang machte am 23. November 2022 ein soziologischer Online-Vortrag unter dem Titel „Signal und Rauschen – Informationsinfrastrukturen zwischen Klima und Kapital“ von Dr. Andreas Folkers (JLU, Institut für Soziologie/ Institute for Advanced Study, Princeton). Am 17. Januar 2023 wurde die Reihe mit dem Vortrag „Imaginäre Aktanten – Quasi-Subjekte in algorithmischen Medienkulturen“ von Prof. Torsten Meyer (Professur für Kunst und ihre Didaktik mit dem Schwerpunkt aktuelle Medienkultur an der Universität zu Köln) fortgesetzt. Am Mittwoch, den 31. Mai 2023, findet der Nachholtermin des Vortrags von Prof. Kornelia Hahn (Professur für Soziologie an der Paris Lodron Universität Salzburg) zu „Soziale Digitalisierung. Wie gesellschaftliche Transformationen die Digitaltechnik beförderten“ statt. Weitere Informationen finden Sie hier.
„Stigma Hartz IV? – Gerechtigkeitsvorstellungen von erwerbstätigen Arbeitslosengeld II-Beziehern“: Vortrag von Sebastian Jürss
Als die Bundesregierung im Herbst 2022 ihre Pläne zum Bürgergeld im Bundestag zur Abstimmung vorlegte, kritisierten die Konservativen den Gesetzesentwurf scharf und blockierten ihn im Bundesrat. In der öffentlichen Debatte suggerierte Friedrich Merz, dass mit Einführung des Bürgergeldes Menschen mit einer regulären Beschäftigung gegenüber den Bezieher*innen von Transferleistungen benachteiligt würden. Der Streit stellt nicht nur einen Schlagabtausch zwischen Ampel-Regierung und konservativer Opposition dar, sondern reaktivierte erneut die Gerechtigkeitsvorstellungen, mit denen die Einführung des Arbeitslosengeld II – landläufig bekannt als Hartz-IV – einmal begründet wurde.
Diese Gerechtigkeitsvorstellungen finden sich nicht nur bei Regierung und Opposition, sondern auch in der gesamten Bevölkerung. Doch wie blicken Bezieher*innen von Arbeitslosengeld II selbst auf diese Fragen nach Gerechtigkeit?
Am Dienstag, den 31. Januar 2023, fand in der Alten Universitätsbibliothek (Raum 206, Bismarckstraße 37, 35390 Gießen) die Veranstaltung mit Diskussion zum Thema „Stigma Hartz IV? – Gerechtigkeitsvorstellungen von erwerbstätigen Arbeitslosengeld II-Beziehern“ der Sektion „Macht – Medium – Gesellschaft“ statt. Sebastian Jürss, M.A. wissenschaftlicher Mitarbeiter am Forschungszentrum Ungleichheit und Sozialpolitik (SOCIUM) der Universität Bremen, stellte dabei Ergebnisse des Forschungsprojektes „Gerechtigkeitsvorstellungen von erwerbstätigen Arbeitslosengeld II-Beziehern (Aufstockern). GEVOAB“ vor und nahm an einem von Dr. Johannes Diesing (Politikwissenschaft) moderiertem Gespräch mit anschließender Diskussion teil. Neben spannenden Einblicken in das psychologische Management von medial reproduzierten und verstärkten Stigmen durch Bezieher*innen von Arbeitslosengeld II bot die Veranstaltung auch einen Austausch über Herausforderungen bei Forschungsmethoden und Gelegenheit zur Vernetzung von Nachwuchswissenschaftler*innen. Der Vortrag wurde von der ZMI-Sektion „Macht – Medium – Gesellschaft“ ausgerichtet.
„Deutsch als Fremdsprache“: Vortragsreihe der Sektion „Educational Linguistics“ im Januar 2023
Den Anfang machte Dr. Sam Schirm (Universität Bielefeld) am 10. Januar 2023 zu „L2-Spracherwerb in der Interaktion untersuchen: Konversationsanalytische Perspektive“. Am 17. Januar 2023 sprach Dr. Tamara Zeyer (Universität Gießen) zu „Berufsbezogener Deutschunterricht: Aktuelle Herausforderungen und Zukunftsperspektiven. Am 31. Januar 2023 folgte der Vortrag von Dr. Almut Ketzer-Nöltge (Universität Leipzig) zu „Virtuelle Lernorte für Deutsch als Fremdsprache: Potentiale und Praxisbeispiele“.
„Stimmen aus der Praxis“-Reihe: Luna Ragheb über den Einstieg ins Berufsleben als Journalistin
Am 2. Februar 2023 war Luna Ragheb zu Gast in der Reihe „Stimmen aus der Praxis“. Die Veranstaltung fand um 18 Uhr in Raum C214 (Philosophikum I, Otto-Behaghel-Straße 10 C, Gießen) statt. Die Veranstaltungsreihe wird von der ZMI-Sektion „Medien und Geschichte“ in Kooperation mit dem Studiengang Fachjournalistik Geschichte organisiert.
„Vom Studium der Geschichte zur Journalistin: ‚Und wo liegt dein journalistischer Schwerpunkt?‘, fragt mich oft mein Gegenüber, wenn ich mich als Journalistin vorstelle. Darauf habe ich mich selbst nicht genau festgelegt. Doch die historische Arbeitsweise und Perspektive bleiben meine treuen Begleiter. Manchmal nur nebenbei, wenn ich über die ‚Schöne bunte Modewelt‘ spreche und ich auf den Ursprung des Tanzstils Voguing eingehe oder wenn wir der Herkunft des typisch französischen Käses ‚Géramont‘ nachspüren, der in Frankreich unbekannt ist. Geschichte kann jedoch auch im Zentrum meiner Arbeit stehen wie in der Podcast-Serie ‚Akte Raubkunst?‘ (z.B. Episode ‚'Blauer Reiter' Pfosten aus Kamerun – ausgelöschte Geschichte‘). Dann heißt es auch Mal in der Bibliothek Bücher wälzen und Quellen entschlüsseln.
Neben meinem Lehramtsstudium der Geschichte und Romanistik an der Universität Leipzig absolvierte ich mehrere Praktika. Tätig bin ich jetzt für deutsch- und französischsprachige Medien und meine große Leidenschaft gilt dem Audio-Journalismus. Ich möchte gemeinsam mit euch über meinen Einstieg ins Berufsleben als Journalistin reden, meine gesammelten Erfahrungen mit euch teilen, aber auch auf mein Studium zurückblicken und darüber sprechen, inwiefern das Fach ‚Geschichte‘ beruflich vorbereitet.“
Im Sommersemester 2023 startet die Reihe mit einem Vortrag von Gregor Lischka zu „Familiensache: Recherchieren und Schreiben persönlicher Geschichten“ am 20. April 2023. Weitere Informationen hier.
Neues aus dem DaF-/DaZ-Bereich
Virtueller Vortrag von Tamara Zeyer bei der interdisziplinären Ringvorlesung „#Medien #Bildung #Digitalisierung“ an der Pädagogischen Hochschule Freiburg
Am 14. Dezember 2022 hielt Dr. Tamara Zeyer einen Vortrag zum Thema „Sprachliche Bildung im Kontext der Digitalisierung: Fokus auf Fach DaF/DaZ“ im Rahmen der interdisziplinären Ringvorlesung „#Medien #Bildung #Digitalisierung“ an der Pädagogischen Hochschule Freiburg. Der Fokus des Vortrags lag auf den Anforderungen des DaF/DaZ-Unterrichtes im digitalen Zeitalter. Dabei wurde exemplarisch gezeigt, was DaF- und DaZ-Lernende hinsichtlich des Medieneinsatzes erwarten und welche Konsequenzen dies für den Einsatz digitaler Medien in der sprachlichen Förderung hat. Anschließend wurde darauf eingegangen, welche Herausforderungen die mediale Entwicklung Lehrenden bereitet und gleichzeitig welche Möglichkeiten sie für die sprachliche Bildung anbietet.
Tamara Zeyer und Luisa Knechtel auf der 15. DGFF-Nachwuchstagung „Findungsphasen“ an der Universität Münster
Keynote von Tamara Zeyer auf der 5. Cornelsen DaF-Online-Konferenz
Am 18. März 2023 fand die virtuelle DaF-Konferenz vom Cornelsen Verlag unter dem Motto: „Die Mischung macht’s – Analoges und Digitales clever vereint für einen zeitgemäßen und wirkungsvollen DaF-Unterricht“. Dr. Tamara Zeyer eröffnete die Konferenz mit der Keynote zum Thema „Geht es überhaupt ohne? – Digitale Medien im und für den DaF-Unterricht“. Das Konferenzprogramm mit interessanten Workshops endete mit einem Austausch mit Expertinnen und Experten, in dem Prof. Thomas Strasser (Pädagogische Hochschule Wien), Dr. Christina Kuhn (Friedrich-Schiller-Universität Jena) und Tamara Zeyer über Aspekte und Dimensionen zeitgemäßen Lernens von Fremdsprachen diskutierten.
Webinar von Tamara Zeyer für DAAD-Lektorinnen und -Lektoren
Am 24. März 2023 führte Dr. Tamara Zeyer das Webinar für DAAD-Lektorinnen und -Lektoren durch, der sich dem Thema „Lernstrategien zum Sprachenlernen“ widmete. In Form eines Austauschforums mit kurzen Impulsen wurden folgende Aspekte besprochen: wie DaF-Lernende beim Lernen der Fremdsprache vorgehen, wie das Lernen lernen dem Lernerfolg beiträgt und ob und wie sich Lernstrategien im DaFZ-Unterricht vermitteln lassen.
Luisa Knechtel mit Vortrag zu „Lehrwerke und ihre Figuren“ auf der 10. Nachwuchskonferenz in Nijmengen
Luisa Knechtel stellte im Rahmen der Konferenz ihr Forschungsprojekt „Lehrwerke und ihre Figuren“ vor. Sie fokussierte in ihrem Vortrag das methodische Vorgehen, um zu erforschen, wie sich Lernende mit den Figuren in Lehrwerken identifizieren.
Neues aus der Georg Büchner-Seniorprofessur
Ausführliche Analyse zu „Liberté d’Action“ in Actualité de la Scénographie
Im Nachklang einer Aufführung des szenischen Konzertes „Liberté d’Action“ im Pariser Théâtre du Châtelet im September 2022 erschien in dem französischen Periodikum Actualité de la Scénographie im November 2022 eine ausführliche Analyse von Alexandre de Dardanel, die insbesondere auch die technischen Implikationen dieser Aufführung in den Blick nimmt.
„A House of Call“ in Wien, Porto und London
Die Orchesterkomposition „A House of Call“ von Prof. Heiner Goebbels, uraufgeführt in der Saison 2021/22, wurde im November vergangenen Jahres auf dem Festival für zeitgenössische Musik „Wien Modern“, und im Januar 2023 im Konzerthaus Casa da Musica in Porto vom dortigen Philharmonischen Orchester aufgeführt. Ende März 2023 konzertierte damit das London Philharmonic Orchestra im Southbank Center in London unter der Leitung des Uraufführungsdirigenten Vimbayi Kaziboni. Über die Aufführung in London schrieb Andrew Clements am 26. März 2023 im Guardian: „It's a dazzling parade of musical imagery, utterly involving and one of Goebbel's finest achievements“
„Songs of Wars I Have Seen“ in Stockholm und Lugano
2007 komponierte Prof. Heiner Goebbels mit Passagen aus dem Buch „Wars I Have Seen“ von Gertrude Stein ein szenisches Konzert für Barockorchester und zeitgenössische Ensembles. Gertrude Stein verarbeitet darin ihre Erfahrungen während des Zweiten Weltkriegs in Frankreich. Im Februar 2023 wurde dieses szenische Konzert unter der Leitung von Christian Karlsen mehrmals von zwei schwedischen Ensembles im Kulturhuset Stockholm aufgeführt.
„Lampenschirme, echte Teppiche und gemütliche Beleuchtung verwandeln das Auditorium in ein Wohnzimmer. Ein Salon im von den Nazis besetzten Frankreich der 1940er Jahre, in dem Dinge wie Honig als Ersatz für Zucker und Shakespeare-Stücke diskutiert werden. Man könnte sagen, ‚Songs of Wars I Have Seen‘ handelt von Ausdauer im Alltag. Ein Aspekt des Krieges, der jenseits der Bombardierung und Berichterstattung von der Front so schwer fassbar ist – damals wie heute.“ – Dagens Nyheter, Stockholm
„Happy New Ears“: Portraitkonzert des Ensemble Modern zu Heiner Goebbels
Heiner Goebbels an der Goldsmiths University London
‚The Contemporary Music Research Unit‘ der Goldsmiths Universität London präsentierte den Komponisten Prof. Heiner Goebbels im Gespräch mit dem Kurator Ed McKeon am 21. März 2023 im Prof. Stuart Hall Building.
Weltpremiere des Filmportraits über Heiner Goebbels: „To Stage the Music“
„Seven Columns“: Multimediale Installation in Elefsina
Medieninstallation, Konzert und Buchvorstellung in Vilnius
Videoinstallation „The Last Painting“ von Heiner Goebbels auf „Machinations“-Ausstellung in Madrid
Am 20. Juni 2023 eröffnet das Museum für zeitgenössische Kunst Reina Sofia in Madrid eine Gruppenausstellung mit dem Titel „Machinations“, die den Paradigmenwechsel des Begriffs von Maschine bei Deleuze und Guatarri aufgreift. Auf Einladung des Museums wird dort die neue Videoinstallation „The Last Painting“ von Heiner Goebbels vom 20. Juni bis 28. August 2023 zu sehen sein.
Performative Installation von Heiner Goebbels im Weltkulturerbe Völklingen
In den Medien
„Schreiben geht nur mit radikaler Ehrlichkeit“ – Christian Baron im Gespräch mit Jutta Hergenhan und Henning Tauche
Am 20. Oktober 2022 war der Autor Christian Baron auf Einladung der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) und des AStA an der JLU zu Gast für eine Lesung seines zuletzt erschienenen Romans „Schön ist die Nacht“. Barons Schilderungen geben Einblick in subjektive Erfahrungen im Aufwachsen innerhalb von Klassenstrukturen und Erfahrungen von Klassismus in der deutschen Gesellschaft. Anhand der Figuren Horst und Willy zeichnet Baron in dem Buch die Großelterngeneration seiner eigenen Familie, die er bereits in dem autosoziobiografischen Roman „Ein Mann seiner Klasse“ portraitierte. Für die Februar-Ausgabe der Zeitschrift der GEW Hessen sprachen Dr. Jutta Hergenhan (Wissenschaftliche Geschäftsführerin des ZMI) und Henning Tauche (Referent im AStA der JLU und Mitglied im Sprecher*innenteam der GEW Studierenden) mit dem Autor.
„Made in Hessen. Globale Industriegeschichte“ – Sonderausstellung im Oberhessischen Museum in Gießen, 28. März bis 15. Oktober 2023
Am 28. März 2023 eröffnete die Sonderausstellung „Made in Hessen. Globale Industriegeschichte“ im Oberhessischen Museum in Gießen. Die industrielle Geschichte Hessens wird dort anhand von Produkten, Marken und Ideen präsentiert, die in den letzten 150 Jahren ihren Weg in eine zunehmend globalisierte Welt gefunden haben. Die Themenbereiche reichen hierbei vom Lahnmarmor und den Gail’schen Kacheln, über Justus Liebigs Erfindungen, bis zur Einbauküche nach Architektin Margarete Schütte-Lihotzky, Kameras und Mikroskopen aus Wetzlar, oder der Nähmaschinenfabrik Adam Opels in Rüsselheim, die um eine neue Produktionssparte erweitert wurde. Die Ausstellung ist vom 29. März bis 15. Oktober 2023 geöffnet.
Die Ausstellung entstand im gleichnamigen Verbundprojekt unter Mitarbeit von Prof. Sigrid Ruby. Die Gießener Allgemeine Zeitung berichtete am 24. Januar 2023 vorab über die erste Station der Ausstellung. Weitere Informationen zur Ausstellung finden Sie hier.
Förderung politischen Selbstbewusstseins im Klassenzimmer: Gießener Anzeiger über EU-Forschungsprojekt von Simone Abendschön
In einem Artikel vom 15. März 2023 berichtete der Gießener Anzeiger über das internationale Forschungsprojekt G-EPIC (Gender Empowerment through Politics in Classrooms), mit dem das politische Selbstbewusstsein von benachteiligten Mädchen an Schulen gefördert werden soll. An dem Forschungsvorhaben beteiligt ist auch ein Team um die Politikwissenschaftlerin Prof. Simone Abendschön. Das interdisziplinär aufgestellt Forschungsteam setzt auf einen breiten Methodenmix aus Sekundäranalyse, Beobachtungen, sowie Unterrichtsexperimenten. Daneben sollen lokale, nationale und europäische Rahmenbedingungen evaluiert und in die Analyse einbezogen werden. Ziel des Projektes ist unter anderem die Entwicklung eines „Gender Empowerment“-Unterrichtsprogrammes, mit dem ausgehend vom Klassenzimmer Geschlechtergerechtigkeit gefördert und Mädchen dazu ermutigt werden sollen, sich im Erwachsenenalter in der Politik zu engagieren. Das am 1. Februar 2023 gestartete Projekt wurde von der EU mit drei Millionen Euro gefördert.
Reformvorschläge zum Wissenschaftszeitvertragsgesetz: Elif Özmen in der Jungen Welt
In einem Artikel der Tageszeitung Junge Welt vom 21. März 2023 werden die Reformvorschläge des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes (WissZeitVG) durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung kritisch kommentiert. Die vor allem aus den Geistes- und Sozialwissenschaften kommende Entrüstung um die Reformvorschläge, habe sich unter anderem über den Kurznachrichtendienst Twitter Luft gemacht. In dem Artikel wird unter anderem Prof. Elif Özmen zitiert. Die Reform, so Özmen, bedeute nicht nur für die Betroffenen „Not und Elend“, sondern mache „unsere eigene Arbeit zunehmend lächerlich und Nachwuchsförderung geradezu verantwortungslos“. Die Hoffnungen um die Gesetzesnovelle richteten sich auf eine Verbesserung der seit Jahrzehnten beklagten prekären Arbeitsverhältnisse von Nachwuchswissenschaftler*innen. Tatsächlich würden die Reformvorschläge die Situation jedoch eher verschlimmern.
„Auf dem Weg in die Sechste Republik“: Claus Leggewie über die aktuellen Proteste in Frankreich
In einem Artikel in der Frankfurter Rundschau vom 12. April 2023 befasst sich Prof. Claus Leggewie mit der gesellschaftlichen Mobilisierung im Zuge der Proteste gegen die Rentenreform in Frankreich. Präsident Emmanuel Macron habe hierbei strukturelle Probleme vernachlässigt und die falschen Mittel gewählt, um überfällige Sozialreformen umzusetzen. Der wachsende Unmut spiele dadurch religiösen und identitären Rechten in Frankreich zu.
Publikationen
KorDaF-Artikel von Jana Gamper: „Ausbau nominaler Strukturen in der Sekundarstufe I: Eine textkorpusanalytische Studie“
Der Beitrag von Prof. Jana Gamper behandelt die Frage, wie Schüler*innen der Jahrgangsstufen 7 bis 11 Techniken der Informationsverdichtung im Kontext des Ausbaus des formellen Registers erlernen. Anhand einer querschnittlich sowie explorativen Textkorpusanalyse wird der Ausbau von Nominalphrasen und Nominalisierungen erfasst. Die Ergebnisse zeigen eine kontinuierlich steigende Entwicklung in beiden Bereichen, bei der sich insbesondere ab Jahrgangsstufe 9 eine Entwicklung in Anzahl und Varianz von Attributen und Nominalisierungen herausbilden.
Jana Gamper. „Ausbau nominaler Strukturen in der Sekundarstufe I: Eine textkorpusanalytische Studie.“ Korpora Deutsch als Fremdsprache 2 (2), S. 13-42. 2022. Open Access.
Doi: https://doi.org/10.48694/kordaf.3551
KorDaF-Artikel von Julia Schlauch: „Erwerb der Verbstellung bei neu zugewanderten Seiteneinsteiger:innen in der Sekundarstufe. Eine Fallstudie aus dem DaZ-Lerner:innenkorpus SeiKo“
Der Zweitspracherwerb von drei neu zugewanderten Schüler*innen (Seiteneinsteiger*innen) in Intensivklassen der Sekundarstufe steht im Fokus des KorDaF-Beitrags von Julia Schlauch. Anhand der Verbstellung im Deutschen wird der Erwerb grammatischer Kompetenzen untersucht. Dabei wird die Erwerbsgeschwindigkeit der Untersuchungsgruppe mit neu zugewanderten Lerner*innen in anderen Erwerbskontexten anhand der Erwerbsstufen verglichen.
Julia Schlauch. „Erwerb der Verbstellung bei neu zugewanderten Seiteneinsteiger:innen in der Sekundarstufe. Eine Fallstudie aus dem DaZ-Lerner:innenkorpus SeiKo.“ Korpora Deutsch als Fremdsprache 2 (2), S. 43-62. 2022. Open Access.
Doi: https://doi.org/10.48694/kordaf.3550
Nachwort und Anmerkungen von Sascha Feuchert zu Ewald Palmethofers Drama „die unverheiratete“
Das Stück „die unverheiratete“ von Ewald Palmetshofer, das 2014 uraufgeführt und 2015 mit dem Mülheimer Dramatikerpreis ausgezeichnet wurde, ist im November 2022 in der Reihe „Theater der Gegenwart“ im Reclam Verlag erschienen und handelt von verdrängter Schuld. Im April 1945 denunziert eine Frau einen Soldaten, der darüber nachdenkt zu desertieren. Der junge Mann wird standrechtlich erschossen, die Frau nach Kriegsende zu zwölf Jahren Haft verurteilt. Diese Tat verfolgt sie bis in die Gegenwart und vergiftet nicht nur ihr eigenes Leben, sondern auch das ihrer Tochter und Enkelin. Nachwort und Anmerkungen wurden von Prof. Sascha Feuchert verfasst.
Ewald Palmetshofer. die unverheiratete. Stuttgart: Reclam, 2022. Mit Nachwort und Anmerkungen von Sascha Feuchert. Reihe: Theater der Gegenwart. 133 S., Print: 5,80 Euro
ISBN: 978-3-15-014285-1
Personalia
Claus Leggewie erhält Bundesverdienstkreuz 1. Klasse
Der Politikwissenschaftler Prof. Claus Leggewie wurde am 20. Januar 2023 mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse ausgezeichnet. Leggewie nehme als international gefragter Experte weltweite Krisen in den Blick, erkläre – fundiert und pointiert – globale Zusammenhänge und beziehe in zahlreichen Publikationen öffentlich Stellung für Demokratie und Toleranz, heißt es in der Pressemitteilung der JLU. Die hessische Wissenschafts- und Kunstministerin Angela Dorn übergab Leggewie die Auszeichnung in Wiesbaden und gratulierte ihm: „Mit dem Verdienstkreuz 1. Klasse ehrt die Bundesrepublik Deutschland seinen unermüdlichen, kritischen Forschergeist für die großen, unbequemen, aber drängenden Themen und Herausforderungen unserer Gesellschaft.“ (aus der Pressemitteilung des HMWK)
Das Bundesverdienstkreuz wird vom Bundespräsidenten an in- und ausländische Bürgerinnen und Bürger sowohl für politische, wirtschaftlich-soziale und geistige Leistungen als auch Verdienste im sozialen und karitativen Bereich verliehen.
Das ZMI gratuliert Claus Leggewie zu dieser hohen und verdienten Auszeichnung.
Nicole Zillien folgt Ruf an Universität Koblenz-Landau
Prof. Nicole Zillien ist zum 1. April 2023 einem Ruf auf die W2-Professur für Allgemeine Soziologie an die Universität Koblenz-Landau gefolgt. Sie war Mitglied im Direktorium und Ko-Sprecherin der Sektion „Macht – Medium – Gesellschaft“ am ZMI. An der JLU hatte sie die Professur für Mediensoziologie inne. Am ZMI hat sie die Aktivitäten in den Bereichen „Digitaler Habitus“ und „Smarte Gewalt“ mitgestaltet.
Wir wünschen Nicole Zillien einen tollen Start am neuen Standort und alles Gute!