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01/12/2022 | NIDIT auf der TURN Conference 2022

TURN Konferenz 2022

Am 3. und 4. November fand die TURN Conference '22 in Kiel statt. Mit dem Leitgedanken „Wandel gestalten – Lehren und Lernen heute für die Herausforderungen von morgen“ lud die von der Stiftung Innovation in der Hochschullehre finanzierte und von der Fachhochschule Kiel und der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel veranstaltete Tagungsreihe Hochschulangehörige, gesellschaftliche Akteur:innen sowie andere am Thema Interessierte zur diesjährigen Konferenz ein, um sich zu vielen verschiedenen Aspekten rund um das Thema Lehren und Lernen auszutauschen.

„Studierende bzw. Absolvent:innen sollen in der Lage sein, die Herausforderungen der Gegenwart und der Zukunft in Angriff zu nehmen, zu bewältigen und so gesellschaftlichen Wandel aktiv mitzugestalten. Hochschulen stehen dadurch sowohl auf strategischer und kultureller als auch auf struktureller und praktischer Ebene vor Aufgaben und Anforderungen, die im Rahmen der TURN Conference 2022 diskutiert werden.“ (https://turn-conference.org/).

NIDIT entsandte fünf Mitarbeitende, die zwei Shortcut-Beiträge vorstellten und ein Poster auf dem virtuellen Marktplatz online stellten: Dr. Inês Gamelas, Referentin der Tutorenqualifizierung an der JLU, eröffnete am Freitag, den 04.11.22 um 10:30 Uhr die Shortcut-Session 1 zum Thema „To think or not to think? Hochschulübergreifende Gruppenreflexion als Schlüssel zum Erfolg in der Tutor:innenqualifizierung“ und stellte ihre Inhalte als Posterpräsentation vor.

Der Shortcut-Beitrag wurde in Zusammenarbeit mit Philipp Lindenstruth, Referent für Lehrentwicklung und Hochschuldidaktik der Philipps-Universität Marburg, entwickelt und hatte zum Ziel, eine innovative Veranstaltung der Tutor:innenqualifikationen beider Universitäten zu präsentieren. Dr. Inês Gamelas und Philipp Lindenstruth haben im Sommersemester 2022 zum ersten Mal eine gemeinsame Reflexionsveranstaltung für Tutor:innen beider Universitäten durchgeführt. Diese interdisziplinäre und hochschulübergreifende Reflexionsveranstaltung hat zum Ziel, Tutor:innen aus verschiedenen Studiengängen und Hochschulen auf peer-Ebene zusammenzubringen. Gestaltet unter dem Konzept „miteinander voneinander lernen“ soll diese Veranstaltung Tutor:innen didaktische Reflexionsmöglichkeiten schaffen, interuniversitären Dialog ermöglichen und dabei die Zusammenarbeit der Universitäten in der Tutor:innenqualifikation verstärken. So können die Isolation der (Online-)Lehre abgemildert und der Austausch über die tutorielle Aktivität vielfältiger werden. Diese Ideen wurden in Kiel vorgestellt und erregten die Aufmerksamkeit verschiedener Teilnehmenden und Gäste, die ausschließlich positives Feedback gaben. 

Zur gleichen Zeit stellte das Team der Labs for Innovative Teaching, Ramin Siegmund, Eva Dabrowski und Maraike Büst in Shortcut-Session 5 ein Realfilmvideo mit animierten Sequenzen zum Thema „Labs for Innovative Teaching an Hochschulen – eine wichtige Voraussetzung für den Aufbau von Digital Teaching Literacy?“ vor. In diesem Video wurde das Lab-Konzept, ähnlich einem Makerspace mit offenem Werkstattcharakter, vorgestellt und zur Debatte gestellt, ob und wie es mithilfe dieses Konzeptes gelingen kann, Lehrenden, Tutor:innen und Studierenden innovative digitale Lehr-/Lernmethoden zugänglich zu machen und einen wertvoller Beitrag zu der Entwicklung von Schlüsselkompetenzen wie Digital Teaching Litearcy leisten kann. Mit ihrer technischen Ausstattung dienen die Labs der Fort- und Weiterbildung sowie der Begleitung und Beratung von Lehrenden, die mithilfe innovativer Technologien ihre Lehre erweitern möchten bzw. bereits mitten in der Durchführung sind.

Prof. Silke Bock und Dr. Beate Ehret von der THM stellten ein Poster zum Thema „How can academic staff development enhance teaching competencies for a digital and international future?“ zusammen, das den kooperativen Reflexionsprozess zur Förderung von Lehr- und Lernentwicklungen aus der Aktionsforschung und aktuelle Praxisbeispiele aus der Arbeit mit Hochschullehrenden vorstellt. Das Poster steht auf dem virtuellen Marktplatz der TURN Conference zur Verfügung.

Neben spannenden Shortcut-Beiträgen, Achtsamkeitsübungen, Diskussionsrunden und den eigenen Beiträgen, nahmen die Kolleginnen Eva Dabrowski und Prof. Silke Bock unter anderem an einem Symposium zur Förderung von Lehrinnovationen teil. Zu diesem Thema wurden drei verschiedene Perspektiven näher beleuchtet und mit Beispielen aus den jeweiligen Hochschulen ergänzt; zum einen die Sichtweise auf die Innovationsdynamik aus der Hochschulleitung von Marco Winzker, die Sicht der Lehrenden auf Lehrinnovationen von Sigrid Harendza und zum Schluss die aus der Hochschuldidaktik von Birgit Rossmanith. Das Symposium wurde mit vielen aktiven Phasen angereichert, in denen Zeit für den Erfahrungsaustausch, die Diskussion und für kreative Aktivitäten, wie das Dichten eines kurzen Liedtextes und Singen, war. Aus dem regen Austausch ist hervorgegangen, dass viele Hochschulangehörigen auf dieselben Herausforderungen stoßen, wenn es darum geht, Lehrinnovationen zu entwickeln und danach zu verstetigen. Die drei vertretenen Akteursgruppen können zu verschiedenen Zeitpunkten unterstützen, indem sie z.B. Gelegenheiten ermöglichen, bei denen innovative und kreative Entwicklungen in einer Hochschule entstehen, verwirklicht, kooperativ genutzt, vernetzt und weiterentwickelt werden können.    

Das Programm wurde mit mehreren Keynotes erweitert und abgerundet. Besonders eindrucksvoll war die Keynote um Andra Krogmann und Tobias Holle (netzwerk n e.V.) zu „Nur mit uns! Hochschulwandel als Lernaufgabe“ denn zu Beginn des Beitrags passierte…nichts. Andra Krogmann nahm sich bewusst Zeit, um den Moment vor einem so großen Publikum wahrzunehmen und auf sich wirken zu lassen. Die anfängliche Irritation des Publikums nutze sie, um das Netzwerk N und deren Ziele vorzustellen. Das Netzwerk setzt sich für Nachhaltigkeit und Klimaschutz an Hochschulen ein und fragt beispielsweise: Welche Vorteile bringt ein gesamtinstitutioneller Wandel an Hochschulen? (https://netzwerk-n.org/ueber-uns/)

Die Vortragenden reicherten die Keynote mit Murmelrunden und Kurzabstimmungen im Publikum an. Hier zeigte sich die Expertise der veranstaltenden Organisator:innen der TURN. Statt im Stream lediglich die Bühnenperspektive mit Blick auf die Vortragenden abzufilmen, wurde das Publikum während der aktiven Vortragsphasen von der Kamera begleitet. Die Teilnehmenden vor den Bildschirmen hatten die Möglichkeit, die Gruppendynamiken vor Ort zu sehen und vielleicht sogar bekannte Gesichter wiederzuerkennen. Das hatte den Effekt, dass man sich in das Geschehen vor Ort eingebunden gefühlt hat statt lediglich passiv dabei zuzusehen.

Zwischen den einzelnen Vorträgen wurden Kaffee- und Essenspausen genutzt, um sich intensiv über das gerade Gehörte auszutauschen und mit anderen Hochschulangehörigen zu vernetzen. Dabei soll erwähnt werden, dass die veranstaltenden Hochschulen ein ausgezeichnetes Catering zusammengestellt haben, bei dem es an nichts fehlte.   

Die TURN möchte zu Perspektivwandel, Veränderung, Offenheit und Aufbruch ermutigen. Die Eindrücke und Erfahrungen unserer Kolleg:innen bestätigen, dass die Tagungsreihe damit nicht zu viel verspricht. Wir freuen uns auf’s nächste Jahr in Köln!

Shortcut-Session 1

Freitag, 04.11.2022 | 10:30 – 12:00 Uhr | Ebene der Lehr-Lern-Prozesse

Dr. Ines Gamelas (Justus-Liebig-Universität Gießen), Philipp Lindenstruth (Philipps-Universität Marburg)

„To think or not to think? Hochschulübergreifende Gruppenreflexion als Schlüssel zum Erfolg in der Tutor:innenqualifizierung“

Zum Abstract (https://turn-conference.org/paper/to-think-or-not-to-think-hochschuluebergreifende-gruppenreflexion-als-schluessel-zum-erfolg-in-der-tutorinnenqualifikation/)

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Shortcut-Session 5

Freitag, 04.11.2022 | 10:30 – 12:00 Uhr | Ebene der Lehrentwicklung

Ramin Siegmund (Philipps-Universität Marburg), Eva Dabrowski (Justus-Liebig-Universität Gießen), Maraike Büst (Justus-Liebig-Universität Gießen)

„Labs for Innovative Teaching an Hochschulen – eine wichtige Voraussetzung für den Aufbau von Digital Teaching Literacy?“

Zum Abstract (https://turn-conference.org/paper/labs-for-innovative-teaching-an-hochschulen-eine-wichtige-voraussetzung-fuer-den-aufbau-von-digital-literacy/)

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