Herbert Landau
Von 1970 bis 1973 studierte Herbert Landau zunächst Sozialarbeit an der evangelischen Fachhochschule Bochum. Von 1974 bis 1979 studierte er Rechtswissenschaften an der Universität Gießen. 1979 legte er das erste und 1982 das zweite juristische Staatsexamen ab. Im selben Jahr trat er in den hessischen Justizdienst ein und wurde 1985 zum Richter auf Lebenszeit ernannt. Jedoch wurde er zunächst ins Bundesjustizministerium, dann zur Verwaltung des Deutschen Bundestages abgeordnet. 1987 wurde Landau Richter am Amtsgericht in Dillenburg. Ebenfalls 1987 wurde Landau persönlicher Referent des hessischen Justizministers, 1988 Richter am Oberlandesgericht. Von 1991 bis 1996 war er Leitender Oberstaatsanwalt beim Landgericht Limburg, bis er 1996 zum Bundesrichter gewählt wurde. Von 1996 bis 1999 arbeitete er im 1. Strafsenat des Bundesgerichtshofes, danach wurde er zum Staatssekretär im hessischen Justizministerium berufen. Vom 01. Oktober 2005 bis zum 20. Juli 2016 war Herbert Landau Richter am Bundesverfassungsgericht. Seit 2006 ist Landau Honorarprofessor an der Universität Marburg. Im Juli 2016 schied Landau dann im Alter von 68 Jahren aus dem Zweiten Senat des Bundesverfassungsgerichts aus. |
Welchen Berufswunsch hatten Sie, als Sie das Studium in Gießen begonnen haben?
Als „Spätberufener“ war ich zuvor schon Handwerker und Sozialarbeiter. Ich wollte nach dem Studium Richter werden.
Was verbindet Sie heute mit der JLU? Stehen Sie noch in Kontakt zu ehemaligen Kommilitonen?
Ja, gelegentlich zu Kommilitonen – und zur Witwe meines Lehrers Alfred Söllner.
Gibt es aus Ihrer Studienzeit eine interessante Geschichte, die Ihnen einfällt, wenn Sie an Ihre Zeit an der JLU zurückdenken?
Mich hat erstaunt, dass - gerüchteweise - die Diebstahlsquote am juristischen Seminar die höchste gewesen sein soll.
Sie haben einige Jahre Ihres Lebens an der JLU verbracht. Was haben Sie für sich persönlich mitgenommen?
Freude am Lernen, am Gedankenaustausch und Diskurs.
Gab es während Ihrer Zeit an der JLU eine Veranstaltung, die Sie - im Nachhinein betrachtet - als besonders wertvoll für Ihren Werdegang erachten?
Ja, die Seminare bei Anne-Eva Brauneck, Thilo Ramm und die Praktiker-Seminare bei Alfred Söllner.
Was würden Sie heute in Ihrem Studium anders machen?
Zumindest ein Auslandssemester; Sprachen.
Womit konnte man Sie vom Lernen abhalten?
Kaum – Familie und die Notwendigkeit, mein Studium durch Arbeit zu finanzieren, ließen Freiräume nicht zu.
Besitzen Sie noch Erinnerungsstücke aus Ihrer Studienzeit?
Ein Buchgeschenk von Schwabe zur Hausarbeit im kleinen Ö-Schein.
Sehen Sie einen Unterschied zwischen Ihrer Studentengeneration und der heutigen?
Wesentliches hat sich nicht geändert – und das ist auch gut so!(?)
Von Alumnus zu Student/in: Was raten Sie angehenden Akademikerinnen und Akademikern?
Ohne Fleiß kein Preis, Freude am Gedankenaustausch nicht vergessen und die Neugierde nicht zu verlieren.
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