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Mediävistik

1. Profil/Gegenstände des Wahlpflichtbereichs Mediävistik:

Die germanistische Mediävistik (abgeleitet von der Epochenbezeichnung medium aevum = Mittelalter) behandelt die deutschen Sprachen bzw. Sprachstufen und Literaturen des Mittelalters und der Frühen Neuzeit bis ca. 1600. Dies umfasst das Althochdeutsche und Altsächsische, das Mittelhochdeutsche und Mittelniederdeutsche sowie das Frühneuhochdeutsche und berührt auch das Westjiddische. Das Spektrum der Literatur in diesen Sprach(stufen) reicht von Glossen, Gebrauchstexten und Bibelübersetzungen bis hin zu höfischen Romanen, Fastnachtspielen, bitteren Satiren und Flugblättern. Die mittelalterliche und frühneuzeitliche Literatur zeigt zum Teil deutlich – und für uns aus der kritischen Distanz oft leichter erkennbar als moderne Literatur – eine Wechselwirkung zwischen der Literatur, der politischen und sozialen Geschichte, der Philosophie, Theologie und Kunstgeschichte, v.a. aber auch der Strukturen literarischer Förderung und der Medien. Zudem ist sie eine Literatur, die grundsätzlich immer vor dem Hintergrund der Zweisprachigkeit (Deutsch-Latein) oder Mehrsprachigkeit steht und die von dem kontinuierlichen kulturellen Austausch in Europa lebt und diesen befördert.

Gießener 'Iwein'-Handschrift (c) UB Gießen

Der Wahlpflichtbereich „Mediävistik“ im MA Germanistik vermittelt fundierte Kenntnisse der verschiedenen Epochen der mittelalterlichen deutschen Literatur und führt die Studierenden an aktuelle Forschungsfragen der Mediävistik heran. Ziel ist es, den Studierenden die Basis für eine weitere wissenschaftliche Qualifikation in der germanistischen Mediävistik oder für eine berufliche Tätigkeit in kulturellen Institutionen mit mittelalterlichem Schwerpunkt (Archiven, Forschungsbibliotheken, Museen), im Stadtmarketing mittelalterlicher Städte oder in Verlagen mit mediävistischem Programm zu schaffen.


2. Studienverlauf/ Modulstruktur:

  • Sprache und Medien im deutschen Mittelalter
    (zwei Seminare: eines mit sprachhistorischem, eines mit überlieferungsgeschichtlichem Schwerpunkt)
  • Anfänge: Deutsche Literatur und Sprache im 7.–11. Jh. (zwei Seminare)
  • Höfische Zeit: Deutsche Literatur und Sprache im 12.–14. Jh. (zwei Seminare)
  • Umbrüche: Deutsche Literatur und Sprache im 15.–16. Jh. (zwei Seminare)

 



Beratung:

Professur für Deutsche Literaturgeschichte (Schwerpunkt Mittelalter/ Frühe Neuzeit)