Abschlussarbeiten Bachelor/Master Prof. Schwenck
Wie viele Arbeiten vergibt die Abteilung?
Für das kommende Studienjahr vergibt die Abteilung voraussichtlich 9 Masterarbeiten und 6 Bachelorarbeiten. Da bereits Arbeiten an Studierende mit Schwerpunkt vergeben wurden, finden Sie bei den jeweiligen Projekten die aktuell noch freien Platzzahlen.
Die Masterarbeiten werden sowohl an Studierende mit den Schwerpunkten "Entwicklung und Störungen in der kindlichen Entwicklung" und "Klinische Psychologie und Psychotherapie" als auch ohne Schwerpunkt vergeben.
Es ist grundsätzlich nach Absprache auch möglich, mit der Abschlussarbeit erst zum Sommersemester zu beginnen, wenn Studierende beispielsweise ein Semester im Ausland verbringen. Bitte geben Sie dies gleich in Ihrer Bewerbung an.
Externe Masterarbeiten zum Thema klinische Kinder- und Jugendpsychologie können nach Rücksprache betreut werden. Wenn Sie ein entsprechendes Vorhaben in Erwägung ziehen, lassen Sie sich bitte vor Ihrer Bewerbung einen Termin in der Sprechstunde von Frau Schwenck geben.
Welche Themen kann ich bearbeiten?
Kindeswohl und Umgangsrecht
Dieses Projekt findet in Kooperation mit dem Projekt Petra GmbH statt (https://www.projekt-petra.de/praktische-abteilungen.html).
Nach Scheidung oder Trennung von Eltern mit minderjährigen Kindern kommt es im Anschluss häufig zu Konflikten, die vor allem die Umgangsregelungen betreffen (Residenzmodell, Wechselmodell). In einer Explorativen Untersuchung ist zu prüfen, aus welchen Gründen sich Eltern am häufigsten trennen, und ob die Trennungsgründe jeweils die Kooperationsbereitschaft zwischen den Eltern beeinflusst, und was dies für die Umgangsregelungen bedeutet.
Projektleitung: Die Betreuung vor Ort erfolgt durch PD Dr. Büttner, von Seiten der Universität durch Prof. Dr. Schwenck.
Inobhutnahmestudie
Dieses Projekt findet in Kooperation mit dem Projekt Petra GmbH statt (https://www.projekt-petra.de/praktische-abteilungen.html).
Inobhutnahme: in diesem Setting sind die Fallzahlen in den letzten 10-15 Jahren stark angestiegen, damit einhergehend lässt sich ein deutlicher Anstieg in der mittleren Verweildauer beobachten. Mit Blick auf die bindungs- und beziehungstheoretischen Bedürfnisse stellt dieser Umstand gerade jüngere Kinder vor Herausforderungen. Es ist zu prüfen, aus welchem Grund es zu den häufig Monate langen, und bisweilen Jahre dauernden Aufenthalten in Einrichtungen der Inobhutnahme kommt.
Projektleitung: Die Betreuung vor Ort erfolgt durch PD Dr. Büttner, von Seiten der Universität durch Prof. Dr. Schwenck.
Ängstlich, aggressiv und gefühlskalt?
Im Gegensatz zu medizinisch körperlichen Symptomen, wird davon ausgegangen, dass psychologische Symptome nicht auf eine einzige Ursache zurückzuführen sind. Es wird vermutet, dass sich unterschiedliche psychologische Symptome hinsichtlich ihrer Entstehung und Aufrechterhaltung gegenseitig bedingen. So scheinen z.B. Ängstlichkeit oder aber auch Gefühlskälte bei Kindern zur Entstehung und Aufrechterhaltung von aggressivem Verhalten beizutragen. Mit Hilfe einer kombinierten Online- und Telefonstudie soll in diesem Projekt der Zusammenhang zwischen diesen, auf den ersten Blick widersprüchlich erscheinenden Symptomen bei Kindern untersucht werden.
Projektleitung: Felix Vogel und Daniela Hartmann
Projekt Callous-unemotional traits bei Kindern mit und ohne Sozialverhaltensproblemen
In diesem Projekt werden Unterschiede in der Emotionsverarbeitung bzw. Emotionserkennung und dem Belohnungs- und Bestrafungslernen im Sinne der operanten Konditionierung untersucht. In unserer Stichprobe untersuchen wir Kinder im Alter von 7 bis 10 Jahren mit und ohne Problemen im Sozialverhalten. Zusätzlich unterscheiden wir, ob die Kinder eine hohe oder niedrige Ausprägung der sogenannten Callous-Unemotional Persönlichkeitsmerkmale (CU-Traits) aufweisen. CU-Traits sind gekennzeichnet durch einen Mangel an Reue- und Schuldempfindungen nach Fehlverhalten sowie eine Gleichgültigkeit und Abgestumpftheit gegenüber den Gefühlen anderer Menschen.
Der Studienablauf besteht aus verschiedenen experimentellen Aufgaben am Computer und der Nutzung verschiedener Diagnostikinstrumente. Das Spannende an diesem Projekt ist, dass wir sowohl die Kinder als auch ihre Mütter zu den gleichen experimentellen Aufgaben testen. So erhoffen wir Unterschiede und Gemeinsamkeiten innerhalb der Generationen herauszufinden. Während der Computeraufgaben wird sowohl die Mimik, als auch die Hautleitfähigkeit, die Herzrate, Pupillenweite und Blickbewegung der Probanden erfasst. Das Projekt bietet daher die Möglichkeit Einblicke in viele verschiedene peripherphysiologische Messmethoden (Emotion detection, GSR, eye-tracking) zu erhalten.
Projektleitung: Anne Herr
Kinder von psychisch kranken Eltern
In einem Projekt sollen Kinder von Eltern, die unter einer psychischen Störung leiden, hinsichtlich Emotionsverarbeitung und -regulation untersucht und mit einer Vergleichsgruppe von Kindern mit psychisch gesunden Eltern verglichen werden. Dazu bearbeiten die Kinder verschiedene Aufgaben am Computer, und neben Verhaltensmaßen werden peripherphysiologische Maße (Mimikry, Hautleitfähigkeit und Herzrate) erhoben. In einem weiteren Projekt soll eine freie Spielsituation mit anschließender Frustrationsaufgabe zwischen Kindern und ihren Eltern auf Video aufgezeichnet und hinsichtlich der Eltern-Kind-Interaktion ausgewertet werden. Dieses Projekt ist in eine größere RCT-Studie eingebunden, bei der die Effektivität verschiedener Interventionen bei Kindern psychisch kranker Eltern untersucht wird.
Projektleitung: Arleta Luczejko & N.N & N.N
Wie ist der Ablauf und wie wird die Arbeit betreut?
In unserer Abteilung versuchen wir, zu jedem Thema kleine Teams aus Bachelor- und Masterstudierenden zu bilden. Natürlich hat jeder Studierende seine eigene Fragestellung. Auf diese Weise ist es aber möglich, dass man in der Gruppe an einem Thema inhaltlich und praktisch arbeitet, sich gegenseitig ergänzt und unterstützt. Neben der Arbeit an Ihrer Abschlussarbeit müssen Sie sich zusätzlich nicht in anderen Forschungsprojekten engagieren, dafür erwarten wir aber umso mehr Einsatz für Ihr eigenes Projekt. Da die Kinder je nach Altersstufe möglicherweise den Kindergarten oder die Grundschule besuchen, finden die Termine unserer Erhebungen immer erst außerhalb der Schulzeiten (nachmittags oder am Wochenende) statt. Diese zeitliche Flexibilität sollten Sie in Ihrer Entscheidung berücksichtigen.
Bei regelmäßigen Treffen all derjenigen, die eine Abschlussarbeit schreiben, den Projektleitenden und Frau Schwenck diskutieren wir Themen bezüglich der Anfertigung Ihrer Abschlussarbeit, praktische Themen der Umsetzung und natürlich die Inhalte Ihrer Arbeiten selbst.
Masterstudierende: Wie können Sie sich bewerben?
Bitte bündeln Sie die folgenden Unterlagen in einem PDF-Dokument und senden Sie dieses per E-Mail an Frau Prof. Dr. Schwenck (Christina.Schwenck@psychol.uni-giessen.de):
- Motivationsschreiben (max. eine Seite)
- Lebenslauf mit Foto
- Zeugnisse
- wünschenswert sind spezielle Erfahrungen im Umgang mit Kindern mit oder ohne psychischer Erkrankung durch Praktika, berufliche Vorerfahrung etc.
- vorteilhaft sind aktuelle Rekrutierungsmöglichkeiten von Kindern und Jugendlichen im Raum Gießen (z.B. durch Vereinstätigkeit etc.)
Welche Bewerbungsfristen müssen eingehalten werden?
- Bewerbungsfrist für Schwerpunktstudierende (sowohl "Kindliche Entwicklung und Störungen der kindlichen Entwicklung" als auch "Klinische Psychologie und Psychotherapie" : 26.05.2020
- Alle anderen: 09.06.2020