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Lesung und Gespräch mit Helena Urán Bidegain und Laura Restrepo, 20.01.2021

Lesung und Online-Gespräch mit Laura Restrepo und Helena Urán Bidegain zum Thema „Literatur und Trauma des bewaffneten Konflikts in Kolumbien“. Die Veranstaltung wurde zusammen mit dem Instituto CAPAZ durchgeführt und fand am 20.01.2021 um 20:00 Uhr statt. Sie wurde vom Spanischen ins Deutsche live übersetzt und jeweils auf dem Youtube Kanal des Instituto CAPAZ (Spanisch) bzw. der Justus-Liebig-Universität Gießen (Deutsch) gestreamt. Link zum JLU-Stream:

https://youtu.be/p-D-YSmOdWM

Im Mittelpunkt der digitalen, simultan übersetzten Veranstaltung stand die Präsentation des Buches Mi Vida y El Palacio (erschienen im November 2020) von Helena Urán Bidegain. Als zehnjähriges Mädchen hat sie den Tod ihres Vaters bei der Besetzung des Justizpalasts in Bogotá durch eine Guerilla-Organisation und der anschließenden Rückeroberung durch das Militär im November 1985 erlebt. In ihrem autobiographischen Text setzt sie sich mit der jahrzehntelangen quälenden Suche nach Klärung und Eingestehen der Verantwortlichkeiten für den Tod des Vaters, nach Wahrheit und nach Anerkennung für die Würde der Opfer und ihrer Angehörigen auseinander.

Kommentiert und begleitet wurde die Lesung von der renommierten kolumbianischen Schriftstellerin Laura Restrepo. Laura Restrepo setzt sich nicht nur in ihren fiktionalen und journalistischen Werken über Jahrzehnte hinweg immer wieder mit dem längsten bewaffneten Konflikt Lateinamerikas und der Umsetzung des Friedensvertrags von 2016 auseinander, sondern war 1984 auch Mitglied der Kommission, die im Auftrag der Regierung Belisario Betancur mit der Guerilla-Organisation M-19 Friedensverhandlungen führte.