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Ringvorlesung des Präsidenten: Unser Krieg? Die Zukunft der Ukraine und die Neuordnung der Welt

Der Preis der Zukunft. Was ist das Wesen des „aufgeschobenen Krieges“?

Wann

12.12.2022 von 19:15 bis 21:00 (Europe/Berlin / UTC100)

Wo

Aula im Uni Hauptgebäude, Ludwigstraße 23, 35390 Gießen und via Livestream

Telefon des Kontakts

0641/9912006

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Referent: Juri Andruchowytsch

Ukrainischer Schriftsteller, Dichter, Essayist und Übersetzer 

 

Juri Andruchowytsch stellt die Frage nach dem Preis der Zukunft und fragt weiter: Was ist das Wesen des „aufgeschobenen Krieges“? An die Zukunft zu denken, geht nicht ohne aufmerksamen, durchdringenden Blick in die historische Vergangenheit. Und so betrachtet Andruchowytsch die ukrainisch-russischen Beziehungen anhand einer Reihe von Konflikten, die vom expansionistischen Charakter der russischen Staatlichkeit ausgelöst wurden. Das erlaubt es, die heutige russische militärische Aggression gegen die Ukraine als finalen Akt einer jahrhundertelangen Auseinandersetzung zu begreifen. Der Kreis der Geschichte schließt sich, die Ukraine kehrt in die Gemeinschaft Europas zurück und tritt als erste für den Schutz von deren Werten ein.

Juri Andruchowytsch, geboren 1960 in Iwano-Frankiwsk/ Westukraine, ist ein ukrainischer Schriftsteller, Dichter, Essayist und Übersetzer und zählt zu den bekanntesten europäischen Autoren der Gegenwart, sein Werk erscheint in 20 Sprachen. Der studierte Journalist war 1985 Mitbegründer der legendären literarischen Performance-Gruppe Bu-Ba-Bu (Burlesk-Balagan-Buffonada). Zu seinen bekanntesten Werken zählen die drei Romane Rekreacij (1992; dt. Karpatenkarneval, 2019), Moscoviada (1993; dt. Ausgabe 2006) und Perverzija (1999; dt. Perversion, 2011); erst kürzlich stellte er seinen neusten Roman „Radio-Nacht“ vor. Juri Andruchowytsch wurde mit nationalen und internationalen Preisen ausgezeichnet, darunter 2001 der Herder-Preis der Alfred-Toepfer-Stiftung, 2005 der Sonderpreis zum Erich-Maria-Remarque-Friedenspreis der Stadt Osnabrück, 2006 der Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung sowie 2014 zusammen mit Marija Aljochina und Nadeschda Tolokonnikowa der Hannah-Arendt-Preis. 2016 wurde Juri Andruchowytsch die Goethe-Medaille des Goethe-Instituts zuerkannt. Zudem war er 2005 Gast des Berliner Künstlerprogramms des DAAD und wurde 2006 Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. In seiner Heimat ist er Vizepräsident des Ukrainischen Schriftstellerverbands (Assoziazija ukrajinskych pysmennykiw – AUP).

 

Die Ringvorlesung des Präsidenten richtet sich gleichermaßen an ein universitäres Publikum und an die Öffentlichkeit in Stadt und Region. Der Eintritt ist frei. Zusätzlich ist sie als Livestream zu verfolgen unter www.uni-giessen.de/ringvorlesung