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Wenn Religionen miteinander sprechen: Der interreligiöse Dialog und die globale Norm der Religionsfreiheit

Die globale Norm der Religionsfreiheit zählt zu den unveräußerlichen Menschenrechten, deren Einhaltung (Compliance) im globalen Maßstab stark variiert: Während in einigen Staaten die Norm als verwirklicht gilt, reichen Normverletzungen von Diskriminierungstendenzen in westlichen Demokratien bis hin zu massiver Verfolgung in autoritären Regimen. Die gängigen Instrumente (Zwang, Kosten-Nutzen, Gerichtsbarkeit, „shaming“, Lernen), von denen die Normen- und Compliance-Forschung annimmt, dass sie einen Einfluss auf die Einhaltung internationaler Normen ausüben, eignen sich nur sehr begrenzt für die Verwirklichung der Religionsfreiheit, wobei Sozialisationsstrategien, die auf Norminternalisierung durch Überzeugung setzen, noch am ehesten greifen. Der substantiell neue Beitrag des Projekts liegt in der Anwendung und Erweiterung der zentralen Befunde der Normen- und Compliance-Forschung auf eine kulturell umstrittene Norm, die geprägt ist durch gesellschaftliche und völkerrechtliche Kontroversen über ihre genaue Auslegung. Zudem findet eine Verknüpfung mit der Diskursforschung statt, weshalb die dem Projekt zugrunde liegende Frage lautet, ob, wie und unter welchen Bedingungen transnationale interreligiöse Dialoge zwischen Vertretern der Weltreligionen Christentum und Islam zur Verständigung über Geltung (Normbestandteile) und Reichweite (Adressatenkreis) der Norm der Religionsfreiheit führt.

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