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Die Hessische Theaterakademie solidarisiert sich mit den Forderungen der Budapester Studierenden und der Kolleg:innen aus Lehre und Forschung nach Erhalt der Autonomie der Budapester Universität für Theater- und Filmkunst

 

Das Institut für Angewandte Theaterwissenschaft solidarisiert sich als Teil der Hessischen Theaterakademie mit den Forderungen der Budapester Studierenden und der Kolleg:innen aus Lehre und Forschung nach Erhalt der Autonomie der Budapester Universität für Theater- und Filmkunst.

Seit September wird die Theater- und Filmhochschule in Budapest von einem Kuratorium geleitet, das von der ungarischen Regierung um Viktor Orbán eingesetzt wurde. Damit soll der Regierungseinfluss auf die Kulturszene ausgeweitet werden; die alte Führung der Hochschule wurde entmachtet. Auf diese Weise entzieht die ungarische Regierung der angesehenen Budapester Universität für Theater- und Filmkunst ihre Unabhängigkeit. Fast das gesamte Lehrpersonal ist zurückgetreten, während die Studierenden protestieren. Rund 250 von ihnen haben die Hochschule nun deswegen besetzt. Mit ihrer Aktion fordern sie eine Garantie für Autonomie in der Lehre und Forschung; ein Verlust der Selbstbestimmung sei von studentischer Seite nicht hinnehmbar.

So wie es die Freiheit des künstlerischen Ausdrucks erfordert, dass Künstler:innen unabhängig und frei von staatlicher Zensur, politischer Einmischung oder Druck nichtstaatlicher Akteure sind, so erfordert eine zeitgenössische akademische Praxis politische Unabhängigkeit und institutionelle Autonomie der Universitäten. Dieses jüngste Beispiel der Missachtung der Meinungsfreiheit in Ungarn zeigt, wie dringend die EU-Institutionen handeln müssen, um autokratischen Tendenzen der Einflussnahme auf akademische Lehre und Forschung entgegenzuwirken.