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Neuer Artikel mit dem Titel "Exploring The Nature of Teachers’ Math-Gender Stereotypes: The Math-Gender Misconception Questionnaire" veröffentlicht

Mathe-Gender-Stereotype sind in westlichen Kulturen immer noch weit verbreitet. Einiges spricht dafür, dass diese Stereotype auf wissenschaftlich widerlegten Konzepten (Fehlkonzepten) basieren. Um die Verbreitung dieser Fehlkonzepte unter Lehrkräften zu untersuchen, entwickelten die Forschenden einen Fehlkonzepte-Fragebogen, den sogenannten „Math-Gender Misconception Questionnaire“. Dieser wurde in der Studie, über die im Artikel berichtet wird, mit 303 angehenden Lehrkräften evaluiert. Der Fragebogen maß das Vorliegen von drei Mathe-Gender-Fehlkonzepten anhand drei Skalen à je fünf Fehlkonzept-Items.

Die Skalenreliabilität der drei Skalen war jeweils akzeptabel bis gut. Die Struktur des Fragebogens mit drei Faktoren konnte mittels eines Strukturgleichungsmodells und dem Vergleich mit einem weiteren einfaktoriellen Modell belegt werden. Erwartungskonform bestand auch ein Zusammenhang mit einem Mathe-Gender-Stereotypen, was für die konvergente Validität des Maßes sowie einen Zusammenhang zwischen Mathe-Gender-Fehlkonzepten und Mathe-Gender-Stereotypen spricht. Um eine deutliche Aussage über die Art des Zusammenhangs zu treffen, ist jedoch noch weitere Forschung notwendig.

Innerhalb der untersuchten Stichprobe zeigte sich, dass die angehenden Lehrkräfte zwar keine starken Mathe-Gender Fehlkonzepte hatten, jedoch 48% von ihnen mindestens einem Fehlkonzept-Item mit hoher Sicherheit zustimmten. Dies lässt darauf schließen, dass angehende Lehrkräfte keine vollständig korrekten Konzepte zu Mathe und Gender haben. Entsprechend könnte es hilfreich sein, Konzeptveränderungen zu den drei untersuchten Mathe-Gender-Fehlkonzepten anzuregen.

 

Referenz: Dersch, A.-S., Heyder, A., & Eitel, A. (2022). Exploring the Nature of Teachers’ Math-Gender Stereotypes: The Math-Gender Misconception Questionnaire. Frontiers in Psychology, 1728. https://doi.org/10.3389/fpsyg.2022.820254

 

Unter diesem Link können Sie die Studie kostenlos vollständig nachlesen.