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Der Anbieter schlechthin

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„Der Anbieter schlechthin“


…zu Besuch in einer Einrichtung für fluchterfahrene Jugendliche.

Das erste Ziel der meisten jugendlichen Fluchterfahrenen, die ohne ihre Eltern in Deutschland eintreffen, ist die Beschaffung eines Mobiltelefons. Mit dem ersten „Klamotten- und Taschengeld“ wird nach Aussage der Betreuer der Jugendlichen ein Smartphone in einem Call Shop gekauft. Meist ist das Smartphone gebraucht. Mit dem Erwerb des Smartphones gelangt man in den Besitz eines internetfähigen Mediums. Gleichzeitig wird das Mobiltelefon zum Statussymbol und Prestigeobjekt. In der neuen Umgebung ist das Gerät oftmals das wertvollste, das man besitzt.


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Einer der Betreuer der Jugendlichen merkte an, dass „Lycamobile der Anbieter schlechthin“ sei. Der Anbieter habe den Vorteil, dass jegliche Nummern des selben Mobilfunkanbieters kostenfrei kontaktiert werden könnten. Eine entsprechende Prepaid-SIM-Karte könne in Call-Shops erworben werden, ohne einen Vertrag abzuschließen. Zudem seien die Tarife günstig. Diese Konditionen sprächen sich bei den neuen Ankömmlingen schnell herum.

Somit entsteht eine Kommunikationsplattform für Landsleute, mittels derer sie sich mit Menschen in der gleichen Situation und dem gleichen Mobilfunkanbieter austauschen können. Neuankömmlinge werden somit direkt in örtliche Sozialstrukturen eingebunden. Es können auch „kostenlos“ Verbindungen zu Verwandten hergestellt werden, die ebenfalls geflüchtet sind und eine Lycamobile–SIM-Karte verwenden.

Die Mehrheit von fluchterfahrenen Menschen in Deutschland hält Kontakt zur Heimat oder zu Verwandten in aller Welt. Bei den unbegleiteten Jugendlichen der besuchten Einrichtung ist dem leider nicht so. Mit wenigen Ausnahmen kommunizieren die Jugendlichen fast oder gar nicht mit Freunden und Verwandten im Heimatland. Dies ist auf unterschiedliche Gründe zurückzuführen. So gibt es oftmals keine Hinterbliebenen die kontaktiert werden könnten, oftmals wissen die Jugendlichen nicht, ob ihre Eltern noch am Leben sind, manchmal stammen die Jugendlichen aus Dörfern, in denen es noch kein Telefon- oder Mobilfunknetz gibt oder es besteht die Befürchtung, dass ihre Verwandten dafür bestraft werden könnten, Kontakt zu einem so genannten „Landesverräter“ zu pflegen.

Beitrag von Felix Goldmann

Bild: (c) Public Domain

Objekte zu diesem Erfahrungsbericht

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SIM-Karte


Die SIM-Karte dient dazu, den Handy- oder Smartphone-Nutzer mit einem Telefon- und Internetanbieter zu verbinden. SIM steht für „Subscriber-Identity-Module“, zu Deutsch „Teilnehmer-Identitätsmodul“. SIM-Karten werden in Handys oder Smartphones eingelegt und können nur zusammen mit dem jeweiligen Gerät genutzt werden.

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„Will nur kurz die Stimme meiner Mutter hören“


Die Eltern des jungen Mädchens kamen von der Türkei als sogenannte „Gastarbeiter“ nach Deutschland. Das junge Mädchen mussten sie zu Hause bei den Großeltern und ihrem Onkel zurücklassen. Zwar konnten die Familienmitglieder miteinander durch Briefe und kurze Telefonate Kontakt halten. Heimweh und das gegenseitige Vermissen führten jedoch dazu, dass man sich Kassettenbriefe mit längeren mündlichen Botschaften zukommen ließ. Lange Telefonate ins Ausland oder gar Reisen von Deutschland in die Türkei und umgekehrt waren zur damaligen Zeit sehr kostspielig.

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„Bis irgendwann meine Mutter ein Handy gekriegt hat und dann hat sich alles verbessert.“


Viorel und Maria verließen Rumänien im Jahr 1992 zusammen mit ihren beiden Kindern, die damals 2 und 4 Jahre alt waren. Die beiden leben mittlerweile seit über 20 Jahren in Deutschland, die Entwicklung neuer Kommunikationstechnologien hat natürlich auch die Kommunikation mit ihren Familienmitgliedern beeinflusst.

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Der Hot Spot spielt eine Rolle


Folgend wird auf ein Gespräch mit Betreuern von jugendlichen Fluchterfahrenen, die alleine, ohne Verwandte, in Deutschland ankamen, Bezug genommen. Mit dem ersten „Klamotten- und Taschengeld“ würde ein Smartphone in Callcentern gekauft werden, so die Betreuer. Meist sei das Smartphone gebraucht. Mit dem Erwerb des Geräts gelange man in den Besitz eines internetfähigen Mediums.

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„Manchmal schicken wir uns auch Bilder oder Videos über das Handy“


Michael und Marcio, beide Anfang 30, leben in einer gleichgeschlechtlichen Beziehung. Als Paar verbindet sie sehr viel, zum Beispiel ihre Liebe zur Musik, ihre Lust am Reisen, ihr Interesse neue Sprachen zu lernen, ihr geselliges Wesen. Das sind gute Voraussetzungen für ein glückliches Zusammenleben, wäre da nicht eine wesentliche Sache. Die beiden leben 10.148,21 Kilometer voneinander getrennt. Michael lebt und arbeitet in Frankfurt und Marcio in Curitiba (Brasilien). Sie führen eine Fernbeziehung.

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Kassettenbrief


Kassettenbriefe sind verbale Nachrichten, die auf Audiokassetten aufgenommen werden und meistens per Post oder mit Hilfe anderer Botendienste versandt werden. Die Kommunikation mittels Kassettenbriefen über weite Distanzen erfreute sich insbesondere von den 1970er bis 1990er Jahren großer Beliebtheit.

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Call Shop


Call Shops sind in jeder größeren Stadt aufzufinden und stellen einen Ort des Informationsaustausches dar. Migrationsgeschichten kreuzen sich an diesen Orten und Kontakte werden geknüpft und gepflegt.

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Hot Spot

 

Hot Spots sind Orte, an denen man auf öffentliche oder private drahtlose Funknetzwerke (WLAN) zugreifen kann. Verbindet man seinen Laptop, sein Smartphone oder ein anderes WLAN- und internetfähiges Gerät mit einem Hot Spot, erlangt man Zugang zum Internet. Je nach Hot Spot wird der Internetzugang kostenlos oder gegen eine Gebühr zur Verfügung gestellt.

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Call Shop


Call Shops sind in jeder größeren Stadt aufzufinden und stellen einen Ort des Informationsaustausches dar. Migrationsgeschichten kreuzen sich an diesen Orten und Kontakte werden geknüpft und gepflegt.

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