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Kunst im und nach dem NS: Zum Umgang mit Arbeiten von Walter Kröll (1911-1976)

Leben und Werk von Walter Kröll (1911-1976); Eröffnung: 12.10.22, 18.30 Uhr

Wann

07.09.2022 bis 29.01.2023 (Europe/Berlin / UTC200)

Wo

Oberhessisches Museum, Brandplatz 2, 35390 Gießen

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Wann: 7.9.2022-29.1.2023

Wo: Oberhessisches Museum, Altes Schloss, Brandplatz 2

Name: Prof. Dr. Sigrid Ruby, Annabel Ruckdeschel, M.A.

 

Kunst im und nach dem NS: Zum Umgang mit Arbeiten von Walter Kröll (1911‒1976)

 

Einladung zur feierlichen Eröffnung der Kabinettausstellung Kunst im und nach dem NS: Zum Umgang mit Arbeiten von Walter Kröll (1911‒1976)

am 12.10.2022 um 18:30 Uhr im Oberhessischen Museum (Netanya-Saal), Altes Schloss, Brandplatz 2

Grußwort: Katharina Weick-Joch (Leitung Oberhessisches Museum), Christopher Lipp (Erster Kreisbeigeordneter, Landkreis Gießen)

Einführung: Annabel Ruckdeschel, Institut für Kunstgeschichte, Justus-Liebig-Universität

anschließend Umtrunk und Besichtigung der Ausstellung mit den Kurator:innen.

 

Zur Ausstellung:

Am Institut für Kunstgeschichte der Justus-Liebig-Universität Gießen wird 46 Jahre nach dem Tod von Walter Kröll (1911‒1976) sein Leben und Werk im Rahmen einer Lehrveranstaltung neu aufgearbeitet. Anstoß für das Seminar war die öffentliche Diskussion um Krölls Metallrelief (1965) an der Limesschule in Watzenborn-Steinberg, die exemplarisch für die Auseinandersetzung mit „Kunst am Bau“ und die häufig problematische Vergangenheit ihrer Künstler*innen steht. In enger Zusammenarbeit mit dem Oberhessischen Museum, das den Nachlass von Walter Kröll hält, ist nun eine Ausstellung zum Thema entstanden, die auch diese kritischen Fragen adressiert.

Kröll war in der Hitlerjugend aktiv, im Jahr 1943 Gründungsmitglied des Oberhessischen Künstlerbunds (OKB), präsentierte seine Werke auf der Gauausstellung in Frankfurt am Main und schuf ein „Führer-Bildnis“ für die Neue Aula der Ludwigs-Universität. Nach dem Zweiten Weltkrieg unterrichtete er Malen und Zeichnen an der Justus-Liebig-Hochschule und schuf zahlreiche Werke der Kunst am Bau in Gießen und im Umkreis. Kröll ist damit kein Einzelfall, sondern typisch für eine Vielzahl von Künstler*innen, die im Nationalsozialismus künstlerisch erfolgreich waren und nach 1945 ihre Karrieren fortsetzten. Kunst am Bau bot ihnen häufig ein Auftragsfeld.

Wie sich im Zuge der Recherchen gezeigt hat, sind Arbeiten von Walter Kröll im Gießener Raum vielerorts zu finden – vor allem an und in Schulen, Kindergärten, Krankhäusern und anderen öffentlichen, zum Teil auch privaten Bauten. Bemerkenswert sind nicht nur die technische und stilistische Bandbreite seines künstlerischen Werks, sondern auch seine berufliche Laufbahn, die diversen Tätigkeiten, die Kröll ausübte, seine relative Wandlungsfähigkeit und auch seine persönlichen Netzwerke, insbesondere in der Region.

Die Kabinettausstellung leistet einen Beitrag zur Diskussion, wie mit den Werken Krölls im öffentlichen Raum heute umgegangen werden kann, indem sie einen Überblick über die Biografie und das Werk des Künstlers bietet. Sie beleuchtet sowohl Brüche als auch Kontinuitäten zwischen dem NS und der Nachkriegszeit anhand von Gemälden, Entwurfsskizzen, Graphiken und ausgewählten schriftlichen Archivalien. Die Ausstellung präsentiert Ergebnisse aus der Arbeit mit Archivmaterial und dem Künstlernachlass. In einzelnen Feldforschungen haben die Studierenden noch erhaltene Werke der Kunst am Bau von Walter Kröll im Gießener Raum und darüber hinaus wieder ausfindig gemacht und dokumentiert.

 

Seit dem 7. September 2022 können Interessierte einen ersten Einblick in die noch wachsende Ausstellung erhalten.

Kuration: Studierende des Instituts für Kunstgeschichte der JLU, Leitung: Prof. Dr. Sigrid Ruby, Annabel Ruckdeschel, M.A.

Laufzeit: 7. September 2022 bis 29. Januar 2023

Ausstellungseröffnung: 12. Oktober 2022, 18:30 Uhr, Netanya-Saal, Oberhessisches Museum, Altes Schloss, Brandplatz 2

Öffnungszeiten: Di-So, 10-16 Uhr

Eintritt frei