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Silvia Kepsch erhält Wissenschaftspreis des Landes Hessen für Geschichte und Landeskunde

Historikerin bekommt die Auszeichnung für ihre Dissertation über konfessionsverschiedene Ehen in Grafenhäusern am Historischen Institut der Justus-Liebig-Universität Gießen

Nr. 179 • 20. November 2020

Silvia Kepsch M.A. hat für ihre Dissertation „Dynastie und Konfession: Konfessionsverschiedene Ehen in den Grafenhäusern Nassau, Solms und Isenburg-Büdingen 1580 – 1648“ am Historischen Institut der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) den diesjährigen Wissenschaftspreis des Landes Hessen für Geschichte und Landeskunde erhalten. Sie teilt sich den mit insgesamt 5.000 Euro dotierten Preis mit Christine Braun von der Philipps-Universität Marburg. Das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst (HMWK) vergibt die Auszeichnung alle zwei Jahre.

JLU-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee gratuliert Silvia Kepsch herzlich zu ihrer herausragenden Dissertation und zu der Auszeichnung durch das HWMK: „In ihrer Dissertation beleuchtet Silvia Kepsch das Alltagsleben in Adelshäusern und die Rolle von Frauen als gesellschaftliche Akteurinnen im 16. und 17. Jahrhundert. Es zeigt sich, wie wertvoll die historische Dimension ist, um das Funktionieren von Gesellschaften zu verstehen. Gleichzeitig sind solche Forschungsarbeiten ein Beleg dafür, wie breit die Themenpalette in den Geschichts- und Kulturwissenschaften an der JLU ist.“

In ihrer Dissertation setzt sich Silvia Kepsch mit konfessionsverschiedenen Ehen in den Grafenhäusern Nassau, SoIms und Isenburg-Büdingen zwischen 1580 und 1648 auseinander. Obwohl diese Zeitspanne von folgenschweren konfessionellen Konflikten geprägt war, wurde das dynastische Handeln nicht zwangsläufig konfessionellen Kriterien unterworfen, wie Silvia Kepsch aufgrund ihrer umfangreichen Quellenstudien nachweisen kann. Indem sie die wesentlichen Verfahrensweisen zum Umgang mit der konfessionellen Differenz und die Eindämmung von Missionierungsmöglichkeiten der Gräfinnen und ihrer Herkunftsdynastien aufzeigt, gelingen ihr tiefe, bislang unbekannte Einblicke in die Handlungsspielräume von Frauen als politische Akteurinnen.

Die Dissertation ist im Historischen Institut der JLU entstanden und von Prof. Dr. Horst Carl betreut worden.  

Silvia Kepsch studierte ab 2007 an der JLU Geschichte, Kunstgeschichte und Klassische Archäologie und schloss das Studium im Jahr 2012 mit dem Master of Arts ab. Neben ihrem Promotionsvorhaben war sie zunächst Wissenschaftliche Hilfskraft und später Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Repertorium Academicum Germanicum (RAG) an der Professur für Landeskunde der JLU. Silvia Kepsch wurde mit einem Promotionsstipendium der Studienstiftung des Deutschen Volkes und einem JLU-Graduiertenstipendium gefördert.


  • Weitere Informationen

https://wissenschaft.hessen.de/presse/pressemitteilung/forschung-zu-soldatenhandel-und-konfession-adeliger-frauen-als-mittel-der-macht-geehrt
https://www.uni-giessen.de/fbz/fb04/institute/geschichte/fruehe_neuzeit/personen/carl-horst


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