Inhaltspezifische Aktionen

2012

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[ru:ts]

In einer Serie von vier Performances werden die Erfahrungen und Ergebnisse des im Sommer 2011 durchgeführten Recherche-Projekts zur polnisch-romantischen Ahnentradition zur Diskussion gestellt. In der Annäherung an polnische performative Geschichte und Kultur fragen wir nach der Verwurzelung in einer Tradition, nach Anknüpfungspunkten an diese und nach deren ritueller Negation und Überwindung. Begleitende Informationen jeweils unter www.ru-ts.org

 

Erster Teil: Initiation.


Performance
von Jan-Tage Kühling, Philipp Scholtysik,Daniel Schauf, Paulina Miu Zielińska, Jan Gehmlich

 

  • Bisherige Aufführungen

16.4.2012, Frankfurt LAB

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[ru:ts] #3

work in progress des dritten Teils der Performance-reihe [ru:ts].

In einer Serie von drei Performances sollen die Erfahrungen und Ergebnisse einer im Sommer 2011 durgeführten Recherchereise zum polnischen (post-)romantischen Theater der Überschreitung zur Diskussion gestellt werden.
Im Rahmen des Essayabends also eine kleine Vorschau auf Teil 3...


Performance
von Jan-Tage Kühling, Philipp Scholtysik, Paulina Miu Zielinska, Natalia Mariel Gomez, Yejin Kwon

 

  • Bisherige Aufführungen
  • 10.6.2012, Theatermaschine 2012 Essayabend , zwischenraum, Bahnhofstraße 44
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"Interface - oder das Party-Prinzip"

ACHIM WOLLSCHEID is a media artist whose work over the past 20 years has been at the forefront of experimental music. He has performed and presented installation projects internationally. His work in sound has led to an interest in the relation between sound, light and architectural space, which he pursues through public, interactive and electronic projects. He is a founding member of Selektion, an organisation for the production and distribution of information systems.

 

In Achim Wollscheid's work the art object is reduced to a systematic response to a given situation: lights react to passers-by, sound banks play back in response to voices and ambient noise, lights dim randomly, objects and rooms resonate against the drumming of small hammers. Through applying these systems of interaction and response, the art object as a singular body disappears in order to reveal the broader, delicate interplay of multiple bodies within social space.


Vortrag
von Achim Wollscheid

 

  • Bisherige Termine
  • 1.2.2012, Institut für Angewandte Theaterwissenschaft, Raum A118
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4.48 Psicosis

4.48 Psychosis von Sarah Kane


ich sehe Dinge
ich höre Dinge
ich weiß nicht wer ich bin


Zunge raus
Gedanken abgewürgt


stückweise schrumpft mein Geist


Wo fange ich an?
Wo höre ich auf?
Wie fange ich an?
(Falls ich je vorhab weiterzumachen)


Wie höre ich auf?
Wie höre ich auf?
Wie höre ich auf?
Wie höre ich auf?
Wie höre ich auf? Ein Zacken Schmerz
Wie höre ich auf? Durchbohrt mir die Lungen
Wie höre ich auf? Ein Zacken Schmerz
Wie höre ich auf? Sticht mich ins Herz

Ich werde sterben
noch nicht
und doch ist es schon da

 

mit: Sofía Boué / Javier Carrizo / Javier Francisco Schencke Olavaría / Marina Sol Alvarez / Yanina Zanier Quintas

 

Regiessistenz, Bühnen- und Kostümbild: Gabriela Figueras
Bühnenbild, Fotografie: Rodrigo Barcos
Licht: Olivia Grioni

 

Inszenierung: Matthias Jochmann

 

TA Escuela de arte y oficios - Teatro Argentino de La Plata
http://www.facebook.com/TAE.OFICIAL
http://www.teatroargentino.ic.gba.gov.ar/taescuela.html

Dank an Claudia Billourou, Sebastian Jatz Rawicz und Heiner Goebbels

 

Inszenierung
von Matthias Jochmann

 

  • Bisherige Aufführungen
  • 17.3.2012, Premiere , TA Escuela de arte y oficios - Teatro Argentino de La Plata, Sala Alternativa
  • 18.3.2012, TA Escuela de arte y oficios - Teatro Argentino de La Plata, Sala Alternativa
  • 22.3.2012, TA Escuela de arte y oficios - Teatro Argentino de La Plata, Sala Alternativa
  • 23.3.2012, TA Escuela de arte y oficios - Teatro Argentino de La Plata, Sala Alternativa
  • 25.3.2012, TA Escuela de arte y oficios - Teatro Argentino de La Plata, Sala Alternativa
  • 25.3.2012, TA Escuela de arte y oficios - Teatro Argentino de La Plata, Sala Alternativa

 

 

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A BRAND NEW SPECIES

Es existieren kaum noch unbeschriebene Orte auf der Erde, unsere Welt ist kartographiert, vermessen und klassifiziert. Dennoch gibt es unzählige blinde Flecken auf unseren Karten. Verlassene Orte, zwischen Abriss und Neuanfang. Vergessene Orte, die Potentiale, Nischen und Biotope bergen. Welche Wesen könnten sich in diesen Laboren entwickeln? Welche neuen Spezies könnten hier entstehen? Welche Mutationen sind denkbar, im Schatten des langsamen Verblassens einstiger Funktionen? Seien es tierische Kreaturen, ausgestopfte Sirenen, gezähmte Viecher, Chimären, hundeähnliche Geschöpfe oder sich wie Tolle gebärdende, schießwütige, in einem bestimmten Rhythmus tanzende Kreaturen, die auf der Straße leben und die von nahem wie Affen aussehen.

A BRAND NEW SPECIES beschwört und befragt diese Wesen gleichermaßen, indem es sich performativ mit narrativen und fiktionalen Formen des Weltverstehens auseinandersetzt. Was verraten uns die kreierten Wesen über den Ort, der sie hat entstehen lassen? Und was verraten sie über uns, die wir sie haben entstehen lassen?

 

Mit A BRAND NEW SPECIES beendet Rose Beermann ihr Masterstudium Choreographie und Performance. Das Projekt wird im Rahmen des schwindelfrei Festivals Mannheim produziert und speziell für die leerstehenden Armeebaracken Turley Baracks entwickelt.
Ein Arbeitszwischenstand ist am 25.8. im Frankfurt_LAB zu sehen.


Konzept und Choreographie: Rose Beermann
Von und mit: Abdullah Erdogan, Raimonda Gudaviciute, Anja Sauer und Iva Svestharova
Dramaturgie: Susanne Zaun
Sounddesign: Matthias Meppelink
Lichtdesign: Stine Hertel und Camilla Vetters

 

Eine Koproduktion der Stadt Mannheim, Kulturamt und dem Institut für Angewandte Theaterwissenschaft Gießen.
Gefördert durch Crespo Foundation und dem Landesverband Freier Theater Baden-Württemberg aus Mitteln des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst.

 

Projekt
von Rose Beermann

  • Bisherige Aufführungen
  • 25.8.2012, Frankfurt_LAB
  • 15.9.2012, Premiere , Turley Barracks Mannheim
  • 16.9.2012, Abschlussprojekt , Turley Barracks Mannheim

 

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als wir.

Es geht um ein Gefühl oder so. Dieses Auffressen von innen, gestern jedenfalls wusstest du noch, worum es geht. Wir suchen und wir finden nichts. Aber das stimmt natürlich nicht.

 

Wir wollen nicht konkret sein. Wie wehende Vorhänge. Wenn ich lange genug aus meinem Fenster schaue, sehe ich, wie die Bäume grün werden. Oder so. Kannst du dich an gestern erinnern? Wir sind auf einer Wiese. Oder in einem kleinen staubigen Zimmer oder. Vielleicht ist es ein Bus und die Scheibe ist ganz kühl, obwohl es stickig ist. Ich halte mein Ohr an die Scheibe und ich horche. Wir schwitzen, bestimmt schwitzen wir. Wir sind wie alle und. Wir wollen nicht konkret sein, das können wir uns nicht leisten. Also. Es ist egal, wer wir sind, es ist egal, wo wir sind. Morgen geh ich Blumen pflücken. Verschmierte Scheiben und dann zwei Menschen. Regen. Fliegen. Bäume. Staub.

 

Jana Mila Lippitz, 1988 in Hamburg geboren, aufgewachsen eher ländlich, träumt viel zu viel. Sie studiert seit 2009 Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen, hat gerade ein halbes Jahr in Istanbul gelebt und will bald zurück, bestimmt.

 

Vernissage: 22. Mai 2012 - 17 Uhr
Öffnungszeiten: entsprechend der Öffnungszeiten des Exkurs-Zwischenraums und nach Vereinbarung

muargalerie.de/index.php/als-wir/

 

Ausstellung
von Jana Mila Lippitz

 

  • Bisherige Aufführungen
  • 22.5.2012, Muar-Galerie im Exkurs-Zwischenraum

 

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Americana

24. Februar 2012. Ich bin in Amerika. Ende meines Essayprojekts. Ende des Romans.


Projekt
von Bettina Rychener

 

  • Bisherige Aufführungen
  • 10.6.2012, Theatermaschine 2012 Essayabend , zwischenraum, Bahnhofstraße 44
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Amerika

Der sechszehnjährige Karl Rossmann kommt nach Amerika - doch das nicht ganz freiwillig. Seine Eltern schicken ihn in die Neue Welt, weil ihn ein Dienstmädchen verführt und ein Kind von ihm bekommen hatte. Nun steht der junge Vater heimat- und ziellos im Hafen von New York. Das Land der unbegrenzten Möglichkeiten zeigt sich wenig gastlich, der Wunschort erweist sich als ein gewaltiger Markt der Waren und Finanzen. Gerechtigkeit ist hier ein Fremdwort.
Der Roman ist als ein Stationendrama angelegt. Jedes Kapitel zeigt ein neues Millieu. Dabei stürzt Karl Rossmann die soziale Leiter immer weiter hinab. Was im Hause des reichen Onkels hoffnungsvoll beginnt, endet in Gesellschaft von Ganoven und Prostituierten. Die Deklassierung vollzieht sich mit einer Zwangsläufigkeit. wie man sie auch aus anderen Texten Kafkas kennt. Offensichtlich war AMERIKA für Kafka Utopie und Albtraum zugleich: Der eine macht sein Glück, der andere verliert alles. Das ewige Lebens-Roulette.

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eine Produktion des Stadttheaters Gießen
www.stadttheater-gießen.de

 

Inszenierung
von Christian Fries | eine Produktion des Stadttheaters Gießen | nach dem Roman von Franz Kafka | Bühnenfassung von Christian Fries | mit Mirjam Sommer, Corbinian Deller (ATW), Lukas Goldbach und Milan Pešl | Bühne und Kostüme: Marion Eiselé | Video: Stephanie Kayss und Philipp Karau (ATW) | Dramaturgie: Matthias Schubert | Regieassistenz und Abendspielleitung: Benedikt Grubel (ATW)


Bisherige Aufführungen

  • 19.10.2012, Stadttheater Gießen | TiL-Studiobühne
  • 16.11.2012, Stadttheater Gießen | TiL-Studiobühne
  • 1.12.2012, Stadttheater Gießen | TiL-Studiobühne

 

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Amischlampe

Amerikaner in Gießen und der Zigarettenwahn beginnt. Wird Pete es schaffen?
Der Kurzfilm erzählt von schönen Frauen, dem Leben in der Rose und anderen Katastrophen.
So scheint Gießen ein wichtiger Brennpunkt gewesen zu sein...

 

Film
von Ruby Behrmann

 

Bisherige Aufführungen

  • 10.6.2012, Theatermaschine 2012 Essayabend , zwischenraum, Bahnhofstraße 44
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ANALOG AVATAR

ANALOG AVATAR

“Was die Besichtigung der Stadt anging, so dachte er nicht einmal daran,

da er zu jener Rasse von Engländern gehörte, die die Länder,

durch die sie kommen, von ihren Dienstboten besichtigen lassen.”

Jules Verne, Reise um die Welt in 80 Tagen, 1873

Kann man an Stelle eines Anderen reisen? Kann man jemanden an seiner Stelle auf die Reise schicken? Kann man als Person ein Avatar sein, jenseits der Welten des Internet? Wie wäre es, eine Person die Unternehmungen analog machen zu lassen, die man sonst nur virtuell erlebt?

Johanna war in Santiago de Chile und hat sich von Anderen Tagesabläufe schreiben lassen, sich in jeder ihrer Unternehmungen von den Wünschen und Zielen ihrer Auftraggeber abhängig gemacht. Sie hat jeden Ausflug dokumentiert und Fotos geschossen. Sie hat Gespräche aufgezeichnet, Objekte gesammelt und alles nach Deutschland mitgebracht. In einer Performance stellt Johanna die Ergebnisse vor und sucht nach Antworten auf die Fragen:

Kann man nicht nur seine Arbeit, sondern auch seine Genüsse delegieren? Wer hat dann was davon? Wie gibt man ein stellvertretend erlebtes Ereignis an dessen Urheber zurück? Und was hat das mit Theater zu tun?

 

Performance
von Eine Lectureperformance von und mit Benedikt Bernstorff, Johanna Castell, Johanna Gagern und Katharina Kellermann.


Bisherige Aufführungen

  • 11.2.2012, Fleetstreet Theater Hamburg
  • 25.2.2012, Sophiensaele Berlin (Hochzeitssaal)
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ANIMOT – eine wissenschaftliche Choreografie (Arbeitsstand)

Die in der philosophischen Tradition verankerte Dichotomie von Mensch und Tier
stellt dem vernunftbegabten Subjekt ein – den Logos entbehrendes – homogenes „Tier“ gegenüber.
Sie begründet damit eine logozentrische Herrschaftsposition des Menschen, dessen potenzielle Animalität ausgelöscht wird. Derrida unterläuft diese gewaltsamen Zugriffe von Sprache und Denken, indem er ein neues Wort einführt: ANIMOT. Es zeigt, dass die Rede von „dem Tier“ nur ein Wort (mot) ist, und gibt homophon zu hören, dass es „Tiere“ (animaux) nur im Plural gibt (Derrida, Jacques. L'animal que donc je suis. Editions Galilée, 2006).

Die Struktur des Abends bemächtigt sich der Struktur des Experiments. Ziel ist jedoch nicht das ,Quod erat demonstrandum’, sondern der Versuch, durch Kombination verschiedener Ausdrucksmittel, Annahmen zu befragen. So führt das Experiment weniger zum Beweis einer These, sondern vielmehr zu neuen ‚blinden Flecken’, die als Ausgangspunkte für weitere Versuchsanordnungen dienen können.

Dazwischen geben wir unserer Sehnsucht nach „Ungebrochenheit“ Raum, die wir – als Bild oder Behauptung – in unserem kollektiven kulturellen Gedächtnis vermuten.

Ob das Laboratorium – das souverän erstellte „Holodeck“ – die beherrschbare Zone ist, oder ob es sich mit seinem eigenen Willen Bahn bricht, werden wir sehen.

 

 

Projekt
von und mit Annett Lang (ATW), Corbinian Deller, Hanke Wilsmann (ATW)


Bisherige Aufführungen

  • 11.7.2012, Alte Probebühne, Institut für Angewandte Theaterwissenschaft
  • 25.8.2012, Gießen, Hardthof/ARThof

 

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ArteFakt

Durch die Kraft von sechsundsechzig
umgekehrten Pentagrammen
zeigen unecht oder echt sich
Teile, die vom Ganzen stammen.
Formel aus der Zeiten Nacht
bist du's, zeige deine Macht!
Unter Blitz und Flamme
füge dich zusammen!
Achtung! - Fertig! - ArteFakt!

Wir beschäftigen uns mit dem zur Kunst/zum Wertgemachten.
Kunstdefinitionen können anhand von Poetiken und Institutionen gegeben werden.
Eine Institution wäre der Kunstmarkt oder eine Galerie. Eine Poetik wäre die des Aristoteles oder das Manifest der Surrealisten.
Poetiken geben Auskunft über die Produktionsweise sowie die formal und ästhetische Beschaffenheit von Kunst.
Institutionen bestimmen: Das ist Kunst und können dem Kunstwerk auch einen Wert geben. Er kann durchaus auch ein ideeller Wert sein, aber am Ende steht ein materieller, ein Preis.

Die Installation ArteFakt sucht nach der "Weltenformel" des Kunstbetriebes, nach dem Zauberspruch der uns das wertvollste Kunstwerk erschaffen lässt.

Es wird größtenteils schwarz/weiß und ein wenig Licht kommt aus der leeren Mitte.

weitere Informationen und Öffnungszeiten: www.muargalerie.de


Installation
von Hanke Marei Wilsmann und Melchior B. Tacet


Bisherige Aufführungen

  • 14.1.2012, Vernissage, Muar - Galerie für andere Räume, Bahnhofstraße 44, Gießen
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Bartleby oder Sicherheit ist ein Gefühl

„Ich möchte lieber nicht“, sagt Bartleby der Schreiber aus Herman Melvilles gleichnamiger Erzählung, wenn er zu Tätigkeiten aufgefordert wird. Der rätselhafte junge Mann ist Kopist in einer Anwaltskanzlei. Zunächst fällt er noch durch stillen schweigsamen Fleiß und höfliche Zurückhaltung auf, beginnt dann, kompromisslos seiner innersten Überzeugung folgend, sich weder für noch gegen einen angebotenen Lebensentwurf zu entscheiden. Er entscheidet sich für überhaupt nichts, nicht einmal fürs Essen, mit der Folge, dass er verhungert. Damit wird er zum Bild der größtmöglichen Erfüllung von Freiheit und ihrer Perversion zugleich. „I would prefer not to“, heißt die Formel, mit der er freundlich und sanft sich das Weltbild aller erschüttert, die ihm begegnen.

„Großes Theater auf der kleinen Bühne des Schauspielhauses. Bartleby oder Sicherheit ist ein Gefühl ist eines der besten Stücke der auslaufenden Spielzeit am Schauspielhaus. [...] Harmloser als mit einer Gesangseinlage aus dem Musical Elisabeth kann ein großes Theaterstück kaum beginnen. Und so ist es irgendwie lustig und irgendwie auch sehr rührend, wie Katharina Klar mit ihrer inbrünstigen Interpretation des geschmacklosen Gassenhauers "Ich gehör nur mir" den Abend eröffnet. Und irgendwie ist das auch noch sehr passend. Denn im chaotischen Kosmos unserer Zeit ist das permanente Beharren auf das eigene Selbstbewusstsein lebensnotwendig geworden. Und Regisseur Boris Nikitin, der nach "Der Fall Dorfrichter Adam" zum zweiten Mal Regie am Schauspielhaus führt, schaffte es, diese Autopoiesie virtuos zu inszenieren. [...] Katharina Klar zeigt ihr ganzes Talent und Können und schreit sich ein wildes Konglomerat von Zitaten, Ideen und Anarchismen von der Seele. Aus ihrem Gebrüll über die Unmöglichkeit eines richtigen Lebens im falschen, die Paradoxien der Selbstbestimmung und die Katastrophe des Protests, der inzwischen vollkommen unmöglich geworden ist, ergibt sich ein fesselnder Einblick in die Schizophrenie einer ganzen Generation, der zumindest erahnen lässt, warum so viele ‚dagegen‘ sind und noch einmal genau so viele dagegen sind, dagegen zu sein.“
(Michael Thurm, FAZIT)

 

Performance
von Konzept & Regie: Boris Nikitin Darsteller & Texte: Katharina Klar, Lorenz Kabas Konzept & Ausstattung: Matthias Meppelink Dramaturgie: Regula Schröter Regieassistenz: Martina Neu


Bisherige Aufführungen

  • 10.5.2012, Premiere , Schauspielhaus Graz
  • 19.5.2012, schauspielhaus Graz
  • 29.5.2012, Schauspielhaus Graz
  • 6.6.2012, Schauspielhaus Graz
  • 16.6.2012, Schauspielhaus Graz
  • 9.10.2012, Schauspielhaus Graz
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Berlin Calling

BERLIN CALLING zeichnet ein Musikerporträt in der Großstadt von heute, handelt von Kunst und Wahnsinn, Rausch und Ekstase, von Hoffnung und Zukunft, Freundschaft und Familie, von Musik und der Lust am Leben – und natürlich von der Liebe.
Es ist ein Porträt der Zeit, ein Sittengemälde, eine Sozialstudie. Der meist selbstzerstörerische Kampf des Künstlers wird zur Metapher für eine Generation. Mit der Uraufführung von BERLIN CALLING bringen wir den Soundtrack einer Generation auf die Bühne. Es ist die Geschichte eines leidenschaftlichen, eigenwilligen Helden der Nacht, dem fast jeder von uns nachts im Badezimmerspiegel gute Nacht gesagt hat.


Inszenierung
von Stück nach dem Film von Hannes Stöhr


Bisherige Aufführungen

  • 17.2.2012, Bühnen der Stadt Gera / Bühne am Park
  • 20.2.2012, Bühnen der Stadt Gera / Bühne am Park
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BIG BANANA

BIG BANANA ist eine Fabrik, dort wird gearbeitet. In unterschiedlichen Produktionsabschnitten werden verschiedene Dinge hergestellt. Die Produktpalette reicht von Konsumartikeln über Dienstleistungen bis zu Werbung, womit sich der Raum immer weiter füllt.

Durch die Fabrik werden Führungen angeboten. Unser Spezialist weiß, wovon er spricht; er erläutert die ablaufenden Prozesse, bespricht die Produkte und beanwortet Fragen.

Irgendwann ist das Ende der Produktion gekommen: aus all den Produkten, den Apparaten und Produktionsstraßen wird eine riesige Banane errichtet. BIG BANANA, das absolute Endprodukt.

ANMELDUNG für die Führungen unter www.bigbanana.eu
Ort: Ringlokschuppen Mülheim Ruhr / Dezentrale (Leineweberstraße 15-17)
www.ringlokschuppen.de

Eine Produktion vom Big Banana-Team. In Koproduktion mit Ringlokschuppen Mülheim. Gefördert von der Stiftung Kulturhauptstadt Ruhr.2010, dem Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein – Westfalen und der Hessischen Theaterakademie. Mit freundlicher Unterstützung der SWB Mülheim.

 

Installation
von Arne Salasse und Ruth Schmidt / Team: Alexander Buers, Jos Diegel, Kathrin Ebmeier, Angela Harter, Christopher Krause, Fabian Passarelli, Arne Salasse, Ruth Schmidt

 

Bisherige Aufführungen

  • 24.11.2012, Mülheim an der Ruhr
  • 25.11.2012, Mülheim an der Ruhr
  • 25.11.2012, Mülheim an der Ruhr
  • 1.12.2012, Mülheim an der Ruhr

 

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Breaking News

Breaking News - Installation im Rahmen BÜCHNER International 22.-30.06.2013

 

Nachrichtenbilder suggerieren dem Empfänger für die kurze Zeit ihrer Ausstrahlung ein
unmittelbares Verhältnis zu Zeit und Raum ihres Dargestellten. Noch stärker gilt dies für
Nachrichtenformate, die jederzeit und online verfügbar sind. Wir können beobachten, dass sich das Format der NoComment - Nachrichten zunehmender Beliebtheit erfreut. Diese unkommentierten Ausschnitte, versehen mit Ort und Zeitangabe, evozieren in noch stärkerem Maße Authentizität, als der Reporter in der Live – Schaltung. In gleichem Maße aber versetzen diese Embleme den Empfänger in die Position des Rätselnden, der sich seiner Gegenwart selbst gewiss zu sein hat. Sie kontextualisieren nicht über das Abgebildete hinaus, noch geben sie ihre Quelle preis. Dieser ambivalente Charakter wissender Unwissenheit, der den Betrachter als stummen Zeugen zurück lässt, ist Teil unserer künstlerischen Auseinandersetzung.

Zu Beginn dieser Auseinandersetzung jedoch steht die Frage: Was ist ein Bild und was vermag es?
Seit Jahrtausenden gibt es die Gegenüberstellung zweier Konzepte: Das des Schattenbildes und das des Spiegelbildes. Der Schatten ist mit dem, was er zeigt, sicher nicht zu verwechseln. Er sieht dem, der ihn wirft, mindestens so unähnlich wie ähnlich. Er zeigt nur, dass ein Körper im Raum ist. Die Legende der Erfindung der Malerei erzählt von einer Frau, die den Schatten ihres Mannes an der Wand abzeichnete, bevor er kurz darauf im Krieg stirbt. Es bleibt nichts Ähnliches, aber immerhin bleibt etwas, ein Zeichen. Das Spiegelbild hingegen lädt ein, dass man es mit dem Leben verwechsle. Es zeichnet aus, dass man es nicht nur für ein Zeichen hält, sondern sagt, es ist mehr als das. Ein Bild, dem man die ganze metaphysische Kraft und den Glauben unserer Kultur zubilligt.

In unserer Installation Breaking News arbeiten wir auf vielfältige Weise mit diesen zwei Konzepten.
Wir scannen tagesaktuelle NoComment - Filme verschiedener Nachrichtenagenturen ein und
projizieren diese auf eine mehrteilige, durch Motoren in Rotation versetzte Spiegelfläche und damit an die Wände des Raumes. Durch den Scanvorgang erhalten wir farblose Bilder, in denen sich die Bewegungen, sowohl des bewegten Bildes, als auch die des Scanner eingeschrieben haben. Durch die nachträgliche Projektion werden diese Bilder wieder durch eine virtuelle Kamerafahrt und durch die sich bewegenden Spiegel in Bewegung versetzt. So wird der Raum zu einer Art Jenseits, zur Kehrseite, zu einer Schattenwelt der tagesaktuellen Nachrichtenbilder. Das Projizierte, teilweise noch zu erkennen, nur in seiner Gesamtheit nicht mehr auszumachen, führt die emblematische Beziehung ad absurdum. Dem Prozess der Re - konstruktion des Inhalts, der projizierten Bilder, geht nun, eine in Gänze unmögliche, Re - konstruktion des Signifikanten voraus.

Gefördert durch Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main, Evonik Industries AG, Zentrum für Medien und Interaktivität Giessen, Hessische Theaterakademie, Institut für Angewandte Theaterwissenschaften, Festival Büchner International

Ort: EG Commerzbankfiliale Johannesstraße 17 in Gießen

www.schoenberg-company.de

 

Installation
von Schoenberg-Company: Philipp Bergmann, Matthias Schönijahn


Bisherige Aufführungen

  • 15.4.2012, ATELIERFRANKFURT e.V. Hohenstaufenstraße 13-25 60327 Frankfurt am Main
  • 16.4.2012, ATELIERFRANKFURT e.V. Hohenstaufenstraße 13-25 60327 Frankfurt am Main
  • 17.4.2012, ATELIERFRANKFURT e.V. Hohenstaufenstraße 13-25 60327 Frankfurt am Main
  • 18.4.2012, ATELIERFRANKFURT e.V. Hohenstaufenstraße 13-25 60327 Frankfurt am Main
  • 19.4.2012, ATELIERFRANKFURT e.V. Hohenstaufenstraße 13-25 60327 Frankfurt am Main
  • 20.4.2012, ATELIERFRANKFURT e.V. Hohenstaufenstraße 13-25 60327 Frankfurt am Main
  • 21.4.2012, ATELIERFRANKFURT e.V. Hohenstaufenstraße 13-25 60327 Frankfurt am Main
  • 21.4.2012, ATELIERFRANKFURT e.V. Hohenstaufenstraße 13-25 60327 Frankfurt am Main
  • 22.6.2013, EG Commerzbankfiliale, Johannesstraße 17, Gießen
  • 22.6.2013, EG Commerzbankfiliale Johannesstraße 17 in Gießen

 

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Brolumanti - Audioessay an einem, der mit sich selbst spricht

Ich bin 79 Jahre alt. Der Tod wirft seine Schatten voraus. Die Konzentrationsfähigkeit schwindet. Aber was mache ich mit meinen unvollständigen Gedanken, die ich weitergeben sollte? Ich denke, also bin ich. Wenn Denken für ihn Leben ist, so stirbt er mit jedem Vergessen ein Stück mehr. Erinnerung und Annäherung an einen sterbenden Denker.

 

Hörspiel
von Anna Krauß


Bisherige Aufführungen

  • 10.6.2012, Theatermaschine 2012 Essayabend , Institut für Angewandte Theaterwissenschaft, A 118
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Burning Beasts

Performative Installation im öffentlichen Raum vor dem Frankfurter Kunstverein und auf der Dom-Römer-Achse

Einrichtung der Installation ab Montag, den 13.Februar 2012

Freitag, 17. Februar 2012, 19.00 Uhr (Performance-"try out" in der Installation)
Samstag, 18. Februar 2012, 19.00 Uhr (Performance in der finalen Installation)

Startpunkt: jeweils vor dem Frankfurter Kunstverein

"Burning Beasts" erkundet im öffentlichen Raum die Grenzen und Ikonen der Überschreitung öffentlicher Ordnung. Was ist zu tun angesichts der weltweiten Unsicherheiten über die politische und gesellschaftliche Zukunft? Die Stimme erheben? Kollektiv das Sprechen verweigern? Oder brennende Biester sprechen lassen? "Burning Beasts" ist eine temporäre performative Installation im öffentlichen Raum Frankfurts. Die Performance findet statt in Kooperation mit den Studenten des Instituts der Angewandten Theaterwissenschaften der Universität Gießen.

"Burning Beasts" ist eine Kooperation des Instituts der Angewandten Theaterwissenschaften der Universität Gießen und "theatercombinat", Wien und wird unterstützt durch das Künstlerhaus Mousonturm und DHL Trade Fairs & Events GmbH.

 

Tanzprojekt
von Günther Auer, Claudia Bosse, Gregor Glogowski, Nele Jahnke, Meret Kiderlen, Elisabeth Lindig, Arne Schirmel, Marco Tölzer, Catherine Travelletti

 

Bisherige Aufführungen

  • 17.2.2012, Frankfurter Kunstverein
  • 18.2.2012, Frankfurter Kunstverein
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t. theisen und k. ebmeier sprechen seit letztem sommer über institutionen. und institutionskritik. Und die kritik an den institutionen der institutionskritik. und früher oder später, vielleicht gegen herbst, wollten wir etwas aus der institution universität entführen und der kunst einpflanzen. nicht ohne etwas anderes der kunst zu entreißen und es in der universität zu suchen. gefunden haben wir: hausarbeiten und gespräche. wir nahmen unsere gespräche nun auf. so im winter. und redeten unter anderem über: institutionen, gespräche, institutionalisierungen, f. breithaupt, kunst, relational aesthetics, zwischenraum, h. arendt, tiqqun, universität, j.lacan, hausarbeit, la jeune-fille, denken, installation, monster, kontingente emergenz, kapitalismus, kritik, m. foucault, j. Derrida. und vor allem darüber, wie wir uns „jetzt“ im 21.jahrhundert, vielleicht als generation/prekariat/klasse/netzwerk zu diesen positionieren. sollten. könnten. nun ist es frühling.
und wir schreiben eine hausarbeit. die gelesen werden soll. weil wir ihre dramaturgie aus unseren
gesprächen entwickelt haben. weil sie kunst ist. weil wir wieder für implizite leser_innen und nicht
für implizite nicht-leser_innen schreiben wollen. weil unsere gespräche öffentlich gemacht werden.
in videos und in einem text. in institutionen und in form von institutionalisierungen. als stück. zwischen performance und installation, zwischen bildender und darstellender kunst, als praktische theorie, als ein gesprächsbeitrag zu künstlerischen und akademischen handlungsmöglichkeiten im 21. jahrhundert.

 

Projekt
von Tessa Theisen, Katrin Ebmeier

 

Bisherige Aufführungen

  • 7.6.2012, Theatermaschine 2012 , Institut für Angewandte Theaterwissenschaft, Keller
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Das Unterfangen von Frau S.

Rein mit der Welt in die Stube und zugeschlossen.
Je mehr desto besser. Und jeden Tag eine Sache hinzu. Oder mehr.
Bis oben unters Dach. Damit uns nichts verlorengeht.
Damit nie etwas verloren geht.

 

Projekt
von Franz-Xaver Mayr, Lea Vanessa Rudolph, Gesa Luisa Bering, Miriam Rehling, Maren Wiese, Nele Stuhler, Ruby Behrmann, Sonja Risse


Bisherige Aufführungen

  • 8.6.2012, Theatermaschine 2012 , Institut für Angewandte Theaterwissenschaft, Probebühne