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Jaqueline Winkel

Biographie

10/2011-03/2015

Bachelorstudium Geschichts- und Kulturwissenschaften Hauptfach: Geschichte, Nebenfach: Fachjournalistik Geschichte an der Justus-Liebig-Universität Gießen

10/2015-02/2019

Masterstudium Geschichte an der Justus-Liebig-Universität Gießen

10/2017-03/2018

Auslandssemester an der Universität Łódź, Polen

2018-2019

Studentische Hilfskraft am Historisches Institut, Osteuropäische Geschichte (Prof. Dr. Thomas Bohn)

seit 2019

Promotionsvorhaben am Historischen Institut der Justus-Liebig-Universität Gießen

06/2019-01/2022

Wissenschaftliche Hilfskraft des ICAR3R (Interdisciplinary Center for 3Rs in Animal Research) der Justus-Liebig-Universität Gießen

seit 10/2019

Doktorandin des International Graduate Centre for the Study of Culture (GCSC), Justus-Liebig-Universität Gießen

seit 02/2022 Wissenschaftliche Koordinatorin des ICAR3R (Interdisciplinary Center for 3Rs in Animal Research) der Justus-Liebig-Universität Gießen
 

Forschungsschwerpunkte

  • Historischer Vampirismus

  • Aberglaubensvorstellungen der Frühen Neuzeit

  • Vlad III. Drăculea in der Populärkultur des 21. Jahrhunderts

  • Mediale Darstellungen von Tierversuchen und Qualzuchten

 

Publikationen

  • Vampire zum Anfassen: Jure Grandos und Michal Gašpareks Metamorphosen von gefürchteten Wiedergängern zu touristischen Stadtlegenden. In: Thomas M. Bohn und Kirsten von Hagen (Hrsg.): Mythos Vampir – Bissige Lektüren, Bonn 2018, S. 57–70. 

  • Rezension: Marion Näser-Lather/Marguerite Rumpf (Hg.): Vampire. Zwischen Blutdurst und Triebverzicht. In: Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde (2021), S. 205/06.

  • Krämer, Stephanie; Winkel, Jaqueline: Wenn Selektion zur Qual wird. Ein kritischer Blick auf die Mensch-Hund-Beziehung. In: Wuff Hundemagazin (2022) H. 2, S. 32–37.

  • Krämer, Stephanie; Winkel, Jaqueline: Über Geschmack lässt sich nicht streiten! Oder doch? Tierliebe – quo vadis?! In: Zeitschrift des Vereines der Freunde und Förderer der Veterinärmedizin an der Justus-Liebig-Universität Gießen e.V. 28 (2022), S. 17–20.

 

Dissertationsprojekt

Arbeitstitel: Dracula goes Pop. Vlad der Pfähler zwischen Historisierung und Fiktionalisierung in der Populärkultur

Dracula gehört ohne jeden Zweifel zu den bekanntesten popkulturellen Ikonen der heutigen Zeit. Als sich der irische Schriftsteller Abraham „Bram“ Stoker am Ende des 19. Jahrhunderts dazu entschloss, seinem Roman und dem Vampir darin den Namen „Dracula“ zu geben, ahnte er wahrscheinlich nicht, welch immense Resonanz er damit in der Geschichts- und Literaturwissenschaft hervorrufen würde: Die von Historikern und Literaturwissenschaftlern seither geführte Debatte, ob Stoker den walachischen Fürsten Vlad III. Dracula, auch Vlad Țepeș (deutsch: „der Pfähler“) genannt, als Vorlage für seinen transsilvanischen Vampirgrafen nutzte, blieb auch von der Popkultur der letzten Jahrzehnte nicht unbemerkt: Seit der 1992 erschienenen filmischen Adaption „Bram Stoker's Dracula“ des Regisseurs Francis Ford Coppola erlebt das vermeintliche historische Vorbild des berühmtesten Vampirs aller Zeiten ein Revival von unerwartetem Ausmaß: Literatur, Film, Musik, Tourismus und die Neuen Medien konstruieren Vlad Dracula erneut zu einer historischen Reizfigur und schaffen damit neue interdisziplinäre Untersuchungsmöglichkeiten für die Geschichts- und Kulturwissenschaft.

 Im Rahmen dieses Dissertationsprojekts soll einerseits anhand von Quellen aus verschiedenen Bereichen der Popkultur herausgearbeitet werden, wie die historische Persönlichkeit Vlad Draculas in der Popkultur des 21. Jahrhunderts inszeniert wird, welche historischen Elemente bewusst pointiert werden und welchen Einfluss die rumänischen, russischen und deutschen Erzählungen des Mittelalters und der Frühen Neuzeit dabei nehmen. Andererseits soll eine Diskursanalyse der verschiedenen Quellen und ihrer kulturellen Kontexte untersuchen, wo dieses „Revival des historischen Draculas“ seinen Ursprung findet und was die historischen und kulturellen Narrative unter dem Aspekt der rezipientenorientierten Medienanalyse für die heutige außerakademische Geschichtskultur bedeuten.

Zusammenfassend soll am Ende dieses Projekts ein systematischer Überblick über die Darstellungen Vlad Draculas in der modernen Popkultur entstanden und diese von ihren narrativen wie historischen Elementen her erschlossen sein. Unter Zuhilfenahme von narratologischer und geschichtswissenschaftlicher Methodik in entsprechende kulturelle, gesellschaftliche und politische Kontexte gruppiert, ermöglichen diese Komponenten so Erkenntnisse darüber, wie Geschichte und insbesondere historische Persönlichkeiten und Räume im 21. Jahrhundert außerhalb der Wissenschaften konstruiert werden, welchen Einfluss dies auf die Geschichtskultur nimmt und in welcher Ambivalenz hier Historisierung und Fiktionalisierung zueinanderstehen.