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Michael Raible berichtet

Welchen Studiengang und welche Fächer hast Du studiert?

B.A. NFF: Anglistik, Lusianistik, Teaching English as a Foreign Language

M.A.: Sprachtechnologie und Fremdsprachendidaktik: Anglistik, Germanistik, Teaching English as an Foreign Language, Deutsch als Zweit- und Fremsprache

Welche Praxiserfahrungen hast Du während dem Studium gesammelt?

-Nachhilfe bei den Lernfüchsen

-Sprachkurse im Auftrag für die VHS Limburg-Weilburg sowie SKT-Schlaefke

Wo warst Du im Auslandssemester, und welche Erfahrung hast Du von dort mitgenommen bzw. was hast Du dort gelernt, das Dir im Beruf weiterhilft?

University of Leicester. V.a. habe ich von dort die andere Herangehensweise an das Studieren an sich gelernt, das deutlich stärker auf das Selbststudium setzt und damit verbunden habe ich meine Fähigkeit vertieft Dinge aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Das empfinde ich bin heute als eine der relevantesten Fähigkeiten für den Beruf, da es sehr hilft mein Gegenüber zu verstehen.

Was sind Deine Aufgaben bei Deinem derzeitigen Arbeitgeber?

Zentraler und wichtigster Punkt ist die Aus- und Weiterbildung sowie Begleitung der Fellows im Schuleinsatz und die datengetriebene Evaluation des Programms. Ich bin hauptverantwortlicher Ansprechpartner intern wie extern zu digitalisierten Ausbildungsformaten. Außerdem berate ich Mitarbeiter und arbeite sie in unsere digitalen Ausbildungssysteme ein. Hinzu kommt die strategische Beratung der Leitungsebene zu digitalen Aus- und Weiterbildungsformaten sowie die begleitende Evaluation und stetige Weiterentwicklung inkl. Budgetplanung dieses Bereichs. Als letzter Punkt die Gestaltung des Curriculums „Sprache vermitteln und fördern“.

Findest Du, dass Dich das Studium gut auf Deinen Beruf vorbereitet hat?

Ja. Sofern ein Studium das überhaupt kann, kann ich nur ja sagen. Ich habe eine wahnsinnig hilfreiche, vielseitige und gehaltvolle Ausbildung genossen, von der ich heute immer noch zehre und die ich gerne anwende. Natürlich erwirbt man im Studium aber neben aller Fachlichkeit immer auch Softskills und Arbeitstechniken, die für die meisten Arbeitgeber deutlich spannender sind, als der fachliche Inhalt. Geisteswissenschaftler haben z.B. in der Regel die Fähigkeit sich recht schnell auch fachfremd in Texte und Aufgabengebiete einzulesen; sie sind flexibel bzgl. des Hintergrundwissens, da sie auch hier oft deutlich offener Neuem gegenüber sind, als viele andere.

Worauf legt Deine Firma bei einem Vorstellungsgespräch besonders viel Wert?

Das kommt definitiv sehr auf die Position an. Wir sind sehr professionell und ziemlich anspruchsvoll bzgl. der Vorstellungsgespräche. Die wichtigsten Punkte sind aber dennoch immer die Leidenschaft und Begeisterung für das Thema Bildungsgerechtigkeit sowie die Identifikation mit den Werten.

Was spielt eine größere Rolle bei der Bewerberauswahl: gute Noten oder Arbeitserfahrung?

Engagement und Überzeugung. Ob nun durch Arbeitserfahrung, Ehrenamt oder sonst wie ist oft ziemlich egal. Ohne eine gesunde Portion Überzeugung und Idealismus ist es zugegebener Maßen recht schwierig. Wenn ich aber einen der beiden vorgegebenen Punkte wählen müsste, wäre es die Arbeitserfahrung.

Lohnt sich ein Masterstudium Deiner Meinung nach?

Auch das lässt sich pauschal nicht beantworten. Für Geisteswissenschaftler lohnt es sich sehr oft, da fast jeder einen hat und der Markt daher dermaßen überschwemmt davon ist, dass es ohne bestimmt schwierig sein kann. Es ist aber selten eine Voraussetzung für Berufe. Da hilft es sehr sich bei Xing und co einen Eindruck davon zu machen, wie der Arbeitsmarkt in dem Bereich aussieht.

Welchen Tipp, den Du während Deines Studiums selbst gebraucht hättest, kannst Du heutigen Studenten geben?

Die Regelstudienzeit ist wirklich ziemlich egal! Alles was man braucht ist eine gute Antwort auf die eventuelle Frage, warum es länger gedauert hat. Ich hatte nach meinem Studium 4 Vorstellungsgespräche und währenddessen 2 und die Frage kam nicht ein einziges Mal.

Vielen Dank, Michael Raible, für Deinen Bericht!