Christiane Volk berichtet
Welchen Studiengang und welche Fächer hast Du studiert? |
||||||||
Ich habe „Neuere Fremdsprachen“ mit der Fächerkombination Englisch (HF), Spanisch (1. NF) und Didaktik der englischen Sprache = EFL/ESL (2. NF) studiert. |
||||||||
Welche Praxiserfahrungen hast Du während dem Studium gesammelt? |
||||||||
Während meines Studiums habe ich als Assistentin einer Rechtsanwältin, als Lehrkraft für Englisch, Spanisch und Deutsch an verschiedenen Instituten, als Dolmetscherin auf Messen und als Übersetzerin gearbeitet. (Die Qualifikation des Übersetzers und Dolmetschers für Wirtschaftsenglisch habe ich über die IHK Wiesbaden während des Studiums erworben.) Außerdem habe ich noch verschiedene Nachhilfejobs im Fach Englisch gemacht und auf Bierfesten und in Cafés gearbeitet. |
||||||||
Wo warst Du im Auslandssemester, und welche Erfahrung hast Du von dort mitgenommen bzw. was hast Du dort gelernt, das Dir im Beruf weiterhilft? |
||||||||
Ich war in Minneapolis (MN) an der U of M – ich hatte mir das alleine organisiert und war als Einzige aus der JLU dort. Das würde ich auch jederzeit wieder so machen. Denn wenn man in einer Gruppe deutscher Studenten ins Ausland geht, spricht man sowieso untereinander nur Deutsch. Das wollte ich unbedingt umgehen und so war ich dort gezwungen, durchgehend Englisch zu reden und konnte mich in die Sprache gut einleben. Außerdem war ich danach noch ein Semester über ERASMUS in Salamanca, Spanien. Ich finde, dass ich sowohl die englische als auch spanische Sprache vielschichtiger und genauer gelernt habe. Und im Auslandssemester konnte ich meine interkulturelle Kompetenz deutlich ausbauen. Ich wurde im Kontakt mit Menschen aus anderen Ländern umsichtiger und insgesamt viel toleranter. |
||||||||
Was sind Deine Aufgaben bei Deinem derzeitigen Arbeitgeber? |
||||||||
Ich unterrichte derzeit an einer Berufsschule Englisch und in der Oberstufe Spanisch. |
||||||||
Findest Du, dass Dich das Studium gut auf Deinen Beruf vorbereitet hat? |
||||||||
Geht so. Die Tatsache, dass ich mich am Ende meines Studiums „Diplom-Fremdsprachenlehrerin“ nennen durfte, aber von anderen Sprachenlehrern mit L2 bzw. L3-Studium nicht ernst genommen wurde, hat mich in staatlichen Schulen immer als Lehrerin zweiter Klasse dastehen lassen. In der freien Wirtschaft war ich als Sprachendozentin lange Jahre gezwungen, von Institut zu Institut zu tingeln, um hier und da jeweils 2, 3 oder 4 Stunden Unterricht zu erteilen – unterm Strich war das für mich sehr beschwerlich: viel Planerei, viel Koordination, und dazu kam, dass die Beschäftigungsverhältnisse immer auf Honorarbasis liefen und ich als „Quasi-Selbständige“ geführt wurde. Das hieß, dass ich meine Einnahmen selbst versteuern musste und auch selbst Krankenversicherung bezahlen musste und viel im Auto unterwegs war. Unter dem Strich blieb mir das Gehalt einer Reinigungskraft. Aus diesem Grunde habe ich dann einen „Quereinstieg als Lehrkraft für Englisch und Spanisch“ gemacht und noch mal drei Jahre lang im Seminar in Braunschweig die Qualifikation des L3-Studiums (für Staatliche Schulen) erworben, quasi ein Kurz-Referendariat absolviert.
|
Vielen Dank, Christiane Volk, für Deinen Bericht!