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Ortlose Räume

Nicht also dürfen wir sagen, unser Leib sei im Raum, wie übrigens ebensowenig, er sei in der Zeit. Er wohnt Raum und Zeit ein.

Maurice Merleau-Ponty, Phänomenologie der Wahrnehmung

Unsere Ausgangsbehauptung: Einem Raum wohnt immer schon ein gewisses Potential an Virtualität inne. Ein Raum definiert sich nicht allein durch seine Ausmaße. Er entsteht durch Ton, durch Licht und durch die Gegenwart und Bewegung des Leibes im Raum. Und: Er ist stetig in Verwandlung.

Für mich bedeutet die Tatsache, eine reale Welt erscheinen zu lassen, bereits, sie zu produzieren, das Reale war stets nur eine Form von Simulation

Jean Baudrillard, Paßwörter

Die Tänzer formen in ihren Bewegungen den Raum, und der Raum gibt die Impulse für Bewegungen, die sich verselbständigen und eine komplexe Eigenrhythmik entfalten; die wieder auf den Raum treffen, ihn zusammenziehen, ausdehnen oder auflösen. 
Es entsteht ein komplexes, multirhythmisches und vielschichtiges Netz aus kinetischen und ikonografischen Strängen und Zitaten; Aus Haut und Beton; Aus Filigranem und Brutalem; Aus Ausgesprochenem und Unaussprechbarem; aus Konkretion und Auflösung - aus Leib und Raum - aus Realität und Virtualität.

Gehen bedeutet, den Ort zu verfehlen.

Michel DeCerteau, Gehen in der Stadt

 

Eine Kooperation der Ausbildungsbereiche Zeitgenössischer und klassischer Tanz (HfMDK, Frankfurt), Visuelle Kommunikation (HfG, Offenbach) und Angewandte Theaterwissenschaft (JLU, Giessen)

 

Tanzprojekt
von Florian Ackermann, Rebecca Egeling, Stefan Hölscher, Matthias Mohr, Norbert Pape, Matthias Stelz 

 

Bisherige Aufführungen

  • 20.11.2003, Premiere , Messehallen Offenbach