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Das Busenattentat

Am 31. Januar 1969 - auf dem Höhepunkt der 68er- Proteste - besetzten Studierende unter der Führung von Hans-Jürgen Krahl das Frankfurter Institut für Sozialforschung. Theodor W. Adorno, der seit 1959 die Leitung dieser Einrichtung innehatte, reagierte unnachgiebig. Er ließ das Gebäude durch die Polizei räumen, was den endgültigen Bruch mit der Studierendenschaft besiegelte. Die anschließenden, zumTeil heftigen Auseinandersetzungen gipfelten in der so genannten "Busen-Aktion" vom 22. April 1969.
Kurz nach Beginn seiner Vorlesung "Einführung in das dialektische Denken" wurde der 65-jährige Gelehrte lautstark unterbrochen. Plötzlich sprangen drei langhaarige, in schwarze Ledermäntel gehüllte Studentinnen auf das Podium, bestreuten ihn mit Rosenblüten, entblößten ihre Brüste und versuchten, ihn zu küssen. Adorno, ein affärenreicher Mann, verließ fluchtartig den Saal und sagte die Veranstaltung auf unbestimmte Zeit ab. In einem Flugblatt der Basisgruppe Soziologie hieß es: "Adorno als Institution ist tot."
Am 6. August 1969 starb der Mitbegründer der Kritischen Theorie an den Folgen eines Herzinfarkts.

Mit: Kai Dietzel, Alexander Eilers, Jan Hufnagel, Florian Siebrecht

 

Lesung
von Arbeitskreis Bildungsperspektiven an der JLU Gießen (Regie: Florian Siebrecht)

 

Bisherige Aufführungen

  • 24.1.2007, Premiere , Otto-Eger-Heim, Neue Mensa, Foyer im Hauptgebäude der JLU, Café Amélie (Gießen)