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Professur Kultursoziologie

Die Gießener Kultursoziologie knüpft an die Mehrdeutigkeit des Kulturbegriffs sowie an unterschiedliche Konzepte und Kulturtheorien an, indem sie Kultur auf ihren prozesshaften und transformativen Gehalt zurückführt. Die Professur interessiert sich für eine Ausweitung des Gesellschaftsbegriffes auf Aspekte des Kulturellen, sowie um eine Anreicherung des Kulturbegriffs durch das Soziale. Die Professur folgt einem kulturwissenschaftlichen, transdisziplinär ausgerichteten Ansatz. Gerade Phänomene und Prozesse des Kulturellen lassen sich monodisziplinär nicht (mehr) erklären, sondern werden fachlich multiperspektiv adressiert.

Thematische Schwerpunktbereiche der Professur sind: soziale Praktiken der Gewalt und die kulturelle Präsenz von Angst; jüngere Konzepte von Heimat sowie Fragen der Migration; die Performanz von Jugendkulturen; populäre Kultur (speziell Film und Comic); die Transformation von Natur und von Naturverhältnissen; Fragen der Stadtkultur und der Stadtgesellschaft (in Gießen); Wissenskulturen; Kulturen des Politischen. Diese Themen adressiert die Professur in Forschung und Lehre. An der Professur für Kultursoziologie werden diese Themen in Bezug auf deren Bedeutung für eine Kultur- und Sozialtheorie der Moderne gestellt und bearbeitet. Methodisch folgt sie vor allem diskursanalytischen und qualitativ-empirischen Ansätzen. Fester Bestandteil der Lehre an der Professur sind Forschungsseminare, in denen Studierende im Sinne eines forschenden Lernens eigenständig Projektarbeiten entwickeln.

Die Professur für Kultursoziologie ist Mitbegründerin der Sektion ‚Kulturen des Politischen‘ am Gießener Graduiertenzentrum Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (GGS) sowie des Gießener Mittelbaukolloquiums und hat am International Graduate Center for the Study of Culture (GCSC) Arbeiten zum Thema Migration mitinitiiert; sie ist Mitglied der Forschungsgruppe Migration und Menschenrechte (FGMM), des Zentrums für Medien und Interaktivität (ZMI) (Sektion ‚Kunst und Medien‘) und der Refugee Law Clinic Gießen (RLC).

In internationaler Hinsicht hat die Professur für Kultursoziologie die Kooperationsbeziehungen zur North-West University, Südafrika, mit aufgebaut und koordiniert hier den laufenden Austausch von Studierenden und Wissenschaftler_innen. Sie hat außerdem Kooperationsbeziehungen zur University of Botswana initiiert sowie zur University of Fort Hare, Südafrika, und sie kooperiert mit der Universidade Pedagogica, Maputo, sowie der Universidade Rovuma, Nampula, in Mosambik. Jährlich richtet die Professur Studienexkursionen in das südliche Afrika aus. Daneben kooperiert die Professur für Kultursoziologie mit der Macquarie University, Sydney, und der Monash University, Melbourne, Australien.