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Antik & ergänzt. Römische Porträts und ihre Wiederverwendung in Antike und Barock

Heutzutage kann auch ein Torso oder ein Fragment als ästhetisch ansprechend empfunden werden. Im 17. Jahrhundert, als antike Skulpturen Teil eines anspruchsvollen Dekorums von Palästen und anderen Adelshäusern waren, galt nur als präsentabel und nobel, was vollständig und makellos erschien. Antike Bildnisköpfe bedurften einer Büste oder einer Statue, die, wenn sie nicht zugehörig erhalten war, mit einem passenden antiken Stück ergänzt oder auch neu hergestellt wurde, um der barocken Wirkungsästhetik zu genügen. Aus einer derartigen Galerie in Rom stammen die drei Büsten der Dresdner Skulpturensammlung, die im Mittelpunkt dieser Ausstellung stehen. Zwei der Bildnisse sind bereits in der Antike aus älteren Porträts herausgearbeitet worden. Die dabei verwendete bildhauerische Technik wird in der Ausstellung modellhaft anschaulich gemacht.

Die gemeinsame Ausstellung der Antikensammlung der JLU und des Oberhessischen Museums Gießen findet in Kooperation mit den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und der Antikensammlung Kiel statt.