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Forschung

Themenschwerpunkt I

Untersuchungen zu schulpraktischen und allgemeindidaktischen Fragestellungen in der Ausbildung und Fort- und Weiterbildung von Lehrern/innen insbesondere zu den Themen: Integrationsproblematik von Pädagogik und Fachdidaktik im Rahmen schulpraktischer Studien (vgl. dazu die in vier Semestern erprobte Konzeption des sog. Siegener Modells und das Handbuch Schulpraktische Studien) und im Rahmen der Lehrerfort- und Weiterbildung (vgl. dazu Projekt "Musisch-ästhetische Erziehung in der Grundschule" und das 1992 abgeschlossene handlungsorientierte Entwicklungsprojekt "Bildung im Fachunterricht in der Sekundarstufe I und II" am DIFF). Im Brennpunkt dieser Projekte standen theoretische Reflexion und praktische, d.h. für den Lehrerberuf auch konkret umsetzbare Versuche einer Integration von Fachdidaktik, Allgemeindidaktik und Pädagogik auf der Ebene des Unterrichts unter Respektierung ihrer jeweiligen Möglichkeiten.

Außerdem gibt es Arbeiten zu einer anthropologischen Theorie der Grundschule auf phänomenologischer Grundlage, zur Person des Lehrers, zum Unterricht als Prozeßform, zum genetischen Unterricht und zur Konzeption einer lebensweltorientierten Didaktik im Primarstufenbereich. Im Rahmen meiner fernstudien-didaktischen Arbeiten stand die Vermittlungsproblematik von Wissenschaft und Alltag bzw. Lebenswelt im Zentrum meiner Forschungen über Wissenstransferprobleme in der Fort und Weiterbildung.

In diesen Arbeiten ging es mir darum, einen Lehr- und Lernbegriff auf der Grundlage einer Anthropologie der Sinne zu entwickeln, der die Vieldimensionalität sinnlicher Erfahrungen als Bedingung der Möglichkeit theoretischer Reflexion berücksichtigt und zugleich für die Handlungspraxis beispielhaft konkretisiert.

Themenschwerpunkt II

Historisch-systematische Untersuchungen zur Bildungstheorie und Philosophie der Erziehung. Im Zentrum dieser Untersuchungen stehen Fragen der Theorie-Praxis-Problematik, der Bildungstheorie (z.B. J. Derbolav)s, der kritischen Aufarbeitung und Reaktualisierung des phänomenologischen Denkens in der Pädagogik, der Klärung wissenschaftstheoretischer Fragen bzgl. der Konzeptualisierung eines endlichen und pluralen Vernunftbegriffs, der Handlungsforschung, der biographischen Verankerung von lebensweltlicher Forschung. In jüngster Zeit versuche ich, ethische Fragestellungen in der Pädagogik systematisch zu diskutieren, u.a. im Anschluß an M. Scheler, Merleau-Ponty und E. Levinas. Hierbei ist mir besonders die konstitutive Dimension des ethischen Ereignisses für einen pädagogischen Verantwortungsbegriff wichtig. Diese ethische Diskussion beziehe ich systematisch auf Fragen und Konzeptualisierungen einer interkulturellen Pädagogik.

Themenschwerpunkt III

Arbeiten im Umkreis der Forschungen zur Kindheit, speziell die Reaktualisierung einer Anthropologie des Kindes im Sinne der Utrechter Schule, Einzelarbeiten zur Entwicklung des Zeitbewußtseins (als Kritik an der Piaget'schen Konzeption), zur moralischen Erziehung und Entwicklung des Kindes (eine milieutheoretische, autobiographische Konzeption als kritische Alternative zu Ansätzen der Werterziehung, aber auch zu Ansätzen strukturgenetischer Entwicklungstheorien), zur Identitätsbildung, zur konstitutiven Rolle der räumlichen Umwelt für das Aufwachsen der Kinder, zum Verhältnis von Kind und Technik, zu Wunsch- und Phantasiewelten von Kindern, zum Verhältnis von Erwachsenen zur eigenen Kindheit.

Ein besonderes Merkmal einiger dieser Arbeiten ist der Versuch, die Differenz zwischen dem Welt- und Selbsterleben der Erwachsenen und dem der Kinder mit u.a. autobiographischen Methoden systematisch zu thematisieren.

Weitere neuere Arbeiten sind biographietheoretisch ausgerichtet. Im Rahmen von fall- und themenspezifischen Einzelstudien wird dem Zusammenhanh von Erziehung und Bildung als Bestandteile der individuellen Biographie nachgegangen.