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Aktuelle Projekte des Lehrstuhls

BKM-Projekt: „Literatur und Gedächtnis – Zur Inszenierung von Erinnerung in der Literatur der Russlanddeutschen vor und nach 1989“


Das Projekt, das vom Staatsministerium für Kultur und Medien finanziert wird, geht einem nicht nur in der Literatur- und Kulturwissenschaft bislang weitgehend unbekannten Kapitel der deutschen Kulturgeschichte des 20. Jahrhunderts nach: Dem Schicksal der Russlanddeutschen in der Stalin-Ära und der Sowjetunion. Krieg, Vertreibung, Deportation und Gulag gehören zu einer gemeinsamen Erfahrung in russlanddeutschen Familien bis in die Gegenwart und prägen die Erinnerungskultur. Unter Einbeziehung neuester kulturwissenschaftlicher Ansätze untersucht das Projekt, ob und inwieweit sich diese Leiderfahrungen in der Literatur der Russlanddeutschen niedergeschlagen haben und welche Rolle den literarischen Texten im Kontext des kulturellen Gedächtnisses zukommt. Es steht in diesem Rahmen die Frage,  mit welchen narrativen Verfahren marginalisierte und ausgeschlossene Erfahrungen über die Literatur in die Erinnerungskultur eingespeist werden. Zwar existieren grobe Längsschnitte zur russlanddeutschen Literatur, es fehlen jedoch dezidierte analytische Arbeiten zu den unterschiedlichen Gattungen bzw. Textsorten, insbesondere von der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts bis in die Gegenwart. Das Projektteam forscht zudem in russischen Archiven nach verschollenen Manuskripten und Lebensspuren von Schriftstellern, die während der Stalinzeit im Gulag verschwanden. Autoren- und Zeitzeugengespräche ergänzen die Projektarbeit. Langfristig ist geplant, eine Edition mit ausgewählten Texten der russlanddeutschen Literatur zu erarbeiten.

 

 

Im Rahmen des Projekts fand am Germanistischen Institut der JLU Gießen vom 22. – 24. September 2014 ein internationales wissenschaftliches Kolloquium statt.

Programm

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bericht der Gießener Allgemeinen Zeitung über das Projekt vom 19.9.2014.

 

 Filmclip zur Tagung

 

 

Institutspartnerschaft der Alexander von Humboldt Stiftung Gießen – Wrocław

 

Forschungskooperation zwischen dem

Lehrstuhl für Neuere Deutsche Literatur und Germanistische Literatur- und Mediendidaktik des Germanistischen Instituts der Justus-Liebig-Universität Gießen (Prof. Dr. Carsten Gansel)

und dem

Lehrstuhl für Deutsche Literatur nach 1945 des Instituts für Germanische Philologie der Universität Wrocław (Prof. Dr. hab. Tomasz Małyszek/ Dr. hab. Monika Wolting)

 

Beide Lehrstühle und die daran beteiligten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Doktoranden werden in den Jahren 2016-2019 ein gemeinsames wissenschaftliches Projekt zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur realisieren. Über gemeinsame Workshops und Tagungen besteht die kontinuierliche Möglichkeit des wissenschaftlichen Austausches. Ausgehend von bisherigen Forschungen in Gießen zu Literatur und Gedächtnis sowie zur ‚Kategorie Störung’ werden – neben aktuellen Entwicklungstendenzen – insbesondere Fragen der Grenzüberschreitung, Provokation und Irritation in der deutschsprachigen Literatur nach 1945 und 1989 diskutiert. In diesem Kontext spielen auch Aspekte der literarischen Traumadarstellung eine Rolle wie auch der Verarbeitung von schockhaften Primärerfahrungen.

An dem Projekt sind folgende Mitarbeiter und Doktoranden beider Lehrstühle beteiligt:

 

Prof. Dr. Carsten Gansel (Leiter der Institutspartnerschaft und Projektleiter)

Prof. Dr. hab. Tomasz Małyszek (Leiter der Institutspartnerschaft)

Dr. hab. Monika Wolting (Projektleiterin)

Dr. Norman Ächtler (Projektmitarbeiter)

Dr. Agnieszka Kodzis-Sofińska (Projektmitarbeiterin)

José Fernández Pérez, MA (Projektmitarbeiter)

Mgr. Anita Jonczyk (Projektmitarbeiterin)

Mgr. Robert Jonczyk (Projektmitarbeiter)

Mgr. Małgorzata Marciniak (Projektmitarbeiterin)

Mike Porath, MA (Projektmitarbeiter)

Julian Wessel, MA (Projektmitarbeiter)