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‘Viel mehr als nur gepanzerte Fahrzeuge‘: Konsequenzen der Gewalt für Transitional Justice und Schutzmaßnahmen für Opfer des bewaffneten Konflikts in Kolumbien.

Eine Fallstudie in der Region Urabá in Antioquia.

 

Seit der Unterzeichnung des Friedensabkommens zwischen der kolumbianischen Regierung und der FARC-EP Guerilla im Jahr 2016 hat die Gewalt gegen soziale Aktivist/-innen zugenommen. Diese Situation hat sich auch auf die Sicherheit ehemaliger Mitglieder der FARC, staatlicher Akteure, sowie Opfer des bewaffneten Konflikts und allgemein zivilgesellschaftliche Organisationen ausgewirkt. Die Analyse der (Un-)Sicherheit und der Kontinuität politischer Gewalt im Kontext des Wandels sowie deren Auswirkungen auf die Transitional Justice Prozesse wurde bisher auch international kaum erforscht. Während es in den letzten zehn Jahren einen regelrechten Boom von Analysen zur Transitional Justice gab, liegen bisher kaum Studien über die Folgen fortwährender Gewalt für diese Prozesse und die beteiligten Akteure vor. Ein Problem scheint hier auch der Mangel an geeigneten politischen Sicherheitsmaßnahmen zur Begleitung der Übergangsprozesse auf lokaler Ebene zu sein. Von den drei Institutionen des SIVJRNR in Kolumbien ist die Sondergerichtsbarkeit für den Frieden (Jurisdicción Especial para la Paz - JEP) die Einzige, die vorsorgliche Schutzmaßnahmen ergreifen kann und die über eine Gruppe zum Schutz von Opfern, Zeugen und anderen Streithelfern verfügt.

 

Ausgehend von der Fallstudie im Urabá Antioqueño befasst sich das Forschungsprojekt mit dem skizzierten Thema und analysiert einerseits die Ursachen, Akteure und Folgen von Gewalt sowie die Unsicherheiten Beteiligte an der JEP. Andererseits erforscht das Projekt, welche Maßnahmen geeignet wären, um ein umfassendes Sicherheitskonzept für die Institutionen der Übergangsjustiz aufzubauen, das eine stärkere Beteiligung der verschiedenen Akteure - Opfer, ehemalige Kombattant/-innen, soziale Organisationen und Expert/-innen - gewährleisten und einen integrativen und partizipativen Prozess der Übergangsjustiz garantieren kann.

 

Das Forschungsprojekt wird gemeinsam von der Professur für Friedensforschung der Justus-Liebig-Universität Gießen in Deutschland, der Fakultät für Rechts- und Politikwissenschaften der Universität von Antioquia in Kolumbien, der Georg-August-Universität Göttingen in Deutschland und dem Instituto CAPAZ durchgeführt.

 

Projektteam:

  • Rosario Figari Layús (Justus-Liebig-Universität Gießen, Deutschland / Instituto CAPAZ)

  • Alejandra Alvarado Ospina (Universidad de Antioquia, Kolumbien)

  • Juliette Vargas (Georg-August Universität Göttingen, Deutschland / Instituto CAPAZ)

  • Julián Muñoz Tejada (Universidad de Antioquia, Kolumbien)

  • Lina Claudia Adarve Calle (Universidad de Antioquia, Kolumbien)

 

Kontaktdaten: