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#JLUzwischenRäume: Filmvorführung & Diskussion "30 Jahre Lichtenhagen" am 8. Juni 2022

#JLUzwischenRäume: Filmvorführung & Diskussion "30 Jahre Lichtenhagen" am 8. Juni 2022

Filmvorführung „The Truth lies in Rostock“ [dt. „Die Wahrheit liegt/lügt in Rostock] (GB/D, 1993)

Mittwoch, den 8. Juni 2022 um 21 Uhr im Lichthof von Haus H

Campus Philosophikum II, Karl-Glöckner-Straße 21H

Koordinaten: 50.57407°N 8.69858°E

 

Zwischen dem 22. Und 26. August 1992 findet in Rostock vor dem Gebäude der Zentralen Aufnahmestelle für Asylbewerber (ZAst) das Pogrom von Lichtenhagen statt. Tagelang wüten Rechtsextreme vor dem sogenannten Sonnenblumenhaus in der Mecklenburger Allee im Beisein und unter dem Applaus von zeitweise bis zu 3000 Zuschauer*innen. Im Laufe des Pogroms reisen wichtige Neonazi-Kader aus der Bundesrepublik an. Der Polizeieinsatz konnte die Gewalttaten nicht unterbinden. Nachdem die ZAst geräumt wurde, richtet sich der Mob gegen die benachbarte Unterkunft ehemaliger vietnamesischer Vertragsarbeiter*innen. Mehr als 100 Menschen entkommen nur knapp dem Tod als das Haus mit Molotov Cocktails in Brand gesetzt wird.

Lichtenhagen war ein Kulminationspunkt rechter Gewalt in der Bundesrepublik und ein wichtiges Sozialisationsereignis einer ‚Generation Terror‘ (H. Kleffner), die sich später unter anderem im sog. Nationalsozialistischen Untergrund (NSU) organisierte und deren Taten (insbesondere in Hessen) bis heute nicht aufgeklärt sind.

 

Der Dokumentarfilm „The Truth lies in Rostock“ [dt. „Die Wahrheit liegt/lügt in Rostock] (GB/D, 1993) arbeitete das Pogrom, den Polizeieinsatz und den gesellschaftspolitischen Kontext des August 1992 auf. In der Dokumentation kommen Betroffene und Zeitzeug*innen zu Wort und werden Fragen an die Verantwortlichen in Politik und Polizei gestellt.

 

Wir zeigen im Rahmen der Reihe Zwischenräume den Film und bieten anschließend Raum für eine Diskussion.

 

(7.6.2022, Laura Wagenbach)