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TP5, Prof. Jörn Ahrens: Gesellschaftliche Angst in der Wahrnehmung des Klimawandels

 

Das Teilprojekt untersucht den Einfluss von sozialer Angst und Unsicherheit im Rahmen der Problematik mit Blick auf Fragen der gesellschaftlichen Organisation. Inwieweit wird der Klimawandel vor Ort als Risiko- und Krisenphänomen wahrgenommen? Löst dies bspw. soziale Angst und Abwehr aus, die mit einer grundlegenden Veränderung der natürlichen wie auch der sozialen Lebenswelt verbunden ist und welche Differenzen und Gemeinsamkeiten können in den unterschiedlichen Untersuchungsregionen festgestellt werden? Umgekehrt können u.a. durch den Klimawandel angestoßene gesellschaftliche Transformationsprozesse zu einer Erschütterung lebensweltlicher Sicherheiten und Vertrautheit führen und damit soziale Angstlagen und Krisenwahrnehmungen befördern. Das TP schließt an Fragestellungen in den Sozialwissenschaften an, die untersuchen, auf welche Weise sichtbare Transformationsprozesse von Gesellschaft u.a. über eine Emotionalisierung sozialer Kollektive integriert werden und inwiefern Emotionen als Reaktion auf lebensweltliche Veränderungen selbst eine Triebkraft der sozialen Organisation darstellen. Von innovativer Bedeutung ist die systematische Beforschung solcher Prozesse in Zusammenhang mit einem zentralen Problemfeld der Globalisierung und innerhalb eines komparativ angelegten, intergesellschaftlichen Samples, das außerdem immer auch eine postkoloniale Dimension besitzt. Um diese Prozesse lokal adäquat nachvollziehen und einordnen zu können, ist auf sozio-kultureller Ebene die Einbeziehung der Expertise aus TP2 & 3 unerlässlich. In Kooperation mit TP4 wird die zentrale Frage der Schuldzuweisung herausgearbeitet, deren emotionale Aufladung in jedem Fall enorm ist. TP1 wiederum liefert die Datenbasis, um überhaupt belastbare Zusammenhänge zwischen natürlichen und sozialen Prozessen ausmachen zu können.