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Arbeits- und Unialltag

 

Nutzung einer wiederverwendbaren Trinkflasche

Statt zum „abgepacktem“ Wasser zu greifen, kann eine wiederverwendbare Wasserflasche für den Uni-Alltag mitgenommen werden. Diese kann dank Trinkwasserspendern auf dem Campus JuWi und in den Mensen oder am Wasserhahn (s. "Weiterführende Informationen") ganz einfach wieder aufgefüllt werden. Flaschen mit „abgepacktem“ Wasser haben unabhängig von ihrem Material eine schlechtere Ökobilanz als Leitungswasser. Glasflaschen können zwar bis zu 50-mal wieder aufgefüllt werden, sind jedoch recht schwer, weshalb LKW-Transporte teurer werden und mehr CO2 freigesetzt wird. Mehrweg-Plastikflaschen sind im Vergleich leichter, können jedoch maximal 25-mal neu befüllt werden.

Das Pfandsystem gilt mittlerweile für nahezu jede Einwegflasche aus Plastik. Eine direkte Wiederverwendung der Flaschen kann aber nicht erfolgen, stattdessen müssen die Flaschen für eine Wiederverwendung geschreddert werden. Ein vollständiges Recycling ist selten möglich und lediglich ein Viertel des geschredderten Materials wird erneut für die Herstellung von Flaschen genutzt.[1]

Auswahl der technischen Begleiter

Der wohl wichtigste technische Begleiter im Studium und auf der Arbeit ist der Computer. Für dessen Herstellung werden jedoch um die 20.000 Liter Wasser benötigt, dies entspricht rund 133 Badewannen. Allein für die Herstellung eines einzigen Mikrochips werden 32 Liter Wasser verbraucht.[2]

Ein Handy fällt bei seinem virtuellen Wasserverbrauch von 1.280 Litern zwar deutlich weniger ins Gewicht. Allerdings weist es, wie alle technischen Geräte, durch die Nutzung von Chemikalien einen Anteil von über 50 % an grauem Wasser[3] (s. n) auf.

Auf eine Neuanschaffung von Geräten sollte daher so lange wie möglich verzichtet werden, stattdessen sollten die Geräte möglichst lange verwendet werden.

Eine Alternative gegenüber der Neuanschaffung ist sogenannte Refurbished-Ware. Hierbei werden EDV-Geräte zur Wiederverwendung aufbereitet, wodurch Wasser im Vergleich zur Neuproduktion gespart wird. So spart ein Drucker, der durch Aufbereitung neun statt sechs Jahre genutzt wird, knapp 800 Liter Wasser.[4]

Refurbished-Ware wirkt sich nicht nur positiv auf den individuellen Wasserfußabdruck (s. "Weiterführende Informationen") aus, sondern schont auch den Geldbeutel, da sie i. d. R. deutlich günstiger ist als Neuware.

Digitaler Wasserfußabdruck

Auch die Nutzung digitaler Begleiter führt zu einem digitalen Wasserfußabdruck, welcher aus drei Aspekten besteht. Neben dem Wasser, das zur Herstellung von Geräten nötig ist, wird auch das Wasser, mit dem der Strom für den Betrieb des Geräts erzeugt wird und das Wasser, das in Rechenzentren zur Kühlung dient, betrachtet. Ein durchschnittliches Rechenzentrum in den USA verbraucht beispielsweise täglich mehr als 1 Mio. Liter Wasser.

Und auch Systeme mit künstlicher Intelligenz (KI) sorgen durch ihre hohen Rechenkapazitäten für einen steigenden Wasserverbrauch von Datenzentren. Dies zeigt sich im Vergleich: 20 Google-Suchen benötigen 10 Milliliter Wasser,[5] ChatGPT hingegen verbraucht 500 Milliliter Wasser für 20 bis 50 Fragen (abhängig u. a. von der Komplexität der Anfrage bzw. Antwort)[6]. Der Wasserverbrauch bei der Nutzung von KI-Systemen kann nur indirekt durch einen bewussten Umgang beeinflusst werden, insbesondere durch das gezielte und effiziente Stellen von Fragen bzw. Formulieren von Prompts.

Um präzise Antworten von der KI zu erhalten und damit gezielt Wasser zu sparen, empfiehlt es sich, die Fragen klar und konkret zu formulieren. Die Fragen sollten direkt auf das Wesentliche abzielen und zu allgemeine oder offene Formulierungen sollten vermieden werden.

So kann die KI schneller und effizienter antworten, was den Informationsaustausch optimiert und den Bedarf an weiteren Rückfragen reduziert. Statt also zu fragen „Wie kann ich Wasser sparen?“ wäre eine präzisere Frage „Wie kann ich beim Duschen Wasser sparen?“

So viel wie nötig, so wenig wie möglich

Um das Wasser für Tee oder Kaffee zu erhitzen, wird oft zum Wasserkocher gegriffen. Hierbei sollte darauf geachtet werden, dass nur so viel Wasser erhitzt wird, wie tatsächlich benötigt wird, beispielsweise so viel, wie in die Tasse passt. Sollte doch zu viel Wasser in den Wasserkocher gefüllt worden sein, kann es problemlos ein weiteres Mal erhitzt werden oder z. B. zum Gießen verwendet werden.[7]

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[1] Ard Alpha. Mehrwegflasche oder Einwegflasche - welche ist umweltfreundlicher? Abrufbar unter: https://www.ardalpha.de/wissen/umwelt/nachhaltigkeit/flaschen-recycling-einweg-mehrweg-flasche-umwelt-muell-plastik-rohstoff-100.html

[2] AfB. Weltwassertag. Wie reduziert IT-Refurbishment Wasserverbrauch & Wasser-Ökotoxizität? Abrufbar unter: https://www.afb-group.de/aktuelles/beitraege/detailansicht/weltwassertag-wie-reduziert-it-refurbishment-wasserverbrauch-wasser-oekotoxizitaet

[3] Klasse Wasser. Virtuelles Wasser in technischen Produkten. Abrufbar unter: https://klassewasser.de/content/language1/html/9255.php#:~:text=Rund%201.280%20Liter%20Wasser%20beansprucht,ungeheure%20400.000%20Liter%20Wasser%20ben%C3%B6tigt

[4] AfB. Weltwassertag. Wie reduziert IT-Refurbishment Wasserverbrauch & Wasser-Ökotoxizität? Abrufbar unter: https://www.afb-group.de/aktuelles/beitraege/detailansicht/weltwassertag-wie-reduziert-it-refurbishment-wasserverbrauch-wasser-oekotoxizitaet

[5] Heinrich Böll Stiftung. Wasseratlas 2025. Abrufbar unter: https://www.boell.de/sites/default/files/2025-01/wasseratlas2025.pdf (S. 34 - 35)

[6] Li et. al. Making AILess “Thirsty”: Uncovering and Addressing the

 Secret Water Footprint of AI Models. Abrufbar unter: https://arxiv.org/pdf/2304.03271  (S. 2)

[7] Ökotest. Wasserkocher: Restwasser wegschütten oder nochmal aufkochen? Abrufbar unter: https://www.oekotest.de/bauen-wohnen/Wasserkocher-Restwasser-wegschuetten-oder-nochmal-aufkochen_12837_1.html.