Kinder psychisch kranker Eltern
Verschiedenen Studien zeigen, dass elterliche psychische Erkrankungen das Risiko dafür erhöhen, dass die Kinder im Laufe ihres Lebens selbst eine psychische Störung entwickeln. Die Behandlung der Eltern ist mit positiven Effekten für die Kinder verbunden. Allerdings gibt es insgesamt nur sehr wenige Studien, die dies genauer untersucht haben. Deshalb wollen wir mit dieser Studie herausfinden, wie es Eltern mit psychischer Erkrankung, ihren Familien und speziell ihren Kindern geht und wie sich die Psychotherapie auf die Kinder auswirkt.
Das Therapieangebot für Eltern mit Kindern im Alter zwischen 1,5 und 16 Jahren ist Mittelpunkt des multizentrischen Forschungsprojekts COMPARE (children of mentally ill parents at risk evaluation; Leitung am Standort Gießen: Prof. Dr. Christina Schwenck), das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wird. Es findet dabei eine Kooperation zwischen mehreren universitäre Zentren für Psychotherapie statt.
Im Jugendhilfe-Report finden Sie einen Beitrag zu unserem Forschungsprojekt COMPARE.
Ziel des Forschungsprojekts
Mögliche Übertragungswege der psychischen Erkrankung von Eltern auf die Kinder sollen wissenschaftlich untersucht werden. Unser Schwerpunkt liegt dabei vor allem auf der Emotionsregulation und –verarbeitung sowie dem Interaktionsverhalten zwischen den Eltern und ihren Kindern. Die Studie untersucht die Effekte einer Psychotherapie (Kognitiven Verhaltenstherapie) der Eltern und prüft, ob ein zusätzliches Elterntraining (Triple P) zu weiteren positiven Effekten für die Kinder führt. Ein solcher Vergleich ist bislang noch nicht durchgeführt worden. Ziel dieser Studie ist es, Aufschluss über Ansatzpunkte präventiver Maßnahmen zu erlangen, um den Teufelskreislauf zu durchbrechen und die transgenerationale Weitergabe psychischer Erkrankungen zu verhindern.
Hier finden Sie den Flyer zur Studie.