Johann Fridolin Lautenschlager: Esther
Die Theatergruppe des Instituts für Germanistik unter Leitung von Prof. Dr. Cora Dietl führt Johann Fridolin Lautenschlagers Bibeldrama "Esther" aus dem Jahr 1587 auf.
- https://www.uni-giessen.de/de/ueber-uns/veranstaltungen/sonstige/esther
- Johann Fridolin Lautenschlager: Esther
- 2025-07-03T19:30:00+02:00
- 2025-07-03T21:00:00+02:00
- Die Theatergruppe des Instituts für Germanistik unter Leitung von Prof. Dr. Cora Dietl führt Johann Fridolin Lautenschlagers Bibeldrama "Esther" aus dem Jahr 1587 auf.
03.07.2025 von 19:30 bis 21:00 (Europe/Berlin / UTC200)
Pankratiuskapelle, Gießen
KÖNIG ASVERUS: Laura Puhze, KÖNIGIN VASTI: Luca Marie Merkle, KÖNIGIN ESTHER: Gloria Gómez, DIE FÜNF RÄTE DES KÖNIGS: Karina Fischer; Philipp Schroeder-Printzen; Gloria Gómez; Luca Marie Merkle; Samira C. Sippel , DIE ZWEI ASTRONOMEN: Samira C. Sippel; Karina R. Fischer, NARR: Philipp Schroeder-Printzen, BOTE: Kende Bors, KÄMMERER: Cora Dietl
Wie sollte sich ein Herrscher verhalten, wenn nicht einmal die eigene Ehefrau auf ihn hört? Das ist nur eine der Fragen, die in der diesjährigen Sommeraufführung der Theatergruppe des Instituts für Germanistik diskutiert werden. Gezeigt wird Johann Fridolin Lautenschlagers Esther aus dem Jahr 1587.
Das für eine Patrizierhochzeit im schweizerischen Freiburg verfasste Bibeldrama präsentiert inhaltlich die Vorgeschichte zu der bereits 2023 von der Theatergruppe aufgeführten Zürcher Hester Jos Murers (1567): Es stellt das Scheitern der ersten Ehe des Königs Asverus dar sowie seine Suche nach der ‚idealen‘ Ehefrau, dramatisiert also den Anfang des biblischen Buches Esther. Dabei nimmt der katholische Schulmeister Lautenschlager zum Teil indirekt, zum Teil sehr explizit eine Gegenposition zu Murers reformiertem Schauspiel ein. Nicht die Bedrohung und Rettung einer religiösen Minderheit interessiert ihn – wenn man das noch darstellen wolle, würde das Stück ja zwei Tage dauern, heißt es im Epilog. Nein, es geht primär um den Status der Ehe als Sakrament und einer Fürstenehe als politischer Institution. Darf ein König sich von seiner Frau trennen, nur weil die Königin einmal einen eigenen Willen gezeigt hat? Präsentiert er sich damit nicht als Tyrann? Aber darf denn ein Herrscher ein Pantoffelheld sein? Und dann stellt sich noch die Frage, wie ihm Sterndeuter bei der Regierung helfen könnten: Ist das nicht absurd? Das ist eine Frage, die sich auch der Narr im Spiel stellt.