Prof. Dr. Christine Wiezorek
"Ich will verstehen können, wie es dazu kommt, dass Menschen anderen Menschen die universelle Achtung als Gleiche vorenthalten, dass sie Ideologien der Ungleichwertigkeit folgen. Ich will wissen, worin für den Einzelnen der Sinn bzw. die Relevanz antidemokratischer Haltungen besteht. Dahinter steht ein Gedanke, den Adorno 1966 in Bezug auf die „Erziehung nach Auschwitz“ – auch bzw. gerade für Erziehungswissenschaft und Pädagogik – als Forderung formulierte, nämlich, „die Mechanismen [zu] erkennen, die die Menschen so machen, daß sie solcher Taten fähig werden“ (ebd. S. 89) sowie „zu verhindern [zu] trachten, daß sie abermals so werden, indem man ein allgemeines Bewußtsein jener Mechanismen erweckt.“
[Adorno, Th.W. (1966): Erziehung nach Auschwitz (1966), in: ders.: Erziehung zur Mündigkeit.
Frankfurt a.M.: Suhrkamp 1970, S. 88-104]"
Professur für Pädagogik des Jugendalters
Tel.: 0641/99-24080
christine.wiezorek@erziehung.uni-giessen.de
Kurzbiografie
- seit 04/2013 Professorin für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Pädagogik des Jugendalters am Institut für Erziehungswissenschaft der Justus-Liebig-Universität Gießen
- 2012 Habilitation an der Friedrich-Schiller-Universität Jena
- 2011-2013 Vertretung des Lehrstuhls für Sozialpädagogik und außerschulische Bildung am Institut für Erziehungswissenschaft der Friedrich-Schiller-Universität Jena
- 2007- 2010 Vertretung der Professur für empirische Methoden der erziehungswissenschaftlichen Forschung am Institut für Erziehungswissenschaft der Friedrich-Schiller-Universität Jena
- 2005- 2013 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Sozialpädagogik und außerschulische Bildung am Institut für Erziehungswissenschaft der Friedrich-Schiller-Universität Jena
- 2003 Promotion zum Dr. phil. an der Friedrich-Schiller-Universität Jena
- 2002-2005 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für Schulforschung und Lehrerbildung (jetzt: Zentrum für Schul- und Bildungsforschung) der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
- 2002-2005 Mitarbeiterin im Forschungsprojekt „Politische Orientierungen von Schülern im Rahmen schulischer Anerkennungsverhältnisse“ (Leitung: Werner Helsper/Heinz Hermann Krüger, MLU Halle) im Forschungsverbund „Desintegrationsprozesse – Stärkung der Integrationspotenziale einer modernen Gesellschaft“ (Leitung Wilhelm Heitmeyer, Universität Bielefeld)
- 1999-2000 Mitarbeiterin im Verbundprojekt zwischen der FSU Jena und dem DJI München: „Biografische Hintergründe und Motivationen fremdenfeindlicher Gewalttäter“ (Leitung Wolfgang Frindte)
- 1997-1999 Promovendin am DFG-Graduiertenkolleg 'Schulentwicklung an Reformschulen im Hinblick auf das allgemeine Schulsystem' an den Universitäten Bielefeld, Kassel und Jena
- 1990-1996 Studium der Erziehungswissenschaft
Publikationen
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Wiezorek, C (2017): Biographieforschung und Bildungsforschung. Potenziale erziehungswissenschaftlicher Perspektiven auf die Erforschung von Lern- und Bildungsprozessen, in: Zeitschrift für Qualitative Forschung (ZQF) 18/2017, S. 21-40.
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Luedtke, J/ Wiezorek, C (2016): Jugendpolitiken: Wie geht Gesellschaft mit ihrer Jugend um? Eine Einleitung, in: Dies. (Hrsg): Jugendpolitiken. Wie geht Gesellschaft mit ‚ihrer‘ Jugend um? Weinheim und Basel: Juventa, S. 7-25.
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Wiezorek, C/ Fritzsche, S (2007): Fremdenfeindlichkeit und Bildung, in: Zeitschrift für Soziologie der Erziehung und Sozialisation (ZSE) 27 (3), S. 243-264.
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Wiezorek, C (2007): Die Entwicklung politischer Haltungen und politischen Engagements im Jugendalter. Zur Verknüpfung von biographischen Dispositionen und Gelegenheitsstrukturen, in: Kursiv. Journal für die politische Bildung, 10 (3), S. 46-54.
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Fritzsche, S/ Wiezorek, C (2006): Interethnische Kontakte und Ausländerstereotype von Jugendlichen, in: Diskurs Kindheits- und Jugendforschung 1 (1), S. 59-74.
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Wiezorek, C (2006): Rechtsextremismusforschung und Biografieanalyse, in: Klärner, A/Kohlstruck, M, (Hrsg.): Moderner Rechtsextremismus in Deutschland, Hamburg: Hamburger Edition, S. 240-256.