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Bastian Krieger

Bastian Krieger absolvierte sein Bachelorstudium an der Justus-Liebig-Universität Gießen und verbrachte ein Semester an der University of Wisconsin-Eau Claire. Anschließend nahm er am Doppelmasterprogramm des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften der Justus-Liebig-Universität Gießen und der University of Wisconsin-Milwaukee teil.

Des Weiteren war Bastian Krieger während seines Studiums als Research und Teaching Assistant beschäftigt. Zuletzt sammelte er außerdem während eines Praktikums in der energiewirtschaftlichen Regulierungsberatung von PricewaterhouseCoopers in Düsseldorf erste Erfahrungen in der Beratungsbranche.

Seit Juli 2017 ist Bastian Krieger als Researcher in der Forschungsgruppe „Innovationsökonomik und Unternehmensdynamik“ des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung in Mannheim tätig.


Herr Krieger, Sie haben Volkswirtschaftslehre sowohl im Bachelor- als auch im Masterstudium an der Justus-Liebig-Universität studiert. Wie kam es zu dieser Entscheidung?


Die ursprüngliche Entscheidung Volkswirtschaftslehre an der JLU zu studieren war prinzipiell eine Bauchentscheidung. Ich hatte mich auch an mehreren anderen Universitäten für interessante Studiengänge beworben. Ich denke ausschlaggebend waren letztlich die guten Erfahrungen, die ich innerhalb meines Wirtschaftsleistungskurses während des Abiturs gemacht hatte, sowie die geographische Nähe zu meinem Heimatort.
Meine Entscheidung das Masterstudium auch in Gießen zu absolvieren, basierte vor allem auf der Möglichkeit, am Doppelmasterprogramm unseres Fachbereichs teilnehmen zu können. Außerdem hatte ich aufgrund meiner Anstellung an der Professur für Industrieökonomie, Wettbewerbspolitik und Regulierung die Aussicht, eine Mikroökonomieübung leiten zu können. Hinzu kam, dass unser Studiengang im Deutschlandvergleich sehr flexibel ist, was mir äußerst wichtig war.


Wie hat Ihnen das Studium an der JLU gefallen? Verbinden Sie besondere Erinnerungen mit Ihrer Zeit an der JLU?


Sehr gut! Besonders gut gefallen hat mir meine Arbeit in den studentischen Gremien unseres Fachbereichs sowie an der Professur. Ich habe den studentischen Zusammenhalt in den Gremien und insgesamt am Fachbereich als sehr gut wahrgenommen und es war schön zu sehen, dass viele der ProfessorInnen und ihrer MitarbeiterInnen sich sehr engagierten, um den Studierenden eine gute Lehre anzubieten und den Fachbereich voranzubringen.
Ich konnte glücklicherweise einige besondere Erinnerungen in Gießen sammeln. Die schönste Erinnerung ist die an die Absolventenfeier nach meinem Bachelorabschluss auf der ich mit einer guten Freundin zuerst die Absolventenrede halten durfte und anschließend völlig unerwartet ausgezeichnet wurde.


Während Ihres Bachelor- und Masterstudiums haben Sie insgesamt drei Semester in den USA verbracht. Wie hat es Ihnen in den USA gefallen und wie unterscheidet sich ein Studium in den USA von einem in Deutschland?


Insgesamt waren meine Aufenthalte in den USA eine tolle Erfahrung. In akademischer Hinsicht unterscheidet sich in den USA vor allem das Bachelorstudium von dem unsrigen. Der Fokus der Kurse liegt deutlich stärker auf der Bearbeitung von Fallstudien anstelle von mathematischen Modellen. Das ändert sich im Master, hier sind die Studieninhalte ziemlich identisch. Allerdings werden im Bachelor- sowie Masterstudium deutlich mehr Klausuren geschrieben und Hausaufgaben verlangt. Mich persönlich hat das allerdings nicht gestört.
Ansonsten ist die USA ein spannendes Land. Gerade Großstädte wie New York oder Chicago sind nicht vergleichbar mit europäischen Städten und ich war sehr begeistert von der Golden Gate Bridge und dem Grand Canyon. Außerdem ist die offene Mentalität der Amerikaner sehr angenehm, da man im Normalfall entspannt mit jedem ein Gespräch beginnen kann.
An dieser Stelle ein großes Dankeschön an das "Hessen:Wisconsin" und "PROMOS Programm" sowie dem Fachbereich Wirtschaftswissenschaften für die Unterstützung, die ich von ihnen bekommen habe.


Sie waren während ihres Masterstudiums sowohl an der UW-Milwaukee als auch an der JLU als Tutor tätig. Was haben Sie daraus für sich persönlich mitnehmen können?


Vor allem hatte ich immer großen Spaß. Außerdem mochte ich das Gefühl Studierenden etwas beigebracht zu haben und den leichten Adrenalinschub, den ich auch in meiner zehnten Veranstaltung noch bekommen habe.
Langfristig hat es mich hauptsächlich sicherer im Halten von Präsentationen gemacht. Das konnte ich natürlich bereits während meines Studiums aber auch heute noch gut nutzen.


Seit Juli 2017 sind Sie am Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) tätig und werden promovieren. Wie haben Sie diese Stelle bekommen und was sind Ihre Aufgaben?


Die Stelle am ZEW zu bekommen war ein relativ langer Prozess. Ich kannte bereits Mitarbeiter des ZEWs durch meine Anstellung an der Gießener Professur. Das ermöglichte mir dort innerhalb eines Praktikums meine deutsche Masterthesis anzufertigen. Noch während des Schreibens meiner Thesis bewarb ich mich dort das erste Mal, da ich sehr an der Politikberatung und der Möglichkeit zur Promotion am ZEW interessiert war.  Zwar wurde mir aufgrund eines „Mismatch“ meiner Qualifikationen mit den gewünschten Anforderungen ein anderer Bewerber vorgezogen, was im Nachhinein allerdings sogar ein Glücksfall war.
Daraufhin bewarb ich mich bei verschiedenen Ministerien, Landesämtern und Universitäten mit sehr unterschiedlichen Ergebnissen. Letztlich entschloss ich mich nach meinem Masterstudium zuerst ein Praktikum in der energiewirtschaftlichen Beratung von PwC zu absolvieren und dann an einer Universität oder einem Forschungsinstitut zu promovieren. Während meines Praktikums wurde dann wieder eine Stelle am ZEW ausgeschrieben. Diese passte deutlich besser zu mir, weshalb ich dieses Mal eine Zusage erhielt.
Meine Aufgaben bestehen überwiegend in Projektarbeiten für verschiedene Auftraggeber, wie der Europäischen Kommission, verschiedenen Ministerien, Stiftungen oder auch privaten Unternehmen. Zurzeit arbeite ich an einer Untersuchung der rückläufigen Entwicklung des Produktivitätswachstums innerhalb des deutschen Maschinenbaus mit. Daneben wird jeder Researcher, durch Weiterbildungen oder Forschungsaufenthalte, bei seiner eigenen Forschung unterstützt.


Wieso haben Sie sich zu einer Promotion entschlossen?


Zwei Gründe waren signifikant für meine Entscheidung. Zum einen möchte ich langfristig ernsthafte Politikberatung betreiben. Allerdings hatte ich nach meinem Masterstudium nicht das Gefühl, dass meine Qualifikation dafür ausreicht. Daher hoffe ich im Rahmen meiner Promotion mein Methodenwissen und meine Analysefähigkeiten weiter auszubauen. Zum anderen denke ich auch über eine wissenschaftliche Karriere nach.
Eine allgemeine Empfehlung zur Promotion kann ich natürlich nicht geben. Jeder sollte sich selbst Gedanken dazu machen. Fragen die man sich stellen sollte sind auf alle Fälle: Bringt es mich meinem langfristigen Ziel näher? Wie stehe ich wissenschaftlicher Arbeit gegenüber? Was ist die Alternative zu einer Promotion?


Worum geht es in Ihrer Doktorarbeit?


In der Volkswirtschaftslehre werden seit längerem innerhalb einer Promotion zumeist mehrere Fachartikel anstelle einer einzelnen Monographie veröffentlicht. Die verschiedenen Artikel weichen dementsprechend auch thematisch in gewissem Maße voneinander ab. Das übergreifende Thema meiner Promotion wird die empirische Analyse der Innovationstätigkeit von Unternehmen sein. Da ich mich noch am Beginn meiner Promotion befinde kann ich aktuell leider auch noch keine genaueren Aussagen machen.


Wenn Sie auf Ihre bisherigen Erfahrungen zurückblicken, haben Sie Tipps an Studierende der Wirtschaftswissenschaften?


Zurückblickend kann ich jedem nur empfehlen sich möglichst viel einzubringen, egal ob in studentischen Initiativen oder während des Jobs. Die Kontakte die man knüpft und Erfahrungen die man sammelt sind unersetzlich.

Die Kontakte, die man knüpft, und die Erfahrungen, die man sammelt, sind unersetzlich.

Außerdem darf man sich nicht von Rückschlägen entmutigen lassen, manchmal bekommt man zuerst Absagen, egal wie erfolgreich man vorher war oder wie gut man sich vorbereitet hat, bevor man das richtige findet.


Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung