Inhaltspezifische Aktionen

Mügge, Maike

derzeitiges Projekt: Promotion

Maike Mügge

Betreuer: Prof. Dr. Silke Tammen, Prof. Dr. Richard Hoppe-Sailer

 

Kontakt

Maike.Muegge@geschichte.uni-giessen.de
Graduiertenkolleg "Transnationale Medienereignisse von der Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart"
Otto-Behaghel-Str. 10 C1
35394 Gießen

Kurzbiographie

seit 11/2006 Stipendiatin am Graduiertenkolleg Transnationale Medienereignisse von der Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart, Justus-Liebig-Universität Giessen

seit 11/2005 Wissenschaftliche Hilfskraft mit dem Aufgabenfeld Redaktionsarbeiten an der Arbeitsstelle für Christliche Bildtheorie, Westfälische Wilhelms- Universität Münster, Prof. Dr. Reinhard Hoeps

seit 06/2003 Freiberuflich durchgeführte Konzipierung und Ausführung kunstpädagogischer Angebote für unterschiedliche Träger (Ruhr-Universität Bochum; Denkmalbehörde Dortmund; konzeptschmiede-do, Dortmund)

11/2005-11/2006 Freie Mitarbeit im Von der Heydt-Museum, Wuppertal in der Erwachsenen-, Kinder- und Jugendpädagogik

05/2005 Freiberufliche redaktionelle Betreuung einer Publikation an der Arbeitsstelle für Christliche Bildtheorie, Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Prof. Dr. Reinhard Hoeps

10/1995–10/2005 Studium an der Ruhr-Universität Bochum, 04/2002-10/2005 mit dem Hauptfach Kunstgeschichte und den Nebenfächern Neuere Deutsche Literaturwissenschaft und Theaterwissenschaft

Magisterarbeit zur politischen Ikonographie des Helden am Beispiel einer Pressefotografie vom 11. September 2001 (Prof. Dr. Hoppe-Sailer, Bochum/Prof. Dr. Dietrich Erben, Bochum)

 

Thema der Dissertation

Das Berliner Denkmal für die ermordeten Juden Europas von Peter Eisenmann – Erleben, Ereignis und Medienereignis – Eine Allianz der Rezeption

 

Veröffentlichungen

Raising the Flag on Ground Zero – Die mediale Rückeroberung eines Ereignisses, in: Unvergessliche Augenblicke – Die Inszenierung von Medienereignissen. Katalog zur Ausstellung im Museum für Kommunikation, Frankfurt, hrsg. vom Graduiertenkolleg Transnationale Medienereignisse von der Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart, Frankfurt/M. 2006, S. 22–31.

 

Projektskizze

Zum Berliner Denkmal für die ermordeten Juden Europas ist in den letzten Jahren eine Fülle von Artikeln, Fernsehberichten, Nachrichtenmeldungen und Stellungnahmen publiziert worden. Die öffentliche Debatte, welche die Errichtung des Denkmals von der Initialidee bis zur Einweihung 2005 und noch darüber hinaus begleitete, schlug sich sowohl in der Medienberichterstattung als auch im wissenschaftlichen und populärwissenschaftlichen Diskurs in einer Bündelung von Aufmerksamkeit und einem spürbar intensivierten Kommunikationsprozess nieder.

Das ungegenständliche Denkmal als ästhetisches Objekt und seine spezifische Annäherung an das Ereignis Holocaust spielten und spielen in diesem medial als Debatte inszenierten Aushandlungsprozess auch nach der baulichen Ausführung des Denkmals eine geringe Rolle. Diese Schieflage zwischen einer medial vermittelten und ausgetragenen Debatte einerseits und dem baulich ausgeführten ungegenständlichen Denkmal mit seinen ästhetischen, dokumentarischen und erinnerungspolitischen Implikationen andererseits nimmt die Dissertation zum Anlass, das Denkmal auf zunächst zwei Ebenen zu untersuchen: Auf der Ebene der medial inszenierten und ausgetragenen ‚Debatte’ in ihren Zuspitzungen als Medienereignis und auf der Ebene des Denkmals als einer Konstitution von Raum. In der Untersuchung des Medienereignisses gilt der Bildlichkeit und den vermittelten Vorstellungen von Raum besondere Aufmerksamkeit. Diese vermittelten Vorstellungen werden in ihrer reflexiven Wirkung auf mediale Bildlichkeit selbst und in ihrer generativen Wirkung auf Raumvorstellungen und deren Erinnerungsfunktionen analysiert. Die Konstitution des Denkmal-Raums wird dann, gemäß dieser Annahmen, in einem Wechselverhältnis zwischen medial vermittelter Raumvorstellung und ortsgebundener Konstitution von Raum untersucht.

Besonders im Hinblick darauf, dass dem Ereignis Holocaust, dem die zeichenhaft verdichtete Form des ungegenständlichen Denkmals gewidmet ist, eine prinzipielle Undarstellbarkeit zugeschrieben wird, liegt eine Forschungslücke für das Berliner Denkmal. Das durch das Prinzip der Undarstellbarkeit aufgeworfene Problem ist am Denkmal prominent auf drei Ebenen ablesbar. Zunächst auf der Ebene der Entscheidung für eine ungegenständliche Form und ihrer baulichen Ausführung, als ästhetische Ebene. In einer Folge dieser Entscheidung und ihrer medialen Aufmerksamkeit durch die Ergänzung des Stelenfeldes um den architektonisch und konzeptionell ins Denkmal integrierten Ort der Information, als dokumentarische Ebene. Und schließlich in dem Bedürfnis Einzelner, dem ungegenständlichen Denkmal eine Spur, ein authentisches Relikt des Erinnerns hinzuzufügen, das sich medial vermittelt einschrieb bzw. räumlich einschreiben sollte (Lea Roshs Wille, einen vermeintlich jüdischen Backenzahn in das Denkmal einzulagern).

Durch die Analyse der wechselseitigen Einschreibungen zwischen Denkmal und medialen Konstruktionen soll es möglich sein, den Bezug zwischen Denkmal und dem erinnerten Ereignis angemessen und umfassend darzustellen und die Frage danach, warum sich die Berliner Republik politisch-repräsentativ mit dieser ungegenständlichen Form auf das Ereignis des Holocaust bezieht, zu erörtern.

 

Aktivitäten

11/2005 Konzeption und Durchführung eines Workshops zur politischen Ikonographie zeitgenössischer Pressefotografie, Symposium Focus Award Festival 2005, Fachbereich Design der Fachhochschule Dortmund

seit 4/2007 Mitglied des International Graduate Centre for the Study of Culture (GCSC), Giessen